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Fallen Angels 02 - Der Dämon

Titel: Fallen Angels 02 - Der Dämon
Autoren: J.R. Ward
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bewaffnet mit einem Gartenschlauch, wild in die Luft boxen.
    Kinderspiel.
    Als die Menge sich immer näher an den Käfig drängte, überlegte lsaac unwillkürlich, wie viele Flyer so ein Kopierer wohl in sechzig Sekunden ausspucken konnte. Er beschloss, jetzt mal ernstzumachen. Blitzschnell setzte er dem Typen eine linke Gerade gegen das Brustbein, woraufhin das Herz, das unter diesem Knochen schlug, kurzzeitig stillstand. Im Anschluss folgte ein rechter Haken, der das Gummiball-Männchen unter dem Kinn erwischte, sodass seine Zähne aufeinanderknallten und der Kopf in den Nacken geschleudert wurde.
    Der ach so harte Bursche gab die Ginger Rogers und kreiselte rückwärts in den Maschendraht. Begleitet vom Gebrüll des Publikums, das in dem offenen Raum widerhallte, knöpfte lsaac sich den armen Teufel richtig vor. Bald hatte es sich endgültig ausgehüpft und der ehemalige Gummiball war nur noch ein taumelnder Betrunkener, dessen Kopf sich zu schnell drehte, um den Körper zu koordinieren. Erst als er den Eindruck machte, ein Koma wäre im Anmarsch, ließ lsaac von ihm ab und den Mann zu Atem kommen.
    Um einen extra Tausender zu erhalten, mussten sie mindestens drei Minuten durchhalten.
    lsaac lief auf und ab und zählte im Geiste bis fünf. Dann drehte er sich wieder um und ...
    Das Messer beschrieb einen weiten Bogen und schlitzte lsaac die Stirn auf, genau unterhalb des Haaransatzes. Blut quoll hervor und trübte seine Sicht - so etwas hätte er strategisch klug genannt, wenn der Penner eine Ahnung gehabt hätte, was er da tat. Seinen Boxschlägen von vorhin nach zu urteilen, war das allerdings einfach ein Glückstreffer gewesen.
    Aus der Menge ertönten Buhrufe, und lsaac schaltete in den Profimodus um. Ein Idiot mit einem Messer war beinahe so gefährlich wie jemand, der damit umgehen konnte, und er würde sich von diesem Arschloch ganz sicher keinen neuen Scheitel ziehen lassen.
    »Na, wie findest du das?«, brüllte sein Gegner. Wobei es dank dessen dick angeschwollener Lippe mehr klang wie: »Ma, fie findeft bu baf?«
    Es waren die letzten Worte, die der Bursche im Ring äußerte.
    Sein Blut spritzte in die Menge, als lsaac zu einem hohen Kick ausholte, dessen Wucht dem Kerl die Waffe aus der Hand schlug. Dann noch ein, zwei ... drei Schläge gegen den Kopf, und der Angeber schlug härter auf als eine Rinderhälfte in einer Fleischfabrik ...
    Exakt diesen Moment suchten sich die braven Männer und Frauen der Bostoner Polizei aus, um die Lagerhalle zu stürmen.
    Schlagartig brach Chaos aus.
    Und lsaac war natürlich im Achteck eingesperrt.
    Mit einem Sprung über seinen leblosen Gegner hinweg hangelte er sich an dem zwei Meter hohen Maschendraht hoch und hievte sich über die Kante. Als er mit beiden Füßen auf der anderen Seite landete, erstarrte er.
    Alles rannte hektisch durcheinander, außer einem Mann, der etwas abseits stand, das vertraute Gesicht und den tätowierten Hals mit Isaacs Blut besprenkelt.
    Matthias' rechte Hand war immer noch groß und kantig und tödlich ... und der Pisser lächelte, als hätte er zu Ostern das goldene Ei gefunden.
    Ach du Scheiße, dachte lsaac. Wenn man vom Teufel spricht ...
    »Sie sind verhaftet.« Die freundliche Begrüßung des Bullen kam aus seinem Rücken, und einen Atemzug später trug lsaac Handschellen. »Sie haben das Recht, die Aussage zu verweigern. Alles, was Sie sagen, kann ...«
    lsaac warf dem Beamten einen Blick zu und sah sich dann wieder nach dem anderen Soldaten um. Aber die Nummer zwei der X-Ops war fort, als hätte es ihn nie gegeben.
    Blöder Wichser. Jetzt wusste sein alter Boss, wo er war.
    Was bedeutete, die gesamte Bostoner Polizei am Arsch zu haben war noch das kleinste seiner Probleme.

Zwei
    Caldwell, New York
    Auf dem Rasen vor dem McCready Beerdigungsinstitut in Caldwell konnte Jim Heron sich das Innere so gut vorstellen, als wäre er schon mal in dem zweigeschossigen Backsteinbau gewesen: Orientalische Teppiche auf dem Fußboden, verstaubte Gemälde mit Blumenmotiven an den Wänden und sehr viel Ausstellungsfläche.
    Seinen begrenzten Erfahrungen mit Bestattungsunternehmen nach zu urteilen, waren sie wie Schnellrestaurants - irgendwie sahen alle gleich aus. Andererseits leuchtete das auch ein: Es gab nur eingeschränkt viele Methoden, einen Burger herzurichten; er vermutete, das Gleiche galt vermutlich für Leichen.
    Wahnsinn ... er konnte immer noch nicht fassen, dass er da drinnen seinen eigenen Leichnam sehen würde.
    War er wirklich
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