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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong
Autoren: Alfred Bekker
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Fall gewesen wäre. Die Panzeranzüge hielten die Temperaturen aus, die bei Eintritt in die Atmosphäre auftraten. Das Antigrav-Pak auf dem Rücken verhinderte einen unsanften Aufprall auf die Oberfläche.
    Aber was Theramenes A betraf, so waren die Verhältnisse hier anders. Es existierte zwar eine Atmosphäre, aber deren Hauptbestandteil Stickstoff lag gefroren als Schicht von Kristallablagerungen auf der Oberfläche. Außerdem war die Masse des Plutoiden wesentlich geringer – so konnte Triffler näher heran.
    Er musste um jeden Preis eine Zündung des Ionentriebwerks vermeiden. Allenfalls konnte er die Antigrav-Aggregate der L-1 aktivieren, aber da diese Aggregate sehr viel stärker emittierten als ihre kleinen Verwandten in den aufschnallbaren Paks der Marines, bedeutete dies ein um den Faktor tausend erhöhtes Entdeckungsrisiko.
    Nach Möglichkeit mussten auch die Fähren im Schleichflug bleiben. Sie ließen sich von der Schwerkraft des Plutoiden einfangen, setzten ihre Marines aus, sobald sie das betreffende, verdächtige Areal überflogen und ließen sich dann von der Schwerkraft wie mit einer Schleuder davontragen.
    Eine Raumfähre mit Platz für zwanzig Personen – oder zehn Marines in raumtauglichen Panzeranzügen und Ausrüstung – war ein so kleines Objekt, dass es höchstens einer sehr engmaschigen Raumkontrolle auffallen konnte. Aber davon konnte innerhalb des Brückenkopfs der Kridan um das Tau Ceti-System keine Rede sein.
    Im vollen Betriebsmodus und bei eingeschalteten Triebwerken sah das allerdings anders aus. Dann war auch die Landefähre eines Leichten Kreuzers für jedes Ortungssystem leicht zu erkennen.
    Nach dem Absetzen der Marines musste es das Ziel des Fährenpiloten sein, den knochenförmigen Himmelskörper Theramenes C zu erreichen, um ihn als Ortungsschatten zu verwenden. Dann musste man sehen, was sich an neuen Entwicklungen ergab.
    Aber dafür waren Saul Darren und seine Marines bestens ausgebildet und ausgerüstet.
     
     
    Der erste Marine, der von Bord der L-1 ging hieß Deng Sinclair.
    Saul Darren war als vorletzter dran. Er schwebte auf die schneeweiße Oberfläche des Plutoiden zu, die das Sonnenlicht reflektierte – und zwar so stark, dass die optischen Sensoren des Anzugs ihre Abblendfunktion aktivierten, damit der Benutzer nicht erblindete.
    Im Helmdisplay wurde ständig die Höhe eingeblendet.
    Die Fähre hingegen war schon nach wenigen Augenblicken aus Darrens Blickfeld geraten.
    Freier Fall bei einer Gravitation, die kaum zwanzig Prozent der Erdschwere beträgt! , ging es dem Sergeant durch den Kopf. Das Antigrav-Aggregat würde er erst im letzten Moment aktivieren. Wann dieser letzte Moment war, das zeigte ihm der interne Rechner des Anzugs an, der mit dem Antigrav-Pak verbunden war.
    Darren genoss diese Augenblicke des freien Falls. Die Gefahr war im Moment für ihn und seine Marines nicht sehr groß. Die Kridan mochten eine Anlage zur Aussendung von Störimpulsen in ungewöhnlicher Stärke auf diesem Plutoiden errichtet haben, aber um ein vernünftiges Raumüberwachungs- und Verteidigungssystem zu installieren, hatten sie einfach noch nicht genügend Zeit und wohl ebenfalls nicht genug freie Ressourcen gehabt.
    Auch die Geierköpfe kommen offenbar an ihre Grenzen , überlegte Saul Darren.
     
     
    Auch das zweite Beiboot hatte inzwischen seine lebende Fracht ausgesetzt.
    Saul Darren sah einige des zweiten Zugs von Marines über und neben sich schweben. Unter normalen Umständen wären sie jetzt alle über Helmfunk untereinander verbunden gewesen. Stattdessen würde dies zumindest in seiner ersten Phase ein ziemlich stummer Einsatz werden.
    Saul Darren bedauerte das. Die Kommentare der anderen waren besser als jede psychische Konditionierung oder gar eine medikamentöse Stabilisierung, wie sie bei solchen Einsätzen durchaus Gang und Gäbe war. Saul Darren hatte so etwas allerdings immer für sich persönlich abgelehnt.
    In welchem Einsatz er sich auch immer befinden mochte – er wollte er selbst bleiben und nicht ein chemisch manipuliertes Wesen, dessen freier Wille kaum noch erkennbar war.
    Die Minuten gingen dahin. Das Zielgebiet lag zwischen mehreren Gebirgen, die zum Teil aus dem Schnee und dem gefrorenen Stickstoff herausragten. Schroffe Erhebungen, bei denen eine Analyse mit dem Ortungsgerät einen besonders hohen Anteil an schweren Metallen gemessen hätte. Uran und Blei vor allem, aber auch Wolfram.
    Saul Darren hatte jedoch auch die Ortungsfunktion seines
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