Ewiger Schlaf: Thriller

nahe zu Penn hinüber und flüsterte: »Ich muss auf freiem Fuß bleiben. Wenn du nicht garantieren kannst, dass ich auf Kaution freikomme, will ich nicht verhaftet werden.«
    »Du wirst auf Kaution freikommen«, sagte Penn in normaler Lautstärke. »Du bist ein angesehenes Mitglied der Gemeinde. Du bist nicht vorbestraft. Es gibt keine Augenzeugen und keine direkten Beweise dafür, dass du einen Mord begangen hast. Du hast kooperiert, und in deinem Fall besteht keine Fluchtgefahr.«
    Die Tür wurde aufgestoßen, und Tom Jackson kam ins Zimmer, eine Mappe in der Hand. Sein Gesicht war angespannt, aber nicht zu deuten. Er setzte sich Waters gegenüber und zog Mallory Candlers Highschool-Abschlussfoto aus der Mappe.
    »Wir haben in einer Mappe in deinem Büro ungefähr fünfzig Fotos dieses Mädchens gefunden.«
    Waters zuckte die Achseln. »Und?«
    »Das ist Mallory Candler, nicht wahr? Miss Mississippi. Die mit Penn zusammen ihren Abschluss an der St. Stephens gemacht hat.«
    Penn schien sich mit einem Mal sehr unbehaglich zu fühlen.
    »Ein Jahr vorher«, sagte Waters.
    Jackson holte ein weiteres Foto von Mallory aus der Mappe. Waters datierte es auf die zehnte Klasse.
    »Das hier haben wir in Eve Sumners Bankschließfach gefunden. Neben einigen Schmuckstücken, die vor etwa einem Jahr aus dem Haus der Candlers gestohlen wurden.«
    Waters schluckte, sagte aber nichts.
    Jackson blickte ihn gespannt an. »So langsam kommt mir der Verdacht, John, dass ich bis jetzt nur die Spitze des Eisbergs sehe. Willst du mir erklären, was Eve Sumner und du mit den Fotos von Mallory Candler gemacht habt?«
    Waters zuckte mit den Achseln. »Kann ich nicht. Ich habe keine Ahnung, warum Eve diese Bilder hat.«
    Penn seufzte erleichtert.
    »Du bist eine Zeit lang mit Mallory ausgegangen, nicht wahr? Im College?«
    »Ja. Deshalb habe ich diese Fotos.«
    »Und Mallory starb vor zehn Jahren?«
    Waters nickte.
    »Sie wurde in New Orleans ermordet, richtig? War Eve Sumner eine Freundin von ihr?«
    »Nicht dass ich wüsste. Eve war zehn Jahre jünger als Mallory.«
    Jackson griff in die Mappe. »Vielleicht kannst du mir diese Bilder erklären.«
    Er holte vier Fotos hervor und breitete sie auf dem Tisch aus. Sie zeigten ein nacktes Mädchen von etwa zwölf Jahren, das in einem Badezimmer stand. Auf einem Bild griff sie nach einem Handtuch, auf den anderen trocknete sie sich ab. Waters wandte den Blick ab.
    »Du hast diese Bilder schon vorher gesehen, nicht wahr?«, sagte Jackson.
    »Nein.«
    »Verdammt nochmal, natürlich hat er das«, fauchte Barlow. »Er ist ein krankes Arschloch.«
    Jackson blickte seinen Partner stirnrunzelnd an. »Dieses kleine Mädchen ist Mallory, oder?«, sagte er dann. »Ihr Gesicht war damals schon sehr ausgeprägt.«
    »Ja, sie könnte es sein«, gab Waters zu.
    »Zeig ihm die Zeitungen«, knurrte Barlow.
    Jackson griff in die Mappe und holte verschiedene Zeitungsausschnitte hervor – alles Berichte über die Festnahme und den bevorstehenden Prozess von Danny Buckles. Viele der Artikel hatte Caitlin Masters geschrieben, Penn Cages Freundin.
    »Die haben wir bei der ersten Durchsuchung von Eve Sumners Haus gefunden. Damals haben wir uns nicht viele Gedanken darüber gemacht. Eine Menge Leute verfolgten diese Geschichte. Aber jetzt, wo wir diese Kinderporno-Fotos gefunden haben ... lässt es mich stutzig werden.«
    Waters versuchte, sämtliche Gedanken zu verbannen, damit sein Gesicht möglichst ausdruckslos blieb.
    »Es lässt mich daran denken«, fuhr Jackson fort, »wie es war, als du Danny Buckles hast auffliegen lassen. Du hast mir nie richtig erklärt, woher du deine Informationen hattest, John. Jedenfalls nicht zu meiner Zufriedenheit.« Er zog an einer Seite seines Schnurrbarts. »Hat Eve dir von ihm erzählt?«
    »Meine kleine Tochter. Sie hatte mir gesagt, was an der Schule passiert war.«
    »Ich erinnere mich. Aber ich frage mich, woher du wusstest, wonach du fragen solltest. Denn wir haben auch diese Bilder in dem Schließfach gefunden ...«
    Jackson holte aus der Mappe einen flachen Stapel Fotos, die von einem Gummiband zusammengehalten wurden. Er zog das Gummi ab und breitete die Fotos aus. Es waren sechs Männer und fünf Frauen, alle heimlich fotografiert. Waters erkannte nur einen der Männer: Danny Buckles. Als er die seltsame Sammlung von Gesichtern betrachtete, wurde ihm schwindelig. Es war ein Katalog jener Menschen, durch die Mallory auf ihrem Weg zu ihm hindurchgewandert war. Sie hatte von