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Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry

Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry

Titel: Der Schlüssel zum Tode Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Kommissar Morry
    Der Schlüssel zum Tode
     
     
     
     
     
    Titelbild aus dem Film: „DER TOD KAM UM MITTERNACHT" Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung und Verfilmung, Vorbehalten.
    Nachdruck verboten.
    Copyright by Heinz Borgsmüller, Merceda-Verlag, Albachten b. Münster i. W.
     
     
     
     
     
     
     
    Der Schlüssel zum Tode
    Mitten in der Nacht kommt Ralph Condray in London an. Als er die Waterloo Station verläßt, hat er noch keine Ahnung, welche Schrecken ihn in der alten Heimat erwarten werden. Dabei ist es nur ein lächerlicher Zufall, der alle Katastrophen heraufbeschwört: Man verwechselt Ralph Condray mit einem andern, der vor Jahren aus London flüchtete — mit dem Berufsganoven James Green. Und schon beginnen auch die dramatischen Verwicklungen. Ralph Condray bekommt einen Schlüssel in die Hand gedrückt, der ihm die Wohnungstür der hübschen Maud Ruby öffnet. Diese junge Dame wird sein Schicksal. Sie steht auf der Seite des Lasters und des Verbrechens, und wenn man Ralph glauben darf, so möchte sie sich gern befreien aus dem schillernden Sumpf. Ralph Condray tut alles, um sie zu bekehren. Aber bis sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen hat, fließt viel Wasser die Themse hinunter. Wenn Kommissar Morry nicht wäre, würde Ralph Condray in seinem Kampf gegen Mord und Verbrechen hoffnungslos unterliegen.  
     
    Titelbild: (Pallas Film-Verleih) aus dem Film Der Tod kam um Mitternacht
     
     
     
     
     
     
     
    Es war nachts elf Uhr, als der Expreß von Dover in der Halle der Waterloo Station einlief. Ralph Condray nahm seinen Koffer aus dem Gepäcknetz und machte sich zum Aussteigen fertig. Er hielt schon den Türgriff in den Händen, als er plötzlich zauderte. Es war eine seltsam bange Ahnung, die da mit einem Mal über ihn kam. Er hatte das beklemmende Gefühl, als erwarte ihn nichts Gutes in London. Kühl schlug ihm die feuchte Nebelluft ins Gesicht. Qualm und Ruß machten das Sehen schwer. Über den Gleisen lagerte weißer Dunst. Ralph Condray nahm seinen Koffer auf und trat auf den Bahnsteig hinaus. Er fühlte sich wie ein Fremder in seiner Heimatstadt. Sieben Jahre lang hatte er sie nicht mehr betreten. Sieben lange Jahre, in denen er sich in Südamerika ein neues Leben aufgebaut hatte, das jetzt in ein graues Nichts zerronnen war. Er war sich darüber im klaren, daß er wieder ganz von vorne anfangen mußte. Und er wußte auch, daß es nicht leicht sein würde. Er besaß keine Beziehungen mehr in der alten Heimat. Er hatte kaum noch Freunde und Bekannte. Seit er Südamerika verlassen hatte, stand er so gut wie allein auf der Welt.
    Ich werde mich schleunigst nach einem Hotelzimmer für die erste Nacht umsehen müssen, dachte er, während er langsam auf die Sperre zuging. Wenn es noch so ist wie früher, sind sämtliche Hotels um diese späte Stunde schon besetzt. Ich werde mit einem kleinen Boardinghouse zufrieden sein müssen. Vielleicht reicht es auch nur für eine Schlafstelle im Hafenasyl. Wir werden sehen. Er gab seine Fahrkarte ab und schritt in die große Vorhalle hinaus. Er war noch keine zehn Yard weit gegangen, da lief ihm plötzlich ein aufgeregter Mensch mit zerrauften Haaren und schweißnassem Gesicht in die Quere. Der Bursche stutzte einen Augenblick, dann starrte er Ralph Condray verwundert an und kam mit einem erleichterten Grinsen näher.
    „Verdammt, das nenne ich eine Überraschung“, stieß er hastig hervor. „Wo kommst du her, James. Haben uns seit Jahren nicht mehr gesehen. Du hast dich im Ausland versteckt, wie? Na, das kann ich verstehen. Die Cops machten damals tolle Jagd auf dich. Aber inzwischen ist längst Gras über die Sache gewachsen. Die Cops werden dich auch kaum noch erkennen. Du hast dich ziemlich verändert.“
    Ralph Condray räusperte sich und blickte den ändern befremdet an. Sie verwechseln mich, wollte er sagen. Sie befinden sich in einem gewaltigen Irrtum. Ich bin noch nie in meinem Leben vor der Polizei ausgerissen. Ich hatte es nicht nötig, mich im Ausland zu verbergen. Aber keines von diesen Worten sagte er wirklich. Er kam einfach nicht dazu. Der andere krallte die Hand in seinen Arm und dämpfte die Stimme zu einem heiseren Raunen.
    „Diesmal sind sie hinter mir her“, zischte er durch die Zähne.
    „Es wird alles brauchen, daß ich noch gut durch die Sperre komme. Kann deshalb auch nicht viele Worte machen, James. Hätte lediglich den Wunsch, daß du dich ein wenig um Maud kümmerst, solange ich weg bin. Hier
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