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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue
Autoren: Sandra Brown
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überzeugt war, dass er wach war, dass er das nicht geträumt hatte, dass er gerade tatsächlich mit Laura gesprochen hatte.
     
    Wie beim ersten Mal kam er zwanzig Minuten zu früh. Bis zwölf Uhr achtundfünfzig fuhr er die Straßen auf und ab. Als er wieder zum Haus zurückkam, stand ihr Wagen schon in der Einfahrt. Er parkte dahinter. Der Weg zur Haustür kam ihm unendlich lang vor. Gerade als er die Klingel drücken wollte, wurde die Tür geöffnet, und sie stand vor ihm.
    »Ich habe deinen Wagen gehört.«
    Eine Ewigkeit sagte er kein Wort, sondern stand nur da und sah sie an. Schließlich machte sich die Freude als helles Lachen Luft. »Du siehst toll aus.«
    »Danke.«
    »Nein, ganz im Ernst.« Sie trug einen pinkfarbenen körperbetonten Sweater und dazu eine schwarze Hose. Schlicht, elegant, höllisch sexy. »Wirklich toll.«
    Sie errötete über das Kompliment und trat zur Seite, um ihn ins Haus zu lassen. Er trat in den Wohnbereich, der ihm so vertraut war und doch seit seinem letzten Besuch komplett neu eingerichtet worden war. Das Haus war in ein gemütliches Heim verwandelt worden.
    Den Schrank erkannte er wieder, aber das Sofa war neu. Jetzt standen mehr Möbel im Raum, an den Wänden hingen Bilder, es gab Zeitschriften und Bücher, einen gemusterten Teppich, eine Schale mit weißen Tulpen auf dem Couchtisch. Zum ersten Mal überhaupt waren die Jalousien geöffnet, um die Sonne einzulassen. Draußen war es nicht besonders kalt, darum sollte das kleine Feuer im Kamin wohl eher Atmosphäre als Wärme verbreiten.
    Er drehte sich zu Laura um und wusste, noch bevor sie es ausgesprochen hatte, was sie sagen würde. »Ich wohne jetzt hier.«
    »Ich habe gelesen, dass du die Villa verkauft hast. Gefällt es dir hier?«
    »Und wie.«
    Ihr bedeutungsschwangerer Blickkontakt wurde erst unterbrochen, als sie auf das Sofa deutete. »Möchtest du einen Tee?«
    »Gern.«
    »Heiß oder kalt?«
    »Kalt, bitte.«
    Er setzte sich, und sie verschwand in der Küche. Neugierig beugte er sich vor und öffnete die Tür des Schrankes. Dahinter verbargen sich ein Fernseher, etwas Lesematerial und ein paar Spielfilme auf DVD. Keine Pornos. Er schloss die Tür und lehnte sich in, wie er hoffte, entspannt wirkender Pose in die Polster. In den zwei Stunden und achtzehn Minuten zwischen ihrem Anruf und seiner Ankunft hatte er kein einziges Mal durchgeatmet.
    Sie kehrte mit einem Tablett zurück, auf dem eine Teekaraffe und zwei Gläser standen. Sie setzte es auf dem Couchtisch ab und schenkte ihnen jeweils ein Glas ein. »Zucker?«
    »Nein danke.«
    Nachdem sie ihm ein Glas gereicht hatte, nahm sie ihres mit zu dem Sessel ihm gegenüber und setzte sich.
    Er nahm einen Schluck Tee. Sie nahm einen Schluck Tee. Aber sie hielten Blickkontakt, während sie tranken. Er scheute davor zurück, ein Gespräch anzufangen, weil er Angst hatte, er könnte etwas Falsches sagen. Schließlich wusste er nicht, warum sie ihn hierher eingeladen hatte. Die vertraute Frage bei ihrem Anruf und die Tageszeit waren bestimmt kein Zufall gewesen. Trotzdem hatte sie nichts unternommen, was darauf hingedeutet hätte, dass diese Begegnung ähnlich enden würde wie alle vorigen in diesem Haus. Vielleicht hatte sie ihn einfach nur auf ein Glas Tee eingeladen.
    Schließlich sagte er: »Deine Airline hebt richtig ab. Diese neue Select-Sache klingt interessant.«
    »Sie soll in drei Monaten starten.« Sie schüttelte lachend den Kopf. »Nichts als Hektik und Irrsinn. So vieles ist zu tun. Millionen Entscheidungen. Jeden Tag eine andere Deadline.«
    Ihr unverhohlener Überschwang ließ ihn lächeln. »Aber du genießt es.«
    »Jede einzelne Minute«, gab sie zu. »Ich bin sehr optimistisch, dass wir Erfolg haben werden. Wir haben schon achtundsiebzig Prozent der angepeilten Mitgliedschaften verkauft. Und ich habe in der Branche munkeln hören, dass unsere Konkurrenten hektisch etwas Ähnliches aufzuziehen versuchen.«
    »Nachahmung ist die aufrichtigste Form des Lobes.«
    »Absolut. Trotzdem bleibt es eine Nachahmung. Wir werden die Ersten sein.«
    Ihre Begeisterung zeigte sich an dem Leuchten, in dem ihr ganzes Gesicht erstrahlte. Ihre Augen sprühten. Ihr Lächeln war so schön und so ungeniert, dass ihm eng ums Herz wurde. Er begriff, dass er sie zum ersten Mal wirklich glücklich sah. Zum ersten Mal überhaupt.
    Er hob sein Glas zu einem ironischen Toast. »Ich wünsche dir und Select viel Glück. Nicht dass du es brauchen würdest. Die Aktien von SunSouth stehen
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