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Es sterben immer drei

Es sterben immer drei

Titel: Es sterben immer drei
Autoren: Rosemarie Bus
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am Untergang des Journalismus mitgewirkt und sich außerdem das Recht herausgenommen hatte, sie zu feuern. Als würde ihn das automatisch auch zum Mörder befähigen. Eine unfaire Unterstellung.
    Marlene erzählte ihr auch, dass die Ermittlungen gegen Kleemann, die Contessa und die Cavallos eingestellt worden waren.Niemand konnte ihnen nachweisen, illegal an gepanschtem Olivenöl zu verdienen. Weder nach italienischen noch nach deutschen Gesetzen.
    Wer Luis in der Nähe der Firma Cavallo zusammengeschlagen hatte, blieb ebenfalls ungeklärt. Kleinkriminelle, die ihn ausrauben wollten, stand im Abschlussbericht der Polizei, ungeachtet der Tatsache, dass die Gangster sich nicht für die Euros interessiert hatten, die Luis bei sich trug. Sein gestohlener Computer tauchte nicht wieder auf.
    Der Überfall in Ottos Haus wurde dagegen denselben albanischen Banden, die auch andere Ferienhäuser ausraubten, zugeschlagen, obwohl Irma darauf hinwies, dass beide Einbrecher fließend und akzentfrei Italienisch gesprochen hatten. Auch als Commissario Manzini sie fragte, ob sie als Deutsche fließendes, akzentfreies Italienisch überhaupt erkenne, bestand sie auf ihrer Meinung.
    Kurz nach den Ferien in Umbrien trennte Marlene sich von Kleemann und wechselte die Uni. Sie studierte jetzt in Berlin und erzählte Stella, sie komme nun offenbar in ein Alter, in dem sie sich für jüngere Männer interessiere. Vielleicht weil sie selber so viel älter und reifer geworden war durch diese ganze Geschichte mit Valerie. Ihr neuer Freund war 20.
    Auf Jochens Beerdigung hatte sich schon eine andere Studentin bei Kleemann untergehakt. Zu zweit führten sie Katharina hinter dem Sarg her, wobei diese Stütze nicht notwendig schien. Hochaufgerichtet, völlig ungeschminkt, in einem pflaumenfarbenen Fortunykleid und einem Turban mit blutroten Rosen, setzte sie sich dem Blitzlichtgewitter der Fotografen aus. Erschüttert durch Jochens Tod und Andreas’ Schuld hatte sie den Carabinieri das Versteck für das H&H-Gewehr gezeigt. Unter ihrer Badewanne, hinter handgefertigten Kacheln in exquisiten Pastelltönen. »Die ist jetzt reich«, wusste Marlene. »Sie hat alles geerbt und müsste Valerie eigentlich dankbar sein.« Die Frage war nur, wie lange Katharina dieses Erbe würde genießen können.»Da haben wir die dritte Tote«, stellte Irma mitleidlos fest. Zufrieden, dass ihre Voraussage sich auch diesmal bewahrheiten würde. Mechthilds Tod in München ließ sie in diesem Zusammenhang nicht gelten. Die gehörte nicht zum Pornello-Clan.
    Was Luca anging, so vermied es Stella, an ihn zu denken. Sie hatte ihn zuletzt in der Casa Pornello gesehen, als er mit Tatütata angerast kam, aufgeschreckt von Luis, dessen Handyanruf er angenommen hatte. Gerade rechtzeitig, um dem noch bewusstlosen Andreas die Handschellen anzulegen.
    Renate zeigte sich nicht weiter überrascht über die Abgründe im Charakter ihres Ehemannes. Sie hatte genau beobachtet, sagte sie aus, wie sehr ihr Mann Valerie verehrte. Er war hingerissen von ihr und konnte kaum die Augen von ihr abwenden. Jeder sah es, auch Valerie, aber sie machte sich nur lustig über ihn. Andreas passte nicht in ihr Beuteschema. Zu arm als braver Hausarzt, nahm Renate an und war fast beleidigt, dass ihr Mann bei anderen Frauen so überhaupt keine erotischen Gefühle entfachte. Andererseits war sie natürlich erleichtert, weil kein Grund zur Eifersucht bestand. Ihr war immer Katharina ein warnendes Beispiel gewesen, die hilflos hatte mit ansehen müssen, wie die Frauen jedem ihrer Ehemänner, Jochen und Kleemann, die Bude einrannten. Renate war fest davon überzeugt, dass sich aus diesem ewigen Kummer der Krebs bei der doch eigentlich so gesund lebenden Malerin festsetzen konnte. Das war natürlich eine esoterische Theorie, die der allopathische Andreas immer als Quark bezeichnet hatte. Aber aus verletztem Stolz, gekränkter Eitelkeit und einer unerlösten Altmännerbegierde hatte sich bei Andreas eine Krankheit entwickelt, die viel schlimmer war als Krebs. Der Neid.
    Das Rätsel, wie Andreas es schaffte, eine Leiche über zwei Hügelketten zu transportieren, ohne von jemandem gesehen zu werden, obwohl die Straße durch das Dorf führte, wurde von Commissario Manzini gelöst. Demnach war der Täter zum Zeitpunkt von Valeries Tod mit dem Pferd unterwegs gewesen.Nicht mit dem rassigen Modigliani, sondern mit einem der Klepper aus der Reitschule. Das hatte Andreas in einer ersten Vernehmung, direkt nach dem Mord an
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