Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Klinge: Roman (German Edition)

Die Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge: Roman (German Edition)
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
1   NORTH GLEN, ILLINOIS
    »Möchtest du auf den Rücksitz?«
    »Hm?« Albert hatte nicht zugehört, er war zu fasziniert von der Weichheit ihrer Brüste in seinem Gesicht.
    Sie schob ihn weg. »Der Rücksitz. Willst du mit mir auf den Rücksitz?«
    »Wozu?«, fragte Albert, der nichts als wieder an ihre Brüste wollte. In der Dunkelheit sahen sie blass aus, die Nippel fast schwarz.
    Obwohl er schon siebzehn und in der zwölften Klasse der Highschool war, hatte er bis heute Nacht noch nie echte Brüste erblickt. Er kannte sie nur von Fotos und Bildern – bloß einmal, als er noch ein kleiner Junge gewesen war, hatte er die Brüste seiner Mutter gesehen. Er hatte sie nicht angefasst, obwohl er es gewollt hatte. Trotz des Bluts. Oder vielleicht gerade deswegen.
    Aber diese hier fasste er an. Sie fühlten sich noch wundervoller an, als er es sich vorgestellt hatte. So glatt und weich und federnd. Die Brustwarzen waren nicht glatt. Sie waren uneben und hart, und wie sie hervorstanden …
    »Damit wir es machen können, du Blödmann«, sagte Betty. »Du willst es doch, oder?«
    »Klar. Ich meine, ich glaub schon. Natürlich will ich.«
    »Wir treiben es nicht auf dem Vordersitz, das steht fest.«
    »Okay.«
    Sie sah ihn an und rührte sich nicht.
    »Ich mach dir die Tür auf.« Albert lehnte sich über sie. Als er sich nach dem Türgriff streckte und dabei die Wange gegen ihre Brust drückte, spürte er, wie der Nippel in sein Ohr glitt. Es kitzelte, und er erschauderte.
    Sie packte seinen Arm.
    »Was ist los?«, fragte er. »Ist jemand da draußen?«
    Er sah aus dem Fenster. Der Wagen war am Ende einer Sackgasse geparkt. Dahinter befand sich ein kleines Waldstück, dessen nahezu blattlose Bäume ihre Äste in den Schein des Oktobermonds streckten. Falls dort jemand herumlungerte, konnte Albert ihn nicht sehen. Auch auf den Bürgersteigen und in den Vorgärten der Häuser in der Nähe entdeckte er niemanden. Bis auf ein paar Verandalampen lagen die meisten Gebäude im Dunkeln.
    »Ich sehe niemanden«, sagte Albert.
    »Das ist nicht das Problem, Süßer.«
    »Was denn?«
    »Du bist wirklich eine Nummer.«
    »Soll ich dir nicht die Tür öffnen?«
    »Noch nicht. Erst will ich meine zwanzig Dollar haben.«
    »Was?«
    »Zwanzig Dollar. Für weniger mache ich es nie. Bei vielen Männern nehme ich sogar mehr. Ich gewähre dir einen Nachlass, weil ich dich mag. Du bist ein bisschen seltsam, aber wahnsinnig süß.« Sie schob eine Hand unter sein Hemd und strich ihm über die Brust.
    »Wenn ich so süß bin, solltest du kein Geld von mir verlangen.«
    »Würde ich auch nicht, aber ich muss nächstes Jahr aufs College gehen.«
    »Na und?«
    »Das kostet eine Menge Geld. Das Wohnheim, die Bücher, von den Studiengebühren ganz zu schweigen.«
    »Zwanzig Dollar also. Das ist viel Geld.«
    »Es ist viel mehr wert«, sagte Betty. Sie griff mit einer Hand in Alberts Hose. Er stöhnte bei der Berührung ihrer kalten Finger. »Ohhh, keine Unterhose. Du bist wirklich ein ungezogener Junge.«
    »Was hältst du von zehn Dollar?«, fragte er.
    »Zwanzig.«
    Er spürte ihre Hand langsam seinen Penis hinaufgleiten.
    »Aber ich hab nur … ich weiß nicht, vielleicht fünfzehn dabei.«
    Sie zog die Hand weg.
    »Lass mich mal nachsehen.« Er holte die Brieftasche aus der Gesäßtasche seiner Jeans, klappte sie auf und nahm die Scheine heraus. Er hielt das Geld dicht an die Windschutzscheibe und betrachtete es im schwachen Licht, das hereinfiel. Ein Zehner und vier Einer.
    »Wie viel?«, fragte Betty.
    »Vierzehn Dollar.«
    »Das reicht nicht.«
    »Komm schon.«
    »Vergiss es, Albert.«
    »Ich kann dir den Rest morgen geben.«
    »Klar. Tu das, dann können wir morgen Nacht vielleicht weitermachen.«
    »Lass es uns jetzt machen, okay? Komm schon, es fehlen doch nur sechs Dollar. Bitte.«
    »Hat Stan dir nicht den Preis gesagt?«
    Stan hatte überhaupt nicht erwähnt, dass er sie bezahlen musste. Er hatte gesagt: »Sie ist rattenscharf, Mann. Ich hab mit ihr gesprochen. Sie will dich. Das hat sie mir gesagt. Mann, das ist deine Chance, zum Schuss zu kommen.«
    »Was muss ich tun?«, hatte Albert ihn gefragt.
    »Führ sie einfach aus. Ruf sie an, lade sie auf eine Pizza oder so und ins Kino ein, dann halte auf dem Heimweg an einer schön ungestörten Stelle, und nimm sie. Sie wird es dir richtig besorgen.«
    Stirnrunzelnd sah Albert Betty an. »Er hat nicht gesagt, dass ich dich bezahlen muss.«
    »Tja, das hätte er aber tun sollen. Der Idiot.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher