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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord
Autoren: Heather Graham
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wir vermutlich nie erfahren oder verstehen werden. Vielleicht geht es bei Leben und Tod genau darum.“
    Jeremy wusste, dass sie an ihre Träume dachte. Und an Billy. Wie konnte jemand diese Dinge erklären?
    Auch er hatte noch Fragen. Fragen, die er niemals stellen konnte, weil die meisten Menschen ihn für verrückt halten würden.
    Aber nicht Rowenna. Sie lächelte ihn an, und er erinnerte sich an ihre Streitgespräche über die Möglichkeit paranormaler Phänomene. Er war überzeugt gewesen, dass die Welt aus dem bestand, was man sehen und berühren, hören, schmecken und riechen konnte. Erde und Himmel und Meer. Das Böse war aus Fleisch und Blut. Dasselbe galt für das Gute.
    Und das stimmte so weit. Dan und Ginny waren eindeutig aus Fleisch und Blut. Doch gleichzeitig konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, dass etwas Böses aus der Vergangenheit ihre Seelen ergriffen hatte. Der Teufel? Vielleicht.
    Und machte das Billy zu einem Engel? Er wusste es nicht, und es war ihm auch egal. Er war einfach nur dankbar, dass der Junge ihm geholfen hatte, die einzige Frau zu retten, die er jemals lieben würde.
    Existierte das Paranormale? Er konnte es nicht beweisen, nicht so, wie ein Polizist Dinge beweisen musste. Doch ausschließen konnte er die Möglichkeit keineswegs mehr.
    Rowenna hatte es natürlich immer gewusst.
    „Da ist noch eine Frage“, sagte Joe. „Wie zum Teufel bist du so schnell dort hingekommen? Du warst im Museum und dann im Tunnel. Wie hast du uns da nur überholen können?“
    „Und das ohne Auto“, murmelte Zach, der Jeremy ansah und die Achseln zuckte.
    „Ich weiß es nicht“, sagte Jeremy. „Ich weiß es ehrlich nicht.“
    „Ich weiß es“, sagte Eve, die Adams Hand nahm. „Es war die Macht der Liebe. Das Böse kann mächtig sein, doch die Liebe ist stärker als jede andere Macht auf der Welt.“
    Jeremy war ziemlich sicher, dass er rot wurde.
    „Wie sieht es also aus?“, wollte Joe wissen.
    „Wie bitte?“
    „Sie ist mehr oder weniger mein Kind“, sagte Joe. „Also glaube ich ein Recht zu haben, das zu wissen.“
    „Er möchte wissen, was du für Absichten hast, Bruderherz“, sagte Zach lachend.
    Jeremy blickte Rowenna tief in die Augen. Magisch. Der Verstand und das Herz des Menschen hatten so viele Facetten, und sie hatte bei ihm jede einzelne berührt. Sie war ihm wichtiger als sein Leben. Sie glaubte daran, dass sie das Unbekannte berühren konnten.
    Und sie hatte recht. Das konnten sie.
    Wenn sie plötzlich lange grüne Kleider tragen und die Meeresgötter anbeten würde, wäre es ihm auch egal.
    „Meine Absichten – wenn sie mich denn haben will natürlich – bestehen darin, sie zu lieben und zu ehren, bis dass der Tod uns scheidet … und darüber hinaus“, sagte er weich.
    Er sah, wie ihre bernsteinfarbenen Augen golden aufleuchteten. Dann beugte sie sich vor und küsste ihn.
    Er war ziemlich sicher, dass er seine Antwort hatte.
    – ENDE –

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