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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon
Autoren: J.R. Ward
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Ich möchte, dass ihr beide heute Abend zusammen gesehen werdet. Erzählt, ihr wärt im Restaurant oder im Kino gewesen. Ein Vater-Tochter-Ding.«
    Als Griers Blick unwillkürlich auf Matthias' Leiche fiel, sagte ihr Vater: »Ich kann helfen.«
    »Wir können helfen«, korrigierte Grier.
    Doch lsaac wehrte ab. »Ich entsorge die Leichen. Es ist besser, wenn keiner von euch weiß, wo sie sind. Ich kümmere mich darum - aber ihr müsst jetzt los.«
    Die Childes machten den Eindruck, als hätten sie Lust, zu widersprechen, aber er ließ sich auf keine Widerrede ein. »Denkt doch einmal nach. Es ist alles vorbei. Matthias ist tot. Genau wie sein zweiter Mann. Jetzt, wo sie weg sind, können die X-Ops wieder zu dem werden, was sie ursprünglich sein sollen - und von den richtigen Leuten geführt werden. Sie sind raus.« Er nickte Childe zu. »Ich bin raus. Wir können noch mal zurück auf Anfang gehen - vorausgesetzt, Sie lassen mich an dieser Stelle übernehmen. Machen wir es richtig - ein letztes Mal.«
    Griers Vater fluchte, was der Mann zweifellos nicht sehr häufig tat. Doch dann sagte er: »Er hat Recht. Ich geh mich schnell umziehen.«
    Als ihr Vater weg war, schlang Grier langsam die Arme um sich und sah lsaac mit sehr ernsten Augen an. »Ist das unser Abschied? Heute? Hier und jetzt?«
    lsaac trat zu ihr und nahm ihr Gesicht in beide Hände. Er spürte die Realität, der er nicht entrinnen konnte und mit der sie nicht würde leben können, nur allzu deutlich.
    Mit einem Stechen in der Brust, das nichts mit der Kugel zu tun hatte, sagte er nur ein niederschmetterndes Wort: »Ja.«
    Sichtlich getroffen, ließ Grier den Kopf nach vorn fallen, die Augen fest geschlossen, doch er musste die Wahrheit aussprechen. »Es ist besser so. Ich bin kein Mann für dich - selbst, wenn ich mir um die X-Ops keine Gedanken mehr machen muss. Ich bin nicht das, was du brauchst.«
    Da schlug sie die Augen auf und funkelte ihn böse an. »Wie alt bin ich?«, fragte sie. »Komm schon, wie alt? Sag es mir.«
    »Äh ... zweiunddreißig.«
    »Und was das vor dem Gesetz bedeutet, weißt du, ja? Ich darf Alkohol trinken, ich darf rauchen, ich darf wählen, ich darf in der Armee dienen und ich darf meine eigenen Entscheidungen treffen. Wie wär's also, wenn du mich selbst bestimmen lässt, was gut für mich ist - und was nicht.«
    Okay. Das war jetzt wirklich kein guter Zeitpunkt, um ihr an die Wäsche zu wollen. Und außerdem glaubte er nicht, dass sie wirklich alle Konsequenzen durchdacht hatte, die es mit sich brachte, einen Mann mit seiner Vorgeschichte zu lieben.
    Er trat zurück. »Fahr mit deinem Vater los. Lass mich hier und in deinem Haus in der Stadt alles aufräumen.«
    Sie sah ihm unverwandt in die Augen. »Brich mir nicht das Herz, lsaac Rothe. Wage es nicht, mir das Herz zu brechen, wenn du ganz genau weißt, dass es nicht sein muss.«
    Damit küsste sie ihn und verließ mit großen Schritten die Küche ... und als lsaac ihr nachblickte, schwankte er zwischen zwei Szenarien: Einem, in dem er bei ihr blieb und sich bemühte, eine funktionierende Beziehung mit Grier zu führen, und einem, in dem er sie verließ, damit sie ihr Leben in Ordnung bringen und noch einmal neu anfangen konnte.
    Ein Stockwerk über sich hörte er Vater und Tochter herumlaufen, die sich umzogen, um auszugehen und so zu tun, als hätten sie nicht den Tod von zwei Männern in ihrem jeweiligen Zuhause mit angesehen, und als hofften sie nicht, dass ein Soldat, dem sie eigentlich niemals hätten begegnen sollen, die Leichen verschwinden ließ.
    Verdammt, und er zog auch nur in Betracht, an ihrem Leben teilzuhaben?
    Keine zwanzig Minuten später war lsaac allein, während Vater und Tochter hastig in Childes Mercedes nach Boston aufbrachen.
    Ehe sie fuhren, schüttelte lsaac Griers Vater die Hand, bot sie Grier aber nicht einmal an - denn er ahnte, dass er sie dann ein letztes Mal küssen müsste: In ihrem schwarzen Kleid, die Haare hochgesteckt und das Gesicht geschminkt, sah sie aus wie bei ihrem ersten Treffen - eine schöne, gebildete Frau aus gutem Haus mit den klügsten Augen, die zu sehen er jemals das Privileg gehabt hatte.
    »Pass auf dich auf«, sagte er heiser. »Ich rufe dich an und gebe euch Bescheid, wann ihr zurückkommen könnt.«
    Keine Tränen, kein Protest von ihrer Seite. Sie nickte nur knapp, drehte sich auf dem Absatz um und lief zum Wagen ihres Vaters.
    Von der Tür aus sah lsaac den Rücklichtern der Limousine nach.
    Er musste sich die
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