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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller
Autoren: Greg Iles
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jedem ein Foto aufbewahrt, selbst von Danny Buckles. Aber warum? Fühlte sie sich ihren »Gastgebern« irgendwie verbunden? So wie sich Menschen ihren alten Häusern verbunden fühlen? Oder war es nur ein morbides Interesse, sich an die Körper und Gesichter dieser Menschen zu erinnern?
    »Du siehst blass aus, John«, sagte Jackson. »Kennst du diese Leute?«
    »Nur Buckles.«
    Jackson seufzte müde. »Okay. Ich möchte, dass du Folgendes tust: Ich schalte die Kamera und den Kassettenrekorder ab, geh raus und hol mir eine Tasse Kaffee. Du und dein Staranwalt hier, ihr steckt die Köpfe zusammen und entscheidet, was ihr mir über das alles hier erzählt. Denn ich glaube, dass dieser Mist viel schmutziger ist als bloß ein Verbrechen aus Leidenschaft. Ich weiß nicht, ob Eve Sumner dich erpresst oder bedroht hat oder was auch immer. Und ich weiß ganz sicher nicht, was eine Miss Mississippi, die seit zehn Jahren tot ist, mit der ganzen Geschichte zu tun haben könnte.« Er zog die Nase hoch und sah Waters tief in die Augen. »Ich habe dich immer gemocht, John. Ich halte dich für einen aufrechten Kerl. Also hilf mir, okay? Und dir selbst. Wenn du das tust, bleibst du vielleicht in Freiheit, um dein kleines Mädchen großzuziehen.«
    Jackson stand auf und verließ das Zimmer. Sein Partner schaltete die Kamera aus, nahm den Kassettenrekorder mit und folgte ihm.
    Bevor Waters etwas sagen konnte, holte Penn Kuli und Notizblock aus der Tasche und schrieb: Glaub ihm kein Wort.
    Lily fuhr auf der westlichen Brücke über den Mississippi, als ihr Mobiltelefon klingelte. Sie war eine Stunde auf der anderthalb Kilometer langen Brücke hin und her gefahren und hatte auf den Anruf gewartet. Auf dem Display erschien: SMITH-WATERS PETROLEUM . Sie atmete tief ein; dann nahm sie den Anruf entgegen.
    »Hier Lily«, sagte sie.
    »Hier Mallory «, antwortete Cole. »Bist du bereit für mich?«
    »Sag mir wo.«
    »Das Stardust Motel. Zimmer elf. Ich bin schon da und warte auf dich.«
    Lilys Magen krampfte sich zusammen. »Ich bin unterwegs.«
    »Ich freue mich, Lily. Du erinnerst dich nicht an das letzte Mal, als wir es getan haben, aber diesmal wirst du dich erinnern. Du wirst es nie wieder vergessen.«
    Lily trat aufs Gaspedal und überquerte den letzten halben Kilometer der Brücke mit fast hundert Stundenkilometern. Der Acura schoss hinunter nach Vidalia, Louisiana, eine Kleinstadt. Tankstellen, Fast-Food-Restaurants, Nachtclubs und Lebensmittelläden säumten die Hautpgeschäftsstraße.
    Das Stardust Motel war ein heruntergekommenes altes Gemäuer und befand sich nur eine knarrende Leitersprosse über einem Stundenhotel. Unter anderen Umständen hätte man Lily hier lebend nie hereinbekommen, heute jedoch war ihr die Umgebung völlig egal. Sie bog vom Highway ab und fuhr auf den Parkplatz eines Schnapsgroßhändlers, von dem aus sie den Parkplatz des Hotels einsehen konnte. Weiße Farbe blätterte von dem flachen Zinder-Bau ab, und die orangefarbenen Türen waren nummeriert. Coles silberner Lincoln stand vor Zimmer 11. Das einzige andere Auto auf dem Parkplatz war ein viertüriger Pick-up, an dem ein ramponierter Pferdeanhänger hing.
    Lily fuhr langsam über den Parkplatz und parkte neben dem Lincoln. Bevor sie den Motor abstellen konnte, öffnete sich die Tür zu Nummer 11, und Cole kam über den Platz zur Tür ihres Wagens gerannt, in der Hand seinen Revolver. Er hielt die Waffe in Hüfthöhe, auf Lilys Hals gerichtet, und bedeutete ihr, dass sie das Fenster öffnen solle. Lily drückte den Knopf, und das Glas verschwand im Türrahmen.
    »Steig aus«, sagte Cole und drückte ihr die Mündung an den Hals. »Lass deine Handtasche hier drin.«
    Als Lily ausgestiegen war, drehte Cole sie um und drückte sie gegen den Acura, um sie hastig abzutasten. Dann packte er ihren Arm und stieß sie durch die orangefarbene Tür ins Zimmer.
    Er knallte die Tür hinter sich zu, warf Lily dagegen und durchsuchte sie gründlicher. Sie glaubte, er würde an den Stiefeln Halt machen, doch er ließ seine Hände hineingleiten, erst in den linken, dann in den rechten. Ihr blieb das Herz stehen, als seine Hand sich um das Heft des Messers schloss und es herausriss.
    »War das für mich gedacht?«, flüsterte Cole in ihr Ohr.
    »Nein. Nur zu meinem Schutz.«
    »Ich verstehe.« Die Spitze des Messers drückte sich oberhalb der linken Niere in ihren Rücken. »Fühlst du dich jetzt sicher?« Das Messer durchbohrte ihre Bluse, dann ihre Haut.
    »Tu das
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