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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue
Autoren: Sandra Brown
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in die Augen, weil er keinen Zweifel daran lassen wollte, dass er sie in diesem Moment liebte und das nur aus einem einzigen Grund.
    Er wusste nicht mehr, wie oft sie sich an diesem Nachmittag geliebt hatten, denn eigentlich war es ein einziger langer Akt, bei dem ein erotischer Austausch mit dem nächsten verschmolz. Sie konnten vielleicht nicht miteinander sprechen, aber sie hielten nichts zurück.
    Immer wieder kamen seine Lippen auf ihrem so unglaublich schönen Gesicht zu liegen. Sie ließ es zu, dass er jeden Zentimeter ihrer Haut streichelte, dass er ihre Kniekehlen küsste. Er ließ seinen Daumen die Furche über ihrem Rückgrat entlang bis zu der Spalte zwischen ihren Hüften gleiten und schmiegte dann die Wange über der Taille an ihren Rücken.
    Nicht weniger neugierig untersuchte sie seine großen Hände, fuhr die Adern auf dem Handrücken nach und lutschte an seinem schief zusammengewachsenen kleinen Finger. Offenbar mochte sie seine Brusthaare. Sehr sogar. Immer wieder wühlte sie das Gesicht hinein. Es war ein unglaublich gutes Gefühl, wenn ihr Atem durch die Haare ging, wenn ihre Finger seinen Nabel erkundeten oder sich ihr Knie unter seine Eier schob, und noch unglaublicher, wenn ihr feuchter Mund an ihm lutschte, bis er glaubte, vor Lust sterben zu müssen.
    Sie lagen still da, streichelten sich und küssten sich wie glücklich Verliebte, als sie ihn plötzlich traurig ansah und sich von ihm löste. Er musste sie gehen lassen. Er hätte noch so vieles sagen wollen, was er nicht aussprechen durfte. Er wollte ihr erklären, dass er zum ersten Mal in seinem ganzen verpfuschten Leben verliebt war. Dass er liebte, Punkt. Er liebte sie.
    »Gott helfe mir«, flüsterte er jetzt den Wänden seines Krankenzimmers zu. »Ich habe sie vom ersten Augenblick an geliebt.«
     
    Er musste eingeschlafen sein. Ein leichter Luftzug weckte ihn. Er öffnete die Augen. Coach stand in der Tür. Er sagte: »Hast du geschlafen?«
    »Nur ein bisschen die Augen ausgeruht.«
    Nach kurzem Zögern trat Coach ans Bett, betrachtete Griff eingehend und ließ den Blick dann auf der bandagierten Schulter ruhen. »Wie geht’s?«
    »Ich lebe. Und es tut scheißweh.«
    »Gibt es in diesem Krankenhaus keine Schmerzmittel?«
    »Ich kriege schon welche.« Er hob den Arm mit der Infusionsnadel. »Es tut trotzdem scheißweh.«
    »Wird was zurückbleiben?«
    »Soweit ich gehört habe nicht. Wenn ich in die Krankengymnastik gehe.«
    »Da kann ich deinem Arzt nur Glück wünschen. Die hast du noch jedes Mal geschwänzt.«
    »Ihr.«
    »Hä?«
    »Der Arzt ist eine Ärztin.«
    »Ach.« Coach schaute sich im Zimmer um und sah erst auf den von der Decke hängenden Fernseher und dann auf das riesige Fenster. »Nettes Zimmer.«
    »Kann mich nicht beschweren.«
    »Essen okay?«
    »Bis jetzt geben sie mir nur Rinderbrühe und Götterspeise.«
    »Bist du hungrig?«
    »Ehrlich gesagt nicht.«
    Damit war der Gesprächsstoff erschöpft, und sie schwiegen. Schließlich sagte Griff: »Danke, dass du mir neulich nicht die Bullen auf den Hals gehetzt hast.«
    »Habe ich wohl.«
    Griff sah ihn überrascht an.
    »Ellie hat zwar gejammert, aber ich habe trotzdem angerufen. Allerdings nicht bei Rodarte. Nachdem ich von einem Detective zum nächsten durchgestellt worden war, landete ich endlich bei einem, der halbwegs vernünftig zu sein schien. Ich habe ihm erklärt, wie die Sache lag, wohin du gefahren warst und dass die Situation gefährlich werden könnte, möglicherweise sogar lebensgefährlich. Also hat er sich mit dem Police Department in Itasca in Verbindung gesetzt und es mobilisiert.«
    »Du hast mir also geglaubt.«
    »Ihr.«
    »Laura.«
    »Ich habe ihr jedes einzelne Wort geglaubt. Du andererseits bist ein Lügner, das weiß ich genau.«
    »Ich habe nicht gelogen! Ich habe niemanden …«
    »Verflixt, ich weiß, dass du Foster Speakman und diesen Dreckskerl Bandy nicht umgebracht hast. Ich rede von was anderem.«
    »Dann gib mir wenigstens einen Tipp.«
    »Was du über das Spiel gegen Washington erzählt hast, war gelogen.«
    Griffs Herz setzte einen Schlag aus und dann noch einen. Damit hatte er nicht gerechnet. Er starrte Coach kurz an, wandte dann den Kopf ab und murmelte: »Wie meinst du das?«
    »Du weißt gottverdammt noch mal genau, wie ich das meine.« Mit zornrotem Gesicht beugte sich Coach über ihn, bis Griff gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen. »Dieser Pass auf Whitethorn. Dieser spielentscheidende Pass, der dich ins Gefängnis
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