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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord
Autoren: Heather Graham
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seinen wunden Punkt getroffen hatte. Sie machte ihn wütend. Gut. Wütende Menschen wurden unvorsichtig. Sie machten Fehler.
    Richtig. Als ob es für sie jetzt irgendeine Rettung gäbe. Sie wusste nicht, wo sie sich befand. Sie konnte nicht wirklich auf dem Friedhof liegen, weil dann Menschen um sie herum wären. Also musste er eine Illusion erschaffen haben.
    Also, wo war sie?
    Sie kämpfte gegen ihr eigenes Bewusstsein an und versuchte, die Illusion zu zerstören, die er erschaffen hatte, um die dahinterliegende Realität wahrzunehmen.
    Rowenna spürte eine Brise, und plötzlich lag sie nicht mehr. Sie rannte. Sie befand sich in einem Maisfeld und rannte um ihr Leben. Die Halme knickten ab, als sie sich hindurchzwängte. Der Himmel über ihr war stahlgrau, und überall schien es zu rumpeln und zu röhren.
    Krähen kreischten, schossen auf sie hinunter, und ihre Schreie machten sie taub, während sie sie umkreisten, sie jagten.
    Sie zu dem Pflock führten, an dem ihr Leben enden würde.
    Nein!
    Das war eine weitere Illusion. Sie musste dagegen ankämpfen.
    Sie schloss die Augen, ignorierte alles außer ihrem Tastsinn. Sie spürte die Seile, mit denen ihre Arme gefesselt waren. Sie fühlte Kälte und spürte die Feuchtigkeit der Luft. Spürte die harte, festgeklopfte Erde unter sich.
    Sie war irgendwo … unter der Erde. In einem Grab?
    War sie lebendig begraben worden?
    Nein, das war nicht die Art des Schnitters. Sie öffnete die Augen und sah sich um.
    Damien war fort. Doch sie konnte ihn hören. Er war nicht weit weg. Er sprach mit jemandem. Sie hörte eine leise, gedämpfte Stimme, die ihm antwortete. Eine weibliche Stimme.
    Mary Johnstone?
    Doch dann vernahm sie ein leises, schluchzendes Stöhnen. Es kam von sehr nah, lag jedoch außerhalb ihres Gesichtsfeldes.
    Sie strengte sich an, um dennoch das Gespräch zwischen Dan und der Frau zu hören.
    „Du wirst alles ruinieren“, sagte die Frau. „Du musst die Erste jetzt töten – und zwar rasch. Oder sie finden dich, bevor du es beendet hast. Du kannst nicht der wahre König der Könige, Satan auf Erden, sein, wenn du das Ritual nicht völlig befolgst.“
    Diese Stimme …
    Als Rowenna versuchte, sich in eine etwas angenehmere Position zu bringen, bemerkte sie, dass sie in ihrem Erntekönigin-Kostüm steckte.
    Und sie erkannte die weibliche Stimme.
    Ginny MacElroy.
    Ihr Verstand wollte den absurden Gedanken nicht wahrhaben, doch sie kann te Gin nys Stimme zu gut, um sie zu ver wechseln. Und sie wusste, was sie anhatte und dass das Schluchzen und Stöhnen von Mary Johnstone kommen musste.
    Sie testete den Strick, mit dem sie festgebunden war. Wie viel Zeit hatte sie? Minuten?
    Nein, länger. Denn Mary …
    Mary musste zuerst sterben.
    Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit drohten sie zu übermannen, als sie feststellte, dass der Strick zu fest gezurrt war, um sich zu befreien.
    Dann erstarrte sie plötzlich, voller Angst und in der Überzeugung, dass sie den Verstand verlor.
    Ein kleiner Junge stand vor ihr. Ein ganz normaler kleinerJunge in Jeans und einem T-Shirt, der sie traurig ansah.
    Sie wollte etwas sagen, doch er hielt den Finger vor den Mund, um sie zu warnen, dass sie ruhig sein sollte.
    Und dann verschwand er.
    Es gab nirgendwo eine Spur von Rowenna. Joe und die Polizei hatten das ganze Museum auf den Kopf gestellt, während eine tränenreiche June ihnen auf Schritt und Tritt folge und zu helfen versuchte.
    Schließlich hatte Jeremy die Bibliothek untersucht und das Regal entdeckt, das tatsächlich als falsche Tür zu einem Tunnel fungierte.
    Er wusste nicht, wie Eve es geschafft hatte, ihm zu folgen und an Joe und den anderen Cops vorbeizukommen, doch sie war direkt hinter ihm. „Gehen Sie zurück und sagen Sie Joe, dass ich das hier untersuche“, wies er sie an.
    Zach war bereits los, um Brad abzuholen und dann zu dem alten Brisbin-Grundstück hinauszufahren. Eric war bei ihm, weil er die Gegend kannte und deshalb am ehesten das Fundament des alten Hauses finden würde.
    „Ich gehe mit Ihnen“, insistierte Eve.
    „Nein! Gehen Sie zurück, und erzählen Sie Joe davon.“
    Sie nickte unglücklich und ging zurück, während er sich bückte und dem Tunnel folgte. Joe hatte ihm gesagt, dass sie den Friedhof untersucht und keine verborgenen Tunnel gefunden hätten.
    Und tatsächlich führte dieser Tunnel nicht zum Friedhof. Er führt zu einem Abwasserkanal.
    Und der Abwasserkanal führte zu der Straße neben dem Friedhof.
    Er stieg die Leiter empor und
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