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EwigLeid

EwigLeid

Titel: EwigLeid
Autoren: Virna Depaul
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ihm in seiner Eigenschaft als Mann, der Frauen mochte und problemlos zum nächsten tollen Abenteuer überwechselte, eine Heidenangst ein. Aus Panik, womöglich irgendetwas von sich preiszugeben, zwang er sich, Carrie nicht zu besuchen, zumindest nach diesem ersten Mal nicht mehr, und ließ sich stattdessen gelegentlich von Mac oder dem Commander berichten. In den vergangenen paar Wochen war es ihm gelungen, nicht mehr so oft an sie zu denken, auch wenn er sie längst nicht vollständig aus dem Kopf bekommen hatte. An diesem Erfolg musste er weiter arbeiten.
    Wenn sie zur SIG zurückkehrte, sollte zwischen ihnen alles wieder normal sein. Er würde sich mit den Frauen seiner Wahl treffen, und sie … Tja, er zweifelte nicht daran, dass sie wieder ihre spitze Zunge zum Einsatz bringen würde und sich einem anderen Mann zuwenden würde, um ihn auf Abstand zu halten. Früher einmal warMac solch ein Mann gewesen. Wie es nun aussah, bediente sie sich jetzt stattdessen mehrerer neuer Männer.
    Laut DeMarco hatte sich Carrie, bevor sie angeschossen wurde, mit dem gesamten SWAT-Team der Polizei von San Francisco eingelassen. War sie deswegen an jenem Abend in McGill’s Bar aufgetaucht? Wollte sie einen SWAT-Officer abschleppen, und hatte Jase sie dabei gestört?
    „Jase, Alter, du verschweigst mir was.“
    Widerwillig löste Jase den Blick von Carries hübschem rundem Po in der Kaki-Hose und wandte sich DeMarco zu. „Was?“
    DeMarco grinste. „Du hast Ward unter die Lupe genommen.“
    Jase verdrehte die Augen, lehnte sich auf seinem Platz zurück und lächelte spontan, sowie die Brünette am Nebentisch wieder seinen Blick einfing. „Ich habe sie nicht unter die Lupe genommen. Ein so schräger Vogel wie Ward ist die letzte Frau, die mich interessieren könnte.“ Noch während er weiterredete, meldete sich sein Gewissen. Nicht, weil er unaufrichtig oder nicht loyal war. Carrie reizte ihn, und er wehrte sich dagegen, aber in erster Linie bewunderte er sie. Sie war kein schräger Vogel, sondern eher die eine Frau, die völlig falsch für ihn war und ihn trotzdem vor Begierde in den Wahnsinn treiben konnte. Irgendwie erschien es ihm nicht richtig, sie herabzuwürdigen, nur um seine eigene Angreifbarkeit zu verbergen, allerdings hatte er kaum eine andere Wahl, oder? Nicht, wenn das plötzliche Glimmen in DeMarcos Augen Jase verriet, dass der Mann das Thema nicht fallen lassen wollte.
    „Komm schon. Gib’s zu. Du verschlingst sie mit deinen Blicken, und mit gutem Grund. Ward ist echt heiß.“
    Da Jase ihm so gern beigepflichtet hätte, zwang er sich, die Farce mit etwas mehr Nachdruck als nötig fortzuführen. „Sie ist verrückt. Ein Adrenalinjunkie und stolz auf ihren Ruf als männermordender Vamp.“ Immerhin entsprach das in gewissem Maße der Wahrheit. Carrie war abgebrüht und zeigte kaum jemals Angst. Nicht einmal im Team.
    Wenn er ehrlich zu sich selbst war, wären die Kollegen wohl die letzten Menschen, vor denen sie so etwas wie Furcht zeigen würde. Das galt auch für ihn. Warum also nicht genauso gut für sie?
    „Ja“, fuhr DeMarco fort, der nichts von Jases Gedanken ahnte. „Trotzdem ist sie muy caliente . Wenn ich nicht das Gefühl haben würde, meine Schwester zu küssen, könnte sie mich jederzeit gern vernaschen.“
    Vor seinem inneren Auge blitzte wieder das Bild von langen Gliedmaßen und seidiger Haut auf. Er versuchte, Carries Gesicht durch die exotischen Züge der Brünetten am Nebentisch zu ersetzen, jedoch wollte es nicht klappen. „Jedem das Seine, mein Lieber“, brachte er gedehnt hervor.
    „Du wehrst dich allzu deutlich. Warum gibst du nicht einfach zu, dass du sie haben willst?“
    „Hm … weil es nicht stimmt.“ Lüge. Eine Riesenlüge. „Sie hat einen tollen Hintern, aber ansonsten ist sie mir entschieden zu kompliziert. Außerdem bin ich mit diesem Model zusammen, das ich im Lebensmittelgeschäft kennengelernt habe.“
    „Meinst du die Blonde mit den großen Brüsten?“ DeMarco schnalzte mit der Zunge. „Da hält der Staatsanwalt praktisch noch den Daumen drauf, Mann.“
    „Mit vierundzwanzig ist sie wohl kaum minderjährig“, erwiderte Jase finster. Auch wenn die wirklich ein bisschen jung war. „Und apropos scharf. Das Letzte, wofür ich Zeit und Energie aufbringe, ist Carrie Ward.“
    DeMarco schaute ihn minutenlang eindringlich an, doch Jase wandte den Blick nicht von der Brünetten, obwohl er ihr Gesicht nur verschwommen wahrnahm. In dem Moment schritt sie auf die beiden
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