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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon
Autoren: J.R. Ward
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Caldwell.«
    »Geht klar«, murmelte Eddie, als wäre er nicht im Mindesten überrascht.
    Und Jim würde sich keine Gedanken machen, wer der Nächste im Spiel war. Wie er bei diesem speziellen Auftrag gelernt hatte, würden die jeweiligen Seelen ihn finden. Also konnte er ebenso gut der Aufforderung aus der Mitte seiner Brust folgen: nämlich der Familie Barten endlich ein anständiges Begräbnis ihrer Tochter zu ermöglichen.
    Jim war genau der richtige Engel, um das zu bewerkstelligen.
    Während er seine großen, leuchtenden Flügel entfaltete, warf er einen letzten Blick durch das Küchenfenster. lsaac Rothe war mit grimmiger Entschlossenheit bei der Arbeit, erledigte, was zu erledigen war, mit demselben Geschick und derselben Kraft, wie er es immer getan hatte.
    Für ihn würde alles gut ausgehen - sofern er schlau genug war, bei dieser Anwältin zu bleiben. Lieber Himmel, wenn man das Glück hatte, eine solche Liebe zu finden? Nur ein Trottel würde so etwas zurückweisen.
    Jim flog in den Nachthimmel, als wäre er dazu geboren worden; seine Flügel trugen ihn durch die kühle Luft, der Wind peitschte sein Gesicht und zerzauste seine Haare, und seine beiden Mitstreiter waren direkt hinter ihm.
    In der nächsten Schlacht käme er schneller auf den richtigen Trichter. Und er würde seine neue Waffe rücksichtslos gegen Devina einsetzen.
    Und wenn es ihn umbrachte.

Zweiundfünfzig
    Eine Woche später ...
    Als Grier sich in ihrem begehbaren Kleiderschrank auszog und ihr schwarzes Kostüm neben die anderen hängte, musste sie unwillkürlich daran denken, wie alles vorher sortiert gewesen war. Früher hatten die Kostüme links von der Tür gehangen. Jetzt waren sie geradeaus.
    Nur in Seidenbluse und Strumpfhose tapste sie herum, fasste ihre Sachen an, fragte sich, was davon sie selbst an jenem Nachmittag wieder eingeräumt hatte ... und was Isaac.
    Sie schloss die Augen, am liebsten hätte sie geweint, aber ihr fehlte die Energie dazu.
    Seit der Entwarnung vor einer Woche hatte sie nichts mehr von ihm gehört - und die hatte er übrigens auch nicht persönlich am Telefon, sondern per SMS gegeben.
    Und danach? Kein Anruf, keine E-Mail, kein Besuch.
    Es war, als hätte es ihn nie gegeben.
    Und er hatte nichts zurückgelassen. Als sie in dieses Haus zurückkehrte, waren sowohl die Visitenkarte, die Matthias ihr gegeben hatte, als auch die Stoffstreifen aus seinem Muskelshirt und der Ordner mit dem Dossier ihres Vaters verschwunden gewesen. Zusammen mit beiden Leichen und den beiden Autos draußen in Lincoln.
    Dumm wie sie war, hatte sie nach einer Nachricht gesucht, genau wie beim ersten Mal, als er »gegangen« war, aber es war keine da gewesen. Und manchmal nachts, wenn sie nicht schlafen konnte, ging sie noch einmal suchen, sah auf ihrem Nachttischchen nach, in der Küche und sogar hier im Schrank.
    Nichts.
    Das Einzige, was er sozusagen hinterlassen hatte, war dieser säuberlich eingeräumte Schrank. Aber das konnte sie schlecht in ihr Tagebuch legen und ab und zu herausholen, wenn sie traurig war.
    In den vergangenen sieben Tagen hatte die Arbeit ihr geholfen, hatte sie gezwungen, morgens aufzustehen, wenn sie sich eigentlich nur die Decke über den Kopf ziehen und den ganzen Tag im Bett bleiben wollte. Jeden Morgen hatte sie sich angezogen und ihren Kaffee getrunken und auf der kurzen Fahrt ins Bankenviertel, wo ihr Büro lag, im Stau gesteckt.
    Ihr Vater war großartig gewesen. Sie hatten jeden Abend zusammen gegessen, genau wie früher immer ...
    Das Einzige, was wenigstens annähernd ein Licht am Ende des Tunnels war - und es war nur ein Streichholz, kein Lagerfeuer oder so etwas -, war, dass sie das mit dem Urlaub wirklich durchziehen wollte. Nächste Woche würde sie in ein Flugzeug steigen und nach ...
    Grier erstarrte, ein Kribbeln in ihrem Nacken unterbrach ihr wortloses Gejammer. »Daniel?«
    Als sie keine Antwort erhielt, schimpfte sie leise. Abgesehen von Isaacs nicht vorhandenem Abschiedsbrief hatte sie auch gehofft, den Geist ihres Bruders zu sehen, aber es schien, als hätten alle beide sie einfach ohne ein Wort im Stich gelassen.
    Sie drehte sich um und ...
    »Daniel!« Keuchend fasste sie sich an die Brust. »Großer Gott! Wo zum Teufel bist du gewesen?«
    Ausnahmsweise war ihr Bruder mal nicht in Ralph Lauren gekleidet. Er trug ein langes weißes Gewand und sah aus, als ginge er zu seiner College-Abschlussfeier oder so etwas in der Art.
    Sein Lächeln war warm, aber traurig. »Hallo,
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