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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon
Autoren: J.R. Ward
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hergebracht worden war, dann würde er gleich hineingehen und drinnen zwei oder drei X-Ops-Typen vorfinden, die ihn vermöbelten, während Matthias die Fragen stellte. Und wenn er sich aus dem Staub machte? Dann würden sie ihn bis ans Ende der Welt jagen, und wenn es Wochen dauerte.
    Das könnte erklären, warum lsaac Rothe heute Nachmittag mit Matthias' Schützling und rechter Hand aufgetaucht war. Die beiden waren knallharte Killer, zwei Pitbulls, die bereitwillig jedem an die Kehle gingen.
    Jupp, das ergab einen Sinn, und er hätte es früher erkennen müssen - wobei, selbst wenn er das getan hätte, einer Abrechnung entwischte man nicht. Niemand kam lebend aus den X-Ops raus. Weder die Agenten, noch die Geheimdienstler am Rande des Geschehens, noch die Bosse selbst. Man lebte in dem Wissen, dass man in seinen Stiefeln starb - nicht, dass man das geahnt hätte, als man bei dem Laden anfing.
    Und die Sache war die: Jim hatte längst darüber nachgedacht, wie er aussteigen könnte. Menschen für Geld umzubringen war alles, was er konnte, aber allmählich machte ihn das irre im Kopf. Vielleicht hatte Matthias das irgendwie mitgekriegt.
    Na dann mal los, dachte Jim, als er durch den Türrahmen trat.
    Ich muss es ihnen ja nicht zu leichtmachen ...
    Nur Matthias da. Sonst keine Menschenseele.
    Ganz langsam ließ Jim die Waffen sinken und inspizierte den engen Raum. Laut seines Nachtsichtgeräts war da nur der eine Mann. Er klappte einen Schalter um und wechselte auf Wärmebildmodus. Nur Matthias. Immer noch.
    »Was ist hier los?«, fragte Jim.
    Matthias stand in der hinteren Ecke, ungefähr drei Meter von ihm entfernt. Als dessen Hände sich von den Seiten hoben, riss Jim seine SIGs wieder in Anschlag ... aber sein Boss schüttelte nur den Kopf und schnallte seinen Waffengürtel ab. Ein schneller Wurf, und das Ding lag im Sand.
    Und dann machte Matthias einen Schritt nach vorne, öffnete den Mund und sagte leise etwas.
    Licht, ein Geräusch und eine Druckwelle folgten.
    Dann ... nichts weiter als der sanfte Regen von Sand und Trümmern.
    Einige Zeit später kam Jim wieder zu Bewusstsein. Die Explosion hatte ihn gegen die Steinwand geschleudert, und seinen steifen Gliedern nach zu urteilen war er eine ganze Weile lang ohnmächtig gewesen.
    Nach ein paar Minuten sich Orientierens, setzte er sich vorsichtig auf, prüfend, ob er sich etwas gebrochen hatte ...
    In der anderen Ecke lag ein Haufen Lumpen, wo vorher Matthias gewesen war.
    »Großer Gott ...« Jim rückte seine Nachtsichtbrille zurecht und sammelte seine Waffen ein, dann kroch er durch den Sand zu seinem Chef.
    »Matthias ... Ach, du Scheiße ...«
    Der Unterschenkel des Mannes sah aus wie eine Wurzel, die man aus dem Boden gerissen hatte - da war nur noch ein zerfetzter, unten ausgefranster Stumpen. Und auf seinem Tarnanzug prangten dunkle Flecken, die nur Blut sein konnten.
    Jim fühlte an Matthias' Hals nach einem Puls. Er war vorhanden, allerdings schwach und unregelmäßig.
    Sofort schnallte Jim seinen Gürtel ab, legte ihn um die obere Wade seines Bosses und zog fest zu, um das Bein abzubinden. Dann suchte er Matthias nach weiteren Verletzungen ab.
    Scheißdreck. Beim Rückwärtsfallen war er auf einen spitzen Holzpfosten gefallen. Das verdammte Ding war glatt durch ihn hindurchgegangen wie ein Zahnstocher durch eine Roulade.
    Jim richtete sich halb auf, um erkennen zu können, ob der Pfosten an Ort und Stelle bleiben konnte, wenn er Matthias hier herausbrachte ...
    Er schien freistehend zu sein. Gut.
    »Dan ... ny ... boy ...«
    Jim runzelte die Stirn und sah seinen Boss an. »Wie bitte?«
    Matthias schlug die Augen auf, als wären seine Lider Stahljalousien, die er kaum anheben konnte. »Lass ... mich zurück.«
    »Du bist total am Arsch.«
    »Lass mich ...«
    »Vergiss es.« Jim tastete nach seinem Funkgerät und betete, dass lsaac und nicht dieser irre zweite Befehlshabende sich melden würde. »Komm schon, komm schon ...«
    »Was kann ich für euch tun?« Der weiche, breite Südstaatenakzent in Jims Ohrhörer war eine frohe Botschaft.
    Danke, lieber Gott. »Matthias hat's erwischt, 'ne Bombe. Sorg dafür, dass wir nicht als Übungszielscheibe benutzt werden, wenn wir ins Camp kommen.«
    »Wie schlimm?«
    »Schlimm.«
    »Wo seid ihr? Ich besorg einen Land Rover und hol euch ab.«
    »Wir sind sechsundvierzig Grad n ...«
    Der Schuss kam von gegenüber. Eine Kugel pfiff so dicht neben Jims Ohr durch die Luft, dass er tatsächlich annahm, er wäre in den
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