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Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte

Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte

Titel: Sternenfaust - 195 - Alte Bekannte
Autoren: Andreas Suchanek
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    Andromeda-Galaxie
    3. Dezember 2273
    11:00 Uhr
     
    Taro empfing eine mentale Welle der Angst.
    Stirnrunzelnd blickte er umher. Die STERNENFAUST blieb hinter ihm zurück und schrumpfte mit jeder verstreichenden Sekunde zusammen. Die Quelle des telepathischen Gefühlsstroms kam nicht von dem Schiff der Menschen, auf dem er seit vielen Monaten durch Andromeda reiste.
    Er war als Flüchtling gekommen, verfolgt von einem Tenebrikoner, der Taros Akoluthorum – eines der zwölf Amulette, die das Gleichgewicht in der Andromedagalaxie wiederherstellen sollten – in seinen Besitz bringen wollte. Seitdem boten ihm die Streiter des Wandlerschiffes Zuflucht, allen voran Dana Frost, die Auserwählte eines untergegangenen Sternenreichs.
    Während die Menschen ihre Galaxis wiederherstellen wollten, ersehnte Taro die Heilung seiner geliebten Jinu und seiner Mutter. Beide wurden nach und nach von der Anti-Prana-Energie verzehrt, denen sie bei ihrer Entführung durch die Tenebrikoner ausgesetzt gewesen waren. { * }
    Die beruhigende Essenz von Cyx umgab ihn wie eine wärmende Hülle. Sein Heros-Epone trug ihn durch die Schwärze des Alls seinem Ziel entgegen.
    Erneut streifte ein fremdes Bewusstsein Taros Geist. Haltlose Panik schwappte über seine Gedanken hinweg und drohte ihn zu überwältigen. Er schüttelte seinen Kopf und schüttete sein Innerstes mental ab, worauf die anbrandenden Emotionen zu einem Rinnsal versiegten.
    Taro trieb Cyx konsequent an, während er versuchte, die Quelle der Gefühle zu erspüren. Gleichzeitig glitt er lautlos auf sein ursprüngliches Ziel zu: ein Planetensystem, das er erkunden sollte. Eine rote Sonne vom Spektraltyp M5 spendete insgesamt fünf Planeten ihr Licht. Zwei davon lagen in der habitablen Zone, und auf einem von ihnen gab es hoffentlich den Hinweis auf ein weiteres Akoluthorum.
    Endlich erreichte Cyx das Sonnensystem.
    Wie eine Kette aus Urawa-Perlen hing Planet hinter Planet.
    Taro flog vorbei an der fünften Welt und lenkte seinen Heros-Eponen in Richtung des Ziels. Insgesamt vier Monde besaß der erste Planet der habitablen Zone, bei dem es sich um eine Wasserwelt handelte.
    Taro musste an seine Heimatwelt Karol denken. Stundenlang hatte er dort auf der Wiese gelegen und versucht, eine spirituelle Verbindung zu den Trabanten herzustellen. Doch Irigon, Pechmo, Farcas und Ercil lagen viele Lichtjahre entfernt – und gehörten zu einer Vergangenheit, die unwiederbringlich hinter ihm zu liegen schien.
    Erst als Taro einen dichten Asteroidengürtel durchflog, bemerkte er, dass die Impulse der Panik nicht von einem der Planeten stammten. Sie brandeten aus dem All urgewaltig zu ihm heran.
    Für eine Sekunde sah Taro einen vorbeihuschenden Schemen. Einen anderen Heros-Eponen.
    Das Wesen zuckte, wechselte ständig abrupt den Kurs und flog in wirren Zickzack-Kurven durch das All.
    Im nächsten Moment verschwand es mit unfassbarer Geschwindigkeit hinter dem Mond des dritten Planeten.
    Taro verschmolz gedanklich mit Cyx und trieb ihn zur Eile an.
    Als er sich dem fremden Eponenreiter näherte, spürte er, wie die emotionalen Rufe der Geistsprache auf ihn einpreschten. Es fiel Taro schwer, den negativen Emotionen standzuhalten, die telepathisch zu ihm durchdrangen.
    In einer steilen Kurve umflog Taro den Mond des dritten Planeten und heftete sich erneut an die Fersen des Fremden. Dessen wahnwitzige Flugmanöver gingen weiter. Er steuerte seinen Heros-Eponen durch die Atmosphäre eines großen Mondes, streifte die Exosphäre der dritten Welt und wendete daraufhin abrupt, um einen anderen Kurs einzuschlagen.
    Die emotionalen Gedanken des Reiters rissen plötzlich ab.
    Instinktiv begriff Taro, was dies bedeutete. Der fremde Heros-Epone flog ohne Führung. Anstatt zu verlangsamen, geschah jedoch das genaue Gegenteil: In ständig steigender Geschwindigkeit schoss der Epone auf die rote Sonne zu, die mittlerweile Taros komplettes Gesichtsfeld ausfüllte.
    Bisher schützte Cyx ihn noch vor der Hitze, die jedoch beständig zunahm.
    Abrupt waberte die Oberfläche des anderen Eponen auf. Kurz darauf erkannte Taro, dass ein fremder Körper an ihm vorbeigerauscht war und nun hinter ihm zurück blieb.
    Mit einem Gedankenbefehl stoppte er Cyx und wendete.
    Während der führerlose Heros-Epone davon preschte, umschloss Taro den fremden Reiter mit Cyx und nahm ihn bei sich auf.
    Der Todesschrei des anderen Mitglieds seiner Rasse schwappte durch Taros Geist und dröhnte in seinem Verstand.
    Taro schrie.
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