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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong
Autoren: Alfred Bekker
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überlichtschnellen Kommunikationsverkehr herausfiltern zu können.
    Der Funkverkehr im Normalspektrum war da eher uninteressant, da er in der Regel völlig veraltet war, ehe er die Abgründe des Raumes überwunden hatte. Bei Entfernungen von mehreren hundert AE machte sich dies einfach bemerkbar. So brauchte ein Funkspruch im Normalspektrum aus dem Inneren des Tau Ceti-Systems schon gute zehn Tage, bis er bei dem Tryptichon der Theramenes-Plutoiden ankam und war dann nur noch in Ausnahmefällen wirklich von Interesse.
    »Mit den Xabong gibt es doch andauernd Schwierigkeiten!«, mischte sich Björn Soldo in das Gespräch ein. »Also wenn Sie mich fragen, dann hätte man sie besser gar nicht gerufen …«
    Leslie hob die Augenbrauen. »Wahrscheinlich hätten wir uns ohne sie in dieser Weltraumregion gar nicht mehr halten können«, gab er zu bedenken. »Auch wenn es immer wieder Scherereien gibt, können wir wohl nicht auf sie verzichten.«
    »Darüber kann man geteilter Meinung sein«, murmelte Soldo. »Meiner Ansicht nach hätte Seijon Allister schon längst den Befehl geben müssen, die Störstationen der Kridan auszuschalten!«
    »Da gebe ich Ihnen recht. Allerdings denke ich, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.«
    »Captain!« Majevskys Stimme klang nicht sehr begeistert. »Die Kridan aktivieren ihren Störsender. Ausfall sämtlicher Bergstromfrequenzen, die bei uns gebräuchlich sind.«
    »Dann sind wir jetzt nicht nur stumm, sondern auch noch taub«, stellte Commander Leslie trocken fest.
     
     
    Insgesamt acht Störstationen waren rund um Tau Ceti errichtet worden. Die meisten von ihnen auf so genannten Dwarfs – Zwergplaneten wie Theramenes A.
    Wenn man die Stationen miteinander virtuell verband, ergab sich eine Art Quader.
    Die Störsender waren keineswegs im Dauerbetrieb, sondern wurden nach Belieben und taktischer Notwendigkeit aktiviert. Es war anzunehmen, dass der Funkverkehr der Kridan ähnlich stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, wie es bei den Schiffen der Menschen der Fall war.
    Der taktische Vorteil im Gefecht lag trotzdem auf der Hand: Die Kridan bestimmten in weiten Raumarealen, wann der Bergstrom-Funkverkehr zum erliegen kam und konnten sich jeweils darauf einstellen. Sie wussten schließlich auch, wie lange es dauern würde, bis eine Übertragung von Bergstrom-Funksignalen wieder möglich war.
    Es war mehrfach vorgekommen, dass angreifende Verbände des Star Corps dadurch in einen starken taktischen Nachteil geraten waren, da die irdischen Schiffe stärker auf den Kampf in Formationen ausgerichtet waren, als es bei den Schiffen der Kridan der Fall war.
    Wenn eine Koordinierung nicht mehr möglich war, wurden die Schiffe der Menschen ihres größten Vorteils beraubt – der stärkeren Feuerkraft, die aber nur in einer geschlossenen Formation richtig zum Tragen kam.
    Die Graser-Geschütze der Kridan hingegen waren zielsicherer. Eine mangelhafte Manöver-Koordination, wie sie bei einem Komplettausfall des Bergstrom-Funks unausweichlich war, bedeutete gewiss auch für die Kampfschiffe des Heiligen Imperiums einen erheblichen Nachteil. Aber diesen Nachteil konnten sie aufgrund der höheren Treffgenauigkeit ihrer Strahlenwaffen leichter ausgleichen.
    Es gab kein Schema bei der Aktivierung oder Reaktivierung der Sender. Genau diese Unberechenbarkeit machte ihre Wirkung zu einem Teil aus. Manchmal wurden die gepulsten Störsignale nur über wenige Minuten abgegeben. Dann gab es zu anderen Zeiten eine Dauerstörung von mehreren Tagen. In einem Fall hatte es für einen kompletten Erdmonat keinerlei Bergstrom-Kommunikation in einem Umkreis von 500 AE um das Tau Ceti-Zentralgestirn herum gegeben.
    Es gab Anzeichen dafür, dass diese Funkblockaden nicht nur der Unterbindung jeglicher Kommunikation unter angreifenden Star Corps-Schiffen dienten, sondern auch verhindern sollten, dass die menschlichen Rebellen, die es auf Second Earth, dem Hauptplaneten des Tau Ceti-Systems gab, ihre Botschaften zu den Star Corps-Verbänden schicken konnten.
    Seit Wochen waren so gut wie keine Nachrichten dieser Rebellen mehr durchgekommen.
    Möglicherweise unterbanden die Kridan den Funkverkehr sofort, nachdem sie irgendwo auch nur das schwächste Bergstrom-Signal peilten, denn die Transmissionen im Normalband erreichten das Star Corps durchaus.
    Allerdings mit der entsprechenden Verspätung.
    So wusste man aber immerhin, dass die Rebellen ihren Kampf keineswegs aufgegeben hatten, auch wenn sie militärisch
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