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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller
Autoren: Greg Iles
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dass meine Familie auf dem Spiel stand.«
    »Du glaubst, es würde etwas ändern, wenn du es wüsstest?«
    »Ja.«
    Coles Augen wurden schmal. »Du lügst. Was hast du in deinem kleinen Buchhaltergehirn ausgeheckt? Du versuchst einen Weg zu finden, mich zu töten.«
    Lily hatte ihre Rede während der Fahrt von Linton Hill geprobt. »Du glaubst mir nicht, weil du niemandem vertraust. Ich habe dich in der St. Stephens nie richtig gekannt. Du warst so schön und so stolz – ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass jemand wie du unsicher und eifersüchtig sein könnte. Aber gegen solche Gefühle ist niemand völlig immun.«
    Lily machte drei Schritte auf den Schreibtisch zu. »Ich bin mir über viele Dinge unsicher – nur der Liebe meines Mannes nicht. Ich weiß, dass John mich liebt und dass er sein Leben mit mir teilen will. Die Erinnerung an dich hat ihn lange verfolgt, aber es waren vor allem Schuldgefühle. Schuldgefühle und Verlangen. Das waren die Gründe, warum er zu dir gekommen ist, als du in Eve warst. Aber das ist jetzt vorbei. Nach letzter Nacht solltest du das eigentlich wissen.«
    Cole verzog das Gesicht, erwiderte aber nichts.
    »Ich habe keine Angst mehr vor dir«, fuhr Lily fort. »Deshalb werde ich das Risiko eingehen, dich wieder in meinen Körper zu lassen. Ohne Johns Liebe wirst du mit der Zeit verwelken und sterben, wie es schon vor zehn Jahren hätte sein sollen.«
    Cole sprang auf und zielte mit dem Revolver auf Lilys Kopf. »Du weißt gar nichts! «
    Lily wich nicht zurück, als er mit zornrotem Gesicht um den Schreibtisch kam.
    »Er hat mich immer geliebt«, beharrte Cole. » Ich war in seiner Seele. Ich weiß, was er fühlt.«
    »Wenn du das wirklich glaubst«, sagte Lily, »dann komm wieder in mich.«
    Cole hob den Lauf der .357 und drückte ihn an Lilys Stirn, den Finger fest am Abzug. »Ich bringe dich lieber um.« Er fuhr mit dem Revolverlauf den Nasenrücken hinunter und drückte die Mündung in Lilys linke Augenhöhle. »Ich kann jederzeit in Sybil gehen – oder in eine andere, die ich mir aussuche. Jede andere. Millionen Frauen. Junge, fruchtbare Frauen, die ihr Leben noch vor sich haben.«
    Lily brach der Schweiß aus. »Wenn du mich erschießt, kommt Sybil und sieht es. Und ich glaube nicht, dass sie dann noch große Lust hat, mit dir zu schlafen. Und bis du eine andere geeignete Frau gefunden hast, könnte John schon im Gefängnis sitzen. Er ist jetzt auf dem Polizeirevier. Heute Morgen haben sie unser Haus auf den Kopf gestellt und ...«
    Cole drückte ihr mit der Waffe den Kopf in den Nacken. » Du sagst mir nicht, was ich tun soll.«
    »Wenn du in mich kommst«, keuchte Lily, »sieht alles ganz normal aus. Keine Fragen wegen eines weiteren Mordes. Und wenn John auf Kaution freikommt, kannst du mit ihm nach Südamerika fliegen.«
    »Das stimmt«, sagte Cole und lächelte belustigt. »Du glaubst, du kannst mich besiegen, Lily?«
    Sie schluckte. »Ich bin bereit, es darauf ankommen zu lassen.«
    Die Glut in Coles Augen tanzte, als würden sich winzige Dämonen dahinter verbergen. »Na gut. Dann schließ die Tür ab.«
    Das hatte Lily nicht erwartet. »Nicht hier.«
    »Warum nicht?«
    »Hier kann ich mich nicht entspannen, um mit dir ... du weißt schon.«
    Ein misstrauischer Ausdruck erschien in Coles Augen. »Wo dann?«
    »Ein Motel. Am besten außerhalb der Stadt. Hier kennt mich jeder. Wie wär’s, wenn wir nach Vidalia fahren?«
    »Auf die andere Seite des Flusses?«
    »Es ist nur ein, zwei Kilometer von hier.«
    »Nein. Du willst mich in eine Falle locken. Du hast jemanden angeheuert, der mich töten soll.«
    Lily war angespannt wie eine Klaviersaite. »Ich wüsste nicht, wie ich das tun sollte. Also gut, dann such du den Ort aus. Das Motel und das Zimmer. Nimm aber eins auf der anderen Seite des Flusses, wo niemand mich kennt. Ruf mich auf dem Handy an, dann komme ich zu dir.«
    Cole drückte den Revolver weiter an ihre Wange, während er über den Vorschlag nachsann; dann zog er die Waffe weg. »Eigentlich wollte ich sagen, dass ich es bedaure, dich nicht töten zu können. Aber was ich dir antun werde, wenn ich erst in dir bin, ist viel schlimmer. Unendlich viel schlimmer.«
    Lily nahm ihre Handtasche vom Schreibtisch und ging zur Tür.
    »Ich lasse mein Handy an«, sagte sie.

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    20
    S ie werden dich auf jeden Fall verhaften«, sagte Penn.
    Er und Waters saßen allein im Vernehmungszimmer, doch Waters war sicher, dass ihr Gespräch mitgehört wurde. Er beugte sich
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