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Ewige Treue

Ewige Treue

Titel: Ewige Treue
Autoren: Sandra Brown
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Ahnung«, antwortete Griff scheinheilig, ehe McAllister ihn daran hindern konnte. »Die Schachtel stand auf seinem Schreibtisch. Speakman sagte, ich solle sie öffnen und hineinsehen. Genau das tat ich. Praktisch im selben Moment wurde ich von Ruiz angegriffen. Vielleicht glaubte er, dass ich seinen Boss bestehlen wollte. Wie gesagt, ich weiß nicht, was ihn getrieben hat. Was es auch war, er wird es bis an sein Lebensende bereuen. Er hat Speakman angebetet.«
    Den Detectives war anzusehen, dass sie ihm kein Wort glaubten, aber mehr würden sie von ihm nicht erfahren.
    Mürrisch erklärte der jüngere Detective, dass Ruiz dieselbe Geschichte erzählt hätte. »Er hat zugegeben, dass er seinen Boss zufällig während des Kampfes mit Ihnen getötet hat und dass Sie versucht hätten, Speakmans Leben zu retten, als er aus dem Haus flüchtete. Womit Sie aus dem Schneider wären.«
    James McAllister ließ sich in den Vinylstuhl sinken und sah rundum zufrieden aus.
    »Hat er auch bestätigt, was ich Ihnen über Rodarte erzählt habe?«
    Der jüngere Detective nickte. »Er wusste nicht, was Sie mit Rodarte am Laufen hatten, aber alles, was er uns erzählt hat, passt zu dem, was Sie über die Ereignisse bei der alten Farm da unten ausgesagt haben.«
    »Was ist mit dem Mord an Bill Bandy?«, fragte McAllister.
    »Was soll damit sein?«, fragte der ältere Detective zurück.
    »Mein Mandant stand fünf Jahre lang unter Verdacht. Er hat stets erklärt, dass er lediglich den Leichnam entdeckt habe.«
    Die Detectives sahen sich an und versuchten, sich wortlos darüber abzustimmen, wie viel sie verraten sollten. Schließlich erklärte der Jüngere: »Wir sind geneigt, Mr Burketts Anschuldigungen gegen Rodarte zu glauben. Rodarte stand schon eine ganze Weile unter Beobachtung der Dienstaufsicht. Es gab eine ganze Reihe von Beschwerden gegen ihn und einige seiner Freunde im Department. Zu viele, als dass man sie ignorieren könnte. Ernste Vorwürfe wie sexuelle Belästigung, Brutalität, Korruption. Eine Verdächtige behauptete, Rodarte habe sie begrabscht, nachdem er sie verhaftet hatte, und sei grob geworden, als sie dagegen protestierte.«
    »Hört sich ganz nach ihm an«, knurrte Griff. Er hatte gehofft, Marcias Erfahrung mit Rodarte verschweigen zu können, und war froh, dass sie jetzt nicht mehr behelligt werden musste.
    Der jüngere Detective sagte: »Jedenfalls wird der Mordfall Bandy noch mal aufgerollt und aus einer anderen Perspektive untersucht werden.«
    »Stehe ich unter Arrest?« Griff nickte zu der Tür seines Krankenzimmers hin, wo ein uniformierter Polizist Posten bezogen hatte.
    »Wegen des Angriffs auf die drei Polizisten im Hotel und wegen Amtsanmaßung, weil Sie sich als Polizist ausgegeben haben.«
    »Dafür gelten mildernde Umstände«, meldete sich McAllister zu Wort.
    »Die können Sie bei der Vorverhandlung beantragen«, antwortete der ältere Polizist. Er schien von Anwälten im Allgemeinen nicht mehr zu halten als von den Gesetzesbrechern, die sie vertraten.
    »Sie können froh sein, dass Sie keine Anklage wegen Entführung am Hals haben«, bekräftigte der Jüngere. »Mrs Speakman hat ausgesagt, sie sei freiwillig mitgekommen, weil sie Ihnen bei der Suche nach Ruiz helfen wollte, nachdem Sie ihr erklärt hatten, dass Rodarte die Ermittlungen behinderte.«
    Drei Augenpaare waren auf Griff gerichtet und warteten gespannt ab, wie er darauf reagieren würde. Er sagte: »Ohne Mrs Speakman hätte ich ihn nie gefunden, und ohne ihn hätte man mich des Mordes an ihrem Mann angeklagt. Ich werde mich nie für ihr Vertrauen revanchieren können.« Er verstummte und fragte dann, was Manuelo Ruiz jetzt erwartete.
    »Sobald wir alles mit ihm geklärt haben und er wieder reisefähig ist, wird er nach El Salvador zurückgeschickt. Dort liegt ein Haftbefehl gegen ihn vor. Er hat einen Kerl umgebracht, der angeblich seine Schwester vergewaltigt hat. Sollen sie sich doch da unten mit ihm rumschlagen. Sie haben die älteren Rechte.«
    »Ich wünsche ihm alles Gute«, sagte Griff fast zu sich selbst.
    »Wie großzügig«, meinte der ältere Polizist. »Wenn er Sie nicht angegriffen hätte, säßen Sie jetzt nicht so tief in der Tinte.«
    »Aber er hat mir auch das Leben gerettet.« Griff holte tief Luft, schloss die Augen und fragte müde: »Ist das alles?«

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    A
    lles Weitere übernahm sein neuer Anwalt. McAllister führte die beiden Detectives aus dem Zimmer. Er wies Griff an, in Verbindung mit ihm zu bleiben, keine
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