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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong
Autoren: Alfred Bekker
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Commander Björn Soldo. Der strohblonde Erste Offizier der STERNENFAUST nahm Haltung an.
    »Captain …«, grüßte er.
    »Machen Sie weiter, I.O.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Commander Leslie nahm in seinem Kommandantensessel Platz. Auf der Anzeige der Positionsübersicht konnte er sehen, wie sich die STERNENFAUST langsam dem Subsystem näherte. Einige rote Punkte markierten Einheiten der Kridan, die hier patrouillierten. Es war anhand ihrer Flugmanöver allerdings nicht anzunehmen, dass eine dieser Einheiten die STERNENFAUST bereits geortet hatte.
    Der Leichte Kreuzer befand sich im Schleichflug. Sämtliche verzichtbaren Systeme waren abgeschaltet, um verräterische Emissionen zu vermeiden, die von der Gegenseite als typische Signatur erkannt werden konnten.
    »Sir, wir haben eine Kursabweichung von lediglich 0,1 Prozent«, meldete Abdul Rajiv, der Rudergänger.
    »Sind noch Korrekturen notwendig?«, fragte Commander Leslie.
    »Nein. Wir werden auf unserem Hyperbelflug mit Zielpunkt Theramenes A in etwa einer Viertelstunde den Punkt der größten Annäherung erreichen.«
    Leslie nickte leicht.
    Am Punkt der größten Annäherung würde die STERNENFAUST zwei Landefähren mit jeweils zehn Star Corps-Marines aussetzen. Ziel der Mission war die Zerstörung eines starken Störsenders, den die Kridan auf Theramenes A installiert hatten. Er funkte auf den gebräuchlichen Bergstrom-Frequenzen, die von den Schiffen der Solaren Welten benutzt wurden – und war so stark, dass jegliche Schiff-zu-Schiff-Kommunikation und damit ein koordiniertes Angriffsmanöver nahezu unmöglich geworden war.
    Die Ausweitung des Brückenkopfs der Kridan stagnierte seit Längerem. Im gleichen Maß hatte sich die Abwehr der Verbände des Star Corps stabilisiert. Inzwischen hatte man auch die verbündeten Xabong dazu bringen können, sich mit einem erheblichen Teil ihrer Flotte an der Eindämmung der kridanischen Invasoren zu beteiligen.
    Offenbar hatten die geflügelten Gorillas ähnelnden Verbündeten inzwischen begriffen, dass der Brückenkopf bei Tau Ceti sie genauso gefährdete wie die Menschheit. Im Zweifelsfall hatten die Xabong nämlich keinerlei Möglichkeiten, sich aus eigener Kraft gegen die Expansion des Kridan-Imperiums zu wehren.
    Wenn die Menschheit ihnen keinen Schutz mehr bot, dann blieb ihnen nur abermals die Flucht – wie zuvor schon nach der Schlacht bei Triple Sun. Aber auch Triple Sun war keineswegs ihre ursprüngliche Heimat gewesen. Zuvor waren sie schon einmal vertrieben worden, so wie eine Reihe anderer Völker auch, deren Raumfahrttechnologie fortgeschritten genug gewesen war, um sich dem Angriff der überlegenen Kridan durch Flucht zu entziehen.
    »Feindeinheit Bandit 12 ändert den Kurs«, meldete Ortungsoffizierin Sara Majevsky.
    Lieutenant Chip Barus, Offizier für Waffen und Taktik führte eine rechnergestützte Simulation durch, die das Manöver von Bandit 12 prognostizierte. Dazu wurden Millionen Daten über bisher aufgezeichnete Manöver kridanischer Schiffe als Datengrundlage herangezogen und mit dem gegenwärtig von Bandit 12 durchgeführten Manöver verglichen.
    Eine gewisse Unsicherheit blieb dabei natürlich trotz allem.
    »Das Manöver hat mit einer Wahrscheinlichkeit von 78 Prozent nichts mit uns zu tun«, erklärte Chip Barus.
    »Dann können wir alles nach Plan fortsetzen«, schlug Lieutenant Commander Soldo vor.
    Leslie nickte. Er wandte sich an Sara Majevsky. »Gibt es irgendwelche Neuigkeiten aus dem Äther?«
    Der Ausdruck aus dem Äther hatte sich durch die Verwendung beim normalen Funkverkehr so stark eingebürgert, dass er sich bis ins 23. Jahrhundert gehalten hatte – und das, obwohl er für den überlichtschnellen Bergstrom-Funk allenfalls im übertragenen Sinn zutreffend war.
    Denn mit dem Äther hatte das einst von Samuel Bergstrom entdeckte höherdimensionale, auch Zwischenraum genannte Kontinuum nichts zu tun.
    »Ein neuer Verband von Xabong-Schiffen ist eingetroffen und es scheint da irgendwelche Schwierigkeiten zu geben, auf die ich jetzt nicht genauer geachtet habe«, antwortete Majevsky auf die Frage des Captains.
    Die STERNENFAUST hielt im Schleichflug eine strikte Funksperre ein. Sowohl im Bergstrom- als auch im herkömmlichen Funkspektrum durfte keine Botschaft abgeschickt werden, weil dies die sofortige Entdeckung des Schiffs durch die Kridan hätte nach sich ziehen können. Aber die Empfänger wurden mit minimaler Stärke eingeschaltet, um das wichtigste aus dem systemweiten,
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