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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon
Autoren: J.R. Ward
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my Dannyboy ...«
    Matthias runzelte die Stirn und stellte dann fest, dass er die Worte nicht nur gedacht, sondern laut ausgesprochen hatte.
    Es waren dieselben, die er unmittelbar, bevor er den Fuß auf die Bombe setzte, gestammelt hatte.
    In diesem Augenblick senkte sich ein weißes Licht auf ihn herab, ein Produkt der Taubheit in seinem Körper ... oder vielleicht war es durch die Empfindung hindurchmarschiert, als wäre das Gefühl eine Tür. Bei seiner Ankunft erfüllte eine große, friedliche Ruhe Matthias' Geist, Körper und Seele, als wäre er von allen Sünden reingewaschen worden, die er in seiner Zeit auf Erden begangen oder sich vorgestellt hatte.
    Die Helligkeit überstieg alles, was seine Augen erfassen konnten. Sie war alles, was er sah, alles, was er wusste, alles, was er war.
    Es gab den Himmel wirklich.
    Und ach, das wunderbare Nichts ... das selige ...
    In den äußeren Winkeln seiner Nicht-Sicht ballte sich ein grauer Nebel zusammen. Anfangs zeichnete er sich noch nicht deutlich ab, doch dann dehnte er sich aus und verdunkelte sich zu einer Schwärze, die das Licht auffraß.
    Matthias wehrte sich gegen den Übergriff, seine Instinkte sagten ihm, dass das nicht das war, was er wollte - aber es war kein Kampf, den er gewinnen konnte.
    Der Nebel wurde zu Teer, umhüllte ihn und verleibte ihn sich ein, zog ihn nach unten in eine Spirale, die immer enger wurde, und enger ... und enger ... bis er in ein Meer von anderen gespült wurde.
    Als er sich in der erstickenden, alles umgebenden Woge wand und krümmte, stieß er gegen um sich schlagende Leiber, und gefangen in einer ölig schwarzen Unendlichkeit begann er schließlich zu schreien ... zusammen mit allen anderen.
    Doch niemand kam. Niemand kümmerte sich um sie. Nichts passierte.
    Seine Ewigkeit hatte sich endlich seiner bemächtigt und sie würde in niemals wieder freigeben.

Fünfzig
    »Er ist tot.«
    Im Sprechen stand Isaac auf und holte tief Luft. Auf der anderen Seite der Küche waren Grier und ihr Vater eng aneinandergeschmiegt, und er gönnte sich einen Moment lang den schönen Anblick der beiden, am Leben und vereint.
    Danke, Gott, dachte er - obwohl er eigentlich kein religiöser Mensch war.
    Danke, allmächtiger Gott.
    »Ihr bleibt hier«, sagte er zu den beiden, dann ging er zur Hintertür und versperrte sie wieder.
    Er brauchte zehn Minuten, um das gesamte Haus zu durchsuchen und zu sichern, und ganz zum Schluss ging er zum Vordereingang und vergewisserte sich, dass alle Schlösser wirklich anständig ...
    Verwundert sah er durch ein Fenster auf den Rasen. Da war ein kleiner Hund ... Er stand auf stämmigen Beinchen und blickte Isaac mit schiefem Kopf an. Niedlicher kleiner Kerl ... könnte zwar mal einen Haarschnitt gebrauchen, aber das kam bei den besten Menschen ebenso wie bei Terriern vor.
    Isaac öffnete die Tür einen Spalt und rief: »Wohnst du hier?«
    Das Köpfchen legte sich auf die andere Seite, und Isaac suchte die Gegend ab, in der Hoffnung, Jim Heron würde jede Sekunde aus den Bäumen treten.
    Aber da war nur der Hund.
    »Willst du reinkommen?«, fragte er das Tier.
    Es schien zu lächeln, als freute es sich über die nette Einladung, drehte sich dann jedoch um und trottete von dannen, mit etwas Schlagseite nach rechts durch ein leichtes Humpeln.
    Zwischen einem Blinzeln und dem nächsten war der Hund verschwunden.
    Offenbar ist das das Motto der ganzen beschissenen Nacht, dachte lsaac, als er die Tür wieder schloss.
    Sobald er zurück in die Küche kam, löste Grier sich von ihrem Vater und rannte zu ihm hinüber, um ihn heftig zu rammen und die Arme mit überschwänglicher Kraft um ihn zu schlingen. Und mit einem dankbaren Seufzen hielt er sie fest, drückte ihren Kopf an seine Brust und spürte ihren Herzschlag an seinem.
    »Ich liebe dich«, murmelte sie in die kugelsichere Weste. »Es tut mir leid. Ich liebe dich.«
    Mist, dann hatte er also richtig gehört, als er vorhin auf dem Boden lag.
    »Ich liebe dich auch.« Er hob ihr Gesicht zu sich empor und küsste sie. »Auch wenn ich dich nicht verdient habe.«
    »Halt den Mund.«
    Jetzt war sie es, die ihn küsste, und er war mehr als bereit, sie gewähren zu lassen - allerdings nicht lange. Viel zu schnell zog er den Kopf weg.
    »Hör mal, du und dein Vater müsst. mir einen Gefallen tun.«
    »Was du willst.«
    Er warf einen Blick auf die Uhr. Neun Uhr neunundfünfzig. »Fahrt zurück in die Stadt - irgendwohin, wo Leute sind. In einen eurer privaten Clubs oder so.
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