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EwigLeid

EwigLeid

Titel: EwigLeid
Autoren: Virna Depaul
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zu.
    „Verdammt. Das macht doch keinen Spaß.“
    Jase rang sich ein Grinsen ab. „Da bin ich anderer Ansicht. Lori war früher Turnerin, weißt du?“
    DeMarco schnaubte und schüttelte den Kopf. „Von dir ist wohl nichts anderes zu erwarten.“
    Jase erhob sich, sowie die Brünette vor seinem Tisch stand. „Hi. Ich hoffe, du kommst wegen mir und nicht wegen meines Freundes.“
    Sie lachte, und es klang dunkel und sexy und passte zu ihren zerzausten Locken und der tief ausgeschnittenen Bluse. „Vielleicht habe ich mich noch gar nicht entschieden.“ Ihr Blick wanderte zu DeMarco. „Ihr seht beide so aus, als könnte ein Mädchen Spaß mit euch haben.“
    Trotz seiner plötzlichen Müdigkeit zwang Jase sich, seine Rolle zu spielen. Er neigte sich der Brünetten zu. „Herzlichen Dank, Süße. Aber du solltest wissen …“
    Jase redete minutenlang mit der Brünetten. Bevor sie ging, reichte sie ihm ihre Visitenkarte, dann winkte sie DeMarco zum Abschied kokett zu.
    DeMarco schüttelte nur den Kopf. „Die Kleine hat keine Ahnung, was sie verpasst“, meinte er. Augenscheinlich fühlte sich sein starkes Ego in keiner Weise beeinträchtigt.
    Jase steckte die Karte der Brünetten – Kelly war ihr Name – in die Tasche. Im selben Moment drehte Carrie sich um und entdeckte ihn. Sie hatte mit Mac und Natalie geplaudert und endlich ihre Akten aus der Hand gelegt. Sie lächelte Jase verkrampft zu, bevor sie sich an den Barmann wandte, einen großen, gut aussehenden Jungen mit Wangengrübchen. Jase konnte nicht widerstehen. „Und weißt du schon, wann Carrie ihre Arbeit wieder aufnimmt?“, fragte er DeMarco. „Ich dachte, sie würde erst in ein paar Wochen zurückkommen, aber sie sieht … gut aus.“
    „Morgen früh hat sie ein Gespräch mit Stevens. Sie kriegt ihre Chance, ihren ersten Serienmordfall. Den lässt sie sich unter gar keinen Umständen entgehen.“
    Jase vergaß, den Lässigen zu spielen, und straffte sich. „Sie soll das Sagen in dem großen Ding haben? Mist, eigentlich wollte ich den Fall haben.“ Und er hatte geglaubt, durch seine frühzeitige Nachfrage wäre er im Vorteil. Fälle von Serienmord waren viel seltener als allgemein angenommen, doch sie waren gewöhnlich von so großem öffentlichen Interesse, dass die Aufklärung Wunder für die Karriere des betroffenen Ermittlers bewirken konnte. Außerdem hatte der vor nicht einmal achtundvierzig Stunden hergestellte Zusammenhang zwischen dem jüngsten Opfer und den zwei Opfern aus ungelösten Fällen die hohen Tiere dazu bewogen, den Fall der SIG zu überlassen. Wann hatten Mac und Commander Stevens ihre Entscheidung getroffen?
    „Sie ist an der Reihe. Nach allem, was sie durchgemacht hat – zum Teufel, nachdem sie so hart gearbeitet hat –, steht der Fall ihr zu.“
    Spontan erinnerte Jase sich daran, wie blass sie bei seinem Besuch im Krankenhaus ausgesehen hatte. Sie war benommen und hatte versucht, ihre Schmerzen zu verbergen, dennoch war ihm nicht entgangen, dass sie Schmerzen hatte. Ja, zum Teufel, der Fall stand ihr zu. Sie war eine gute Polizistin. Doch auch er war ein guter Cop, und er hatte die Ermittlungen leiten wollen. Er wollte das Prestige, das die Aufklärung des Falls einbringen würde.
    Aber Carrie wollte das auch.
    Er strich sich mit der Hand übers Kinn. „Ja, mag sein.“ Trotzdem passte ihm das alles nicht. Mal abgesehen von seinem Ehrgeiz – Jase behagte die Vorstellung nicht, dass sie den Fall eines so offensichtlich gestörten Kriminellen übernahm. Was in Anbetracht des Berufs, den Jase und Carrie ausübten, lächerlich war. Carrie war die letzte Frau, die auf Nummer sicher gehen oder sich von einem Mann verhätschelnlassen würde. Wenn sie wüsste, dass sie auch nur im Entferntesten Beschützerinstinkte in ihm weckte, würde sie ihn in den Hintern treten und sich dann ohne einen Blick zurück gleich wieder ins Getümmel stürzen. Und eben das war der zweite Grund, warum er sich von ihr fernhalten sollte.
    Grund Numero eins waren die Gefühle, die sie in ihm auslöste. Zu viele. Während seiner gesamten Kindheit hatte er bezeugen müssen, welches Leid zwei willensstarke, leidenschaftliche Menschen einander zufügen können. Außerdem war seine Arbeit anstrengend genug. Er wünschte sich ein schonendes, sanftes Privatleben. Und wenn er Macs Beispiel folgte und eines Tages heiratete? Nun, dann wünschte er sich eine Frau, die ihn ebenfalls schonend und sanft behandelte.
    Jase warf verstohlen einen Blick auf DeMarco
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