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Bezwungen von einem Highlander

Bezwungen von einem Highlander

Titel: Bezwungen von einem Highlander
Autoren: Paula Quinn
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Kapitel 1
    Palast von Whitehall, Frühling 1685
    D u bist ein Mädchen, und ich will nicht, dass du auf dem Schlachtfeld kämpfst.«
    Mairi MacGregor stand im Banketthaus des Palastes von Whitehall und starrte ihren Vater sprachlos vor Zorn und Unglauben an. Sie war ein Mädchen. Was zur Hölle war denn das für ein Grund, ihr zu verweigern, morgen früh mit ihrer Familie nach Hause zurückzukehren?
    Und was hatte es damit auf sich, dass das Mädchen, das ihr Bruder aus den Händen des holländischen Admirals Peter Gilles gerettet hatte, König James’ Tochter war und sich jetzt auf dem Weg nach Camlochlin befand? Wenn die Feinde des Königs der Prinzessin bis dorthin folgten und Mairis Zuhause angriffen, dann wollte sie dort sein und helfen, sie zurückzuschlagen!
    Aber es gab noch einen viel gewichtigeren Grund, warum sie nicht in England bleiben wollte. Und der hatte nur wenig damit zu tun, dass es hier heißer war als in der Hölle am Tag des Jüngsten Gerichts. Oder dass die Adligen um sie herum voller Arroganz auf ihre Hochlandtracht und ihre vermeintlich barbarischen Bräuche herabschauten.
    »Vater, wenn dieser holländische Admiral Camlochlin angreift, möchte ich mitkämpfen.«
    Callum MacGregor sah seine Tochter entsetzt an, doch schon bei ihrem nächsten Herzschlag lag eine unübersehbare Warnung in seinem Blick. »Komm mir nie wieder mit einem solchen Ansinnen!«
    »Aber du weißt doch, dass ich ein Schwert führen kann!«, beharrte sie und verstellte ihm den Weg, als er an ihr vorbeigehen wollte.
    Ja, sie wusste, wie man mit der Klinge umging, und sie hatte auch keine Angst, mit einer konfrontiert zu werden. Sie war schon viele Male in einer solchen Situation gewesen, und diese hatten sich nicht auf dem Übungsfeld ihres Vaters ergeben. Aber sie könnte ihm niemals sagen, dass sie und ihr Bruder Colin zu den Highland-Rebellen gehörten, die gegen die Covenanters 1 und die Cameronianer 2 kämpften, diese schottischen Presbyterianer, deren Ziel es war, ihre Lehre als die einzige Religion Schottlands durchzusetzen. Die Protestanten, von denen viele im Parlament saßen, hielten die Traditionen der Highlander mit einem Chief, der über den Clan herrschte, für barbarisch.
    »Du verweigerst es mir, weil ich eine Frau bin!«
    »Da hast du verdammt recht!«, sagte ihr Vater lauter, als es seine Absicht gewesen war. Er warf Lord Oddington, der an ihnen vorbeigegangen war und über die Schulter zu ihnen zurückschaute, einen abweisenden Blick zu. »Du wirst hierbleiben, Tochter!«, befahl er mit gesenkter Stimme. »Ebenso wie Colin! Ich weiß nicht, wo ihr beide euch in Camlochlin immer hinschleicht, doch dieses Mal werdet ihr das nicht tun.«
    Ihre Augen wurden groß vor Beunruhigung darüber, was er vermuten mochte, trotzdem gab sie ihr Flehen nicht auf. »Aber …«
    »Ich werde mich nicht überreden lassen, Mairi.« Sein Blick auf sie wurde weicher. »Du bist meine Tochter, und du wirst mir gehorchen. Du wirst hierbleiben, bis es sicher ist, nach Hause zurückzukehren. Ich liebe dich, und ich werde tun, was immer nötig ist, damit dir nichts geschieht.«
    Er wandte sich ab und ging zu ihrer Mutter am anderen Ende des Saales. Mairi blieb mit einem Dutzend Flüchen, die ihr über die Lippen kamen, allein zurück.
    Verdammt und zur Hölle, aber sie würde nicht auf ihrem Hintern sitzen bleiben, während man ihr ihr Leben vorenthielt! Sie war Callum MacGregors einzige Tochter, und als solche war es ihr verweigert worden, die gleiche harte Ausbildung zu erhalten, die ihre drei Brüder genossen hatten. Doch das hatte Mairi nicht davon abgehalten, trotzdem zu lernen, wie man eine Klinge führte oder einen Pfeil abschoss. Sie konnte kämpfen. Und sie wollte kämpfen.
    Aber so war es nicht immer gewesen. Einst, vor langer Zeit, war sie damit zufrieden gewesen, sich ein Leben wie das ihrer Mutter vorzustellen, beschützt in den Armen eines Kriegers und von ihm bewundert. Sie hatte sich ein ruhiges Leben gewünscht, das Leben mit einem Mann, der geschworen hatte, ihr jeden Tag aufs Neue zu versichern, wie schön er sie fand, und das bis zum Ende ihrer beider Tage. Ein Leben mit ihren Kindern in einem Haus, das zu bauen er ihr versprochen hatte, ein Leben, in dem Zärtlichkeit und Liebe ihr mehr bedeuteten als Kriege aus religiösen oder politischen Gründen.
    Connor Grant hatte diese Träume in Mairi geweckt und sie dann wieder zerstört, als er sie verlassen hatte, um dem englischen protestantischen König Charles zu
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