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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon
Autoren: J.R. Ward
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Augen wischen. Zweimal.
    Und als die beiden rot leuchtenden Rücklichter nicht mehr zu erkennen waren, fühlte er sich zurückgelassen. Was natürlich Quatsch war. Man konnte nicht zurückgelassen werden, wenn man selbst derjenige war, der ging.
    Oder?
    Im Bedürfnis nach Kontakt, nach irgendeiner Hoffnung, suchte er die Baumreihe jenseits des Rasens noch einmal ab. Nichts zu entdecken von Jim oder seinen Jungs ... oder diesem Hund.
    Und doch hätte er schwören können, dass er beobachtet wurde. »Jim? Bist du da draußen, Jim?«
    Niemand antwortete. Niemand trat aus dem Blätterwerk.
    »Jim?«
    Als er wieder ins Haus ging, hatte er das merkwürdige Gefühl, dass er Heron niemals wiedersehen würde. Was komisch war, denn Jim hatte sich doch so begeistert als Retter angeboten.
    Andererseits wurde Matthias' Körper auf dem Küchenboden langsam steif, was bedeutete, dass lsaac jetzt nichts mehr passieren konnte. Also war Jims Ziel wohl erreicht.
    Obwohl ... Nur zur Sicherheit behielt er die kugelsichere Weste noch bis zum Morgengrauen an.
    Kein Grund, das Leben für selbstverständlich zu erachten.

Einundfünfzig
    »Jim? Bist du da draußen, Jim?«
    Als Isaac die Baumreihe absuchte, stand Jim nicht weiter als einen Meter von dem Mann entfernt und wünschte sich, er könnte ihn an seine Brust drücken. Gütiger ... als er diese beiden Schüsse gehört und durch das Küchenfenster beobachtet hatte, wie sowohl Matthias als auch Rothe zu Boden gingen, hatte ihn das Jahre seines ewigen Lebens gekostet.
    Aber Isaac hatte überlebt. Er hatte sich durch klares, strategisches Denken selbst gerettet. Genau, wie er es in seiner Ausbildung gelernt hatte.
    »Jim?«
    Und jetzt, als er seinen ehemaligen Kameraden betrachtete, erfüllte ihn ein reines, ungetrübtes Hochgefühl. Er hatte gewonnen. Schon wieder.
    Leck mich, Devina, dachte er. Leck mich!
    Isaac war am Leben, genau wie Grier und ihr Vater. Und obwohl Jim am Anfang die falsche Seele auf dem Schirm gehabt hatte, war alles noch anständig verlaufen - wobei sich Nigels fixe Idee mit der Strafe als kein Thema erwiesen hatte.
    Jim sah über die Schulter hinweg Adrian und Eddie an, entdeckte auf ihren Mienen aber zu seiner Überraschung kein breites Grinsen.
    »Was ist denn ...«
    Er konnte den Satz nicht beenden. Ein heftiger Strudel stieg unter seinen Füßen auf, wirbelte um ihn herum, kletterte an Beinen und Hüften empor bis zu seiner Brust. Er versuchte, sich dagegen zu wehren, konnte aber nicht weglaufen ...
    Seine Moleküle drängelten und stoben in alle Richtungen, bis er ein Schwärm seiner selbst war, der sich aus der Dimension von Zeit und Raum hinaus auf ein unbekanntes Ziel zubewegte.
    Als er sich wieder zu seiner Gestalt zusammenfügte, wusste er genau, wo er war ... und der Anblick von Devinas Arbeitstisch drehte ihm den Magen um.
    Er hatte wohl doch nicht gewonnen, was?
    »Nein, hast du nicht«, ertönte ihre Stimme hinter ihm.
    Er schnellte herum und sah sie durch den Türbogen auf sich zukommen. Sie hatte wieder ihre brünette Frauengestalt angenommen, schön und üppig und falsch wie eine Barbieversion ihrer selbst.
    Als sie lächelte, entblößten ihre roten Lippen die wunderschönen weißen Zähne. »Matthias hat mit der Absicht auf lsaac geschossen, ihn zu töten. Ob jetzt wirklich jemand tot ist oder nicht, ist nicht der Maßstab. Es lag eine mens rea vor - ein subjektiver Tatbestand.«
    Über ihrem Kopf hing eine schwarze Flagge an der schwarzen Wand, ihre erste Trophäe.
    »Du hast verloren, Jim.« Das Lächeln wurde sogar noch breiter, als sie die Arme ausbreitete und auf ihr riesiges, zähflüssiges Gefängnis deutete, das sich hoch über ihnen beiden erhob. »Er ist jetzt hier und gehört für immer mir.«
    Jims Hände ballten sich zu Fäusten. »Du hast geschummelt.«
    »Hab ich das.«
    »Du hast so getan, als wärst du ich, stimmt's? So muss Matthias in das Haus gekommen sein. Entweder hast du ihn so aussehen lassen wie mich, oder du bist selbst als ich erschienen.«
    Ihre selbstgefällige Zufriedenheit war Bestätigung genug.
    »Aber, aber, Jim - ich schummle nie. Also weiß ich gar nicht, wovon du sprichst.« Mit einem sinnlichen Gleiten näherte Devina sich ihm. »Sag, hättest du vielleicht Lust, ein bisschen zu bleiben? Ich hätte da ein paar Ideen, wie wir uns die Zeit vertreiben könnten.«
    Als sie unmittelbar vor ihm stand, wanderten ihre rot lackierten Nägel auf seiner Brust empor, und sie beugte sich nach vorn. »Ich bin so gern mit
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