Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
der Mannschaft befürchten müssen. Und solange wir frei vom Zentralgestirn angestrahlt werden können, dürften wir auch auf wärmeerzeugende Systeme verzichten können. Bevor wir dann die Kühlung in Anspruch nehmen müssen, aktivieren Sie die Klimaanlage eben einfach wieder.«
    »Wie Sie befehlen, Sir.«
    »Captain, Ende.«
    Schon im nächsten Moment wurde das Licht auf der Brücke abgedimmt und ein Signal zeigte an, dass nur noch die Notstromversorgung lief.
    »Glauben Sie wirklich, dass das nötig ist, Captain?«, fragte Soldo zweifelnd.
    »Die Marines in den Fähren sind auf uns angewiesen. Wir dürfen da nichts riskieren. Unser eigenes Risiko ist dagegen gering.«
    Das Hauptrisiko für die STERNENFAUST bestand darin, die Systeme im Fall eines Angriff nicht mehr schnell genug hochfahren zu können. Es konnte sein, dass das Schiff dann für eine gewisse Zeit mehr oder minder wehrlos war.
    Aber solange der Feind weit genug entfernt operierte und eine direkte Konfrontation nicht zu befürchten war, konnte man dieses Risiko eingehen.
    Die STERNENFAUST zog nun an Theramenes A vorbei.
    Die Sonne Tau Ceti war ein runder, hellgelber Fleck in der Ferne. Dreihundertmal so weit war der Abstand derzeit zwischen Theramenes A und seinem Zentralgestirn wie jener zwischen der Erde und Sol.
    Und doch war der Einfluss Tau Cetis bis hier her deutlich spürbar. Nicht nur hielt diese gelbe Hauptreihensonne ungezählte Himmelskörper auf ihren teils exzentrischen Bahnen, sondern ihre Strahlen transportierten auch ihre Wärme bis hier her.
    Ohne Kühlung heizte sich das Innere eines Raumschiffs dadurch stetig auf, wenn die absorbierte Strahlung nicht abgegeben werden konnte. Ein Kühlsystem verhinderte das – so wie durch wärmeerzeugende Systeme verhindert wurde, dass die STERNENFAUST-Crew erfror, sobald sie sich im Schatten eines Himmelskörpers aufhielt und die Temperatur unter Minus 200 Grad Celsius sank.
    Jetzt waren beide Systeme abgeschaltet und die einzige Möglichkeit die Temperatur an Bord der STERNENFAUST zu regulieren waren die ausfahrbaren Radiatoren, über die Wärme in Form von Infrarotstrahlung ins Weltall abgegeben werden konnte.
    Aber auch damit musste man vorsichtig umgehen. Wurden die Radiatoren zu einer zu starken Infrarotquelle, fiel diese auf den Ortungsschirmen der Kridan-Schiffe irgendwann unweigerlich auf.
    »Wenn wir Glück haben, verschwinden wir gerade vom feindlichen Ortungsschirm!«, schätzte Majevsky und lehnte sich in ihrem Schalensitz zurück.
     
     
    Moss Triffler war der Pilot der L-1. Die von Ty Jacques geflogene zweite Landefähre der STERNENFAUST befand sich in Erfassungsweite der optischen Sensoren.
    Ansonsten war kein Kontakt möglich. Es herrschte absolute Funksperre im Normalband und der Bergstrom-Funk war im Moment ohnehin durch die starken Störimpulse der Kridan außer Kraft gesetzt.
    Die zehn Marines in Panzeranzügen an Bord der L-1 standen unter dem Kommando von Sergeant Saul Darren, während sein Stellvertreter Corporal Jason Tantor die Truppe auf der L-2 befehligte.
    Die Impulse der Störanlagen waren dieses Mal ungewöhnlich stark.
    Kein irdisches Bergstrom-Aggregat war in der Lage solche Signale zu erzeugen – zumindest nicht nach derzeitigem Stand der Technik. Aber das hatte für das Star Corps den Vorteil, dass ihr Ursprung relativ genau zu orten gewesen war.
    Das Areal, in dem sich die Anlage befand, war also bekannt, und die Marines mussten möglichst genau dort abgesetzt werden. Im Klartext bedeutete dies, dass sie einfach durch die Schleuse gingen und in einer Höhe von mehreren tausend Metern über dem Zielgebiet absprangen.
    »Wann setzen Sie uns raus, Moss?«, fragte Sergeant Darren.
    »Sie können es wohl gar nicht abwarten, was?«, gab der Pilot zurück.
    »Wenn Sie damit meinen, dass ich diesen Einsatz lieber früher als später hinter mich gebracht sähe, haben Sie völlig recht, Triffler!«
    »Ich möchte noch ein paar Minuten warten. Etwas tiefer kann ich noch …«
    Triffler durfte nicht zu nahe an die Oberfläche des Plutoiden geraten, da ihn ansonsten die Gravitation des Gestirns zu sehr angezogen hätte. Dann müsste er zuviel Energie aufwenden, um wieder aus dem Einflussbereich heraus zu kommen und die dabei entstehenden Emissionen wären für die Kridan wohl ohne Probleme anmessbar gewesen.
    Für die Marines war das einerlei. Mit ihren Panzeranzügen konnten sie notfalls auch aus dem Orbit eines Planeten mit Atmosphäre springen, wie es bei der Erde der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher