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SGK336 - Odem des Pestmonsters

SGK336 - Odem des Pestmonsters

Titel: SGK336 - Odem des Pestmonsters
Autoren: Larry Brent
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    Das Gasthaus war von der Straße nicht zu
sehen. Nur ein verwittertes Schild mit der Aufschrift »Ferrys Inn« machte
darauf aufmerksam.
    Es war schon spät, als Mark Donalds daran
vorbeikam.
    Da er wegen der Witterung - es regnete
unaufhörlich, und breite Nebelbahnen wogten über die schmale, dunkle Straße -
verhältnismäßig langsam fuhr, sah er das Schild.
    »Wir fahren nicht weiter«, sagte er zu der
dunkelhaarigen jungen Frau an seiner Seite.
    »Okay, wie du meinst«, wurde ihm müde
geantwortet. Sharon Amroon gähnte vernehmlich. »Wir sind lange genug unterwegs.
Ich sehn’ mich nach einem Bett.« »Das deckt sich mit meinem Wunsch«, grinste
Donalds. »Ich finde es herrlich, daß wir beide immer die gleichen Ideen haben .«
    Sharon warf den Kopf nach hinten. Ihr
lockiges Haar fiel tief in den Nacken. »Nicht, was du denkst, alter Gauner...
wenn ich von Bett rede, meine ich schlafen .«
    Donalds murmelte Unverständliches in seinen
Bart, während er den Blick auf die nach rechts abbiegende Straße lenkte.
    Sie führte etwas bergauf, wand sich dann wie
eine Schlange zwischen dicht stehenden Bäumen entlang und mündete vor dem
Gasthaus, das eckig, alt und schwach beleuchtet auf einer Anhöhe stand.
Dahinter dehnten sich Äcker und Wiesen, und der Bück verlor sich am fernen,
düsteren Horizont.
    »Sieht ziemlich einsam aus«, bemerkte Sharon
leise.
    »Genau das richtige für uns. Nach hektischer
Arbeit - Stille und Frieden. Hoffentlich gibt’s dort nicht nur warmes Essen,
sondern auch ein Zimmer.
    Vor dem alleinstehenden Haus, an dem über der
Tür ein ausladendes Schild mit der Aufschrift »Ferrys« hing, standen keine
Fahrzeuge.
    »Hier scheint’s keine Gäste zu geben, Mark .«
    Er stoppte vor der niedrigen Veranda, wie man
sie früher an Western-Saloons hatte. »Du läßt dich von Äußerlichkeiten
täuschen«, erwiderte der Mann. »Vielleicht sind mehr Gäste drin, als wir von
hier aus vermuten können. Wahrscheinlich kommen die meisten zu Fuß hierher.
Farmer, Arbeiter aus dem nächsten Dorf.«
    »Ich laß mich überraschen .«
    Es wurde eine Überraschung!
    In der Gaststube war kein Mensch - außer
einer Frau, die hinter dem Tresen Gläser wegräumte und erstaunt aufblickte, als
die beiden Besucher eintraten.
    »Oh«, sagte sie verwundert, und ihre ernste
Miene hellte sich auf. »Damit habe ich auch nicht mehr gerechnet. Daß um diese
Zeit noch jemand vorbeikommt ...«
    »Wir suchen ein Zimmer für die Nacht«, sagte
Mark Donalds. »Ist es möglich, eins zu bekommen ?«
    »Aber selbstverständlich.« Die Frau sah die
späten Gäste freundlich lächelnd an. »Mehr als eines, wenn es sein muß.«
    »Es sind wohl außer uns keine weiteren Gäste
im Haus ?«
    »Nein. „Ferrys Inn“ wird von den meisten
übersehen; es liegt zu weit abseits. Das Richtige nur für Leute, die mal
ausspannen und dem Trubel der Großstadt entfliehen wollen. Aber in dieser
Jahreszeit ist da nicht mehr viel drin. Aus Mountains und Umgebung kommen
abends dann eigentlich nur die Stammgäste. Aber der pausenlose Regen und der
Nebel hat sie alle davon abgehalten, heute abend hier ein Bier zu trinken...«
    Die Frau war groß und sympathisch.
    Sharon Amroon schätzte sie auf etwa fünfzig
Jahre, obwohl sie jünger wirkte. In ihrem Haar gab es keine einzige graue
Strähne.
    »Können wir noch etwas essen ?« erkundigte sich Mark Donalds.
    »Aber selbstverständlich! Bei Patricia Snogen
ist noch niemand verhungert. Wie mögen Sie Ihr Steak ?«
    »Medium«, sagten die beiden Ankömmlinge wie
aus einem Mund.
    »Und vorher ein Bier«, verlangte Donalds.
»Einen ganzen Krug voll.«
    »Mir das gleiche ...«
    Die Gaststube war klein und gemütlich.
    Donalds und seine Begleiterin wählten einen
Tisch nahe dem Kamin, in dem noch ein paar Scheite nachglühten. Angenehme Wärme
strahlten sie aus.
    Von ihrem Platz konnten Mark Donalds und
Sharon Amroon sowohl die Eingangstür als auch die schmale Holztreppe
überblicken, die zur ersten Etage führte.
    Das frischgezapfte Bier schmeckte, und je
länger die beiden Ankömmlinge sich in der Gaststube aufhielten, desto mehr
schwand ihre Müdigkeit.
    »Eigentlich Unsinn, jetzt noch etwas zu
essen«, maulte Sharon Amroon mit einem Mal.
    »Ich hatte plötzlich Appetit«, entgegnete
Mark. »Es roch verlockend nach Gebratenem .«
    »Du hast mich damit angesteckt. Eigentlich
wollte ich heute auf schlanke Linie machen .«
    »Fang morgen damit an! Bei deiner Figur
brauchst du keine Sorgen zu haben.
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