Essenz: Band 1 [Das Blut der Götter] (German Edition)

hältst du wohl nichts? Oder von Bildern.“
    „Tu dir keinen Zwang an, mein Engel. Mein Leben und
mein Haus gehören dir, also verfüge über uns wie es dir beliebt.“
    Dieses Lächeln. Wenn sie sich nicht irgendwann daran
gewöhnte, dann würde sie am Ende völlig ohne Gehirnzellen dastehen. Nika ahnte nicht
einmal ansatzweise, ob er sie nur auf den Arm nahm, deshalb wechselte sie
lieber das Thema.
    „Wo genau befindet sich also dieses Haus?“
    Wenn sie aus den Fenstern sah, schien sie von Wolken
umgeben. Ein Hochhaus.
    „Wir sind in Florida. Miami.“ Er küsste sie auf die
Nasenspitze. „Hast du Hunger?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Möchtest du lieber an einem anderen Ort sein? Bei
Julian, oder in Mayfair…“
    „Nein. Ich will hier sein. Nur hier.“
    „Ehrlich.“ Seine Mundwinkel zuckten. „In dieser
Einöde.“
    Die silbernen Seen funkelten. Fühlte er sich etwa
geschmeichelt? Warum auch nicht? Sie mochte diese Einöde. Sie war friedlich und
warm. Nika hoffte, das kleine Mädchen wäre an einem ähnlich wohltuenden Ort.
     
    Daniel wartete.
    Als Nikas gequälter und regenerierter Körper sich
entspannte, ihr Atem flacher wurde und ihre Gedanken leichter, hob er die Hand
und fing das Telefon auf, das von Nikas Seite des Bettes aus seinem Willen
folgte und durch die Luft auf ihn zuschwebte.
    Teresa meldete sich sofort.
    „Wir haben einige gelöschte Dateien auf Beckys Laptop
wiederhergestellt“, erklärte sie, ohne jede Einleitung. „Kryptische E-Mails,
Links zu harmlosen Webseiten über Voodoo. Die IP des Absenders ist nicht zu
knacken.“
    Daniel schloss die Augen.
    „Tess, falls es tatsächlich jemanden gibt, der als
Unruhestifter noch hinter Becky stand, dann werden wir ihn finden. Irgendwann.“
    Er legte auf.
    Wenn dieser Tag kam, dann würde er kampfbereit sein.
Bis dahin aber würde er nicht von der Seite seines Engels weichen.

Danksagung
     
    Meinem Mann, der im Umgang mit
seinem Hausdrachen täglich wahren Heldenmut beweist und meiner Tochter, die
mich erdet.