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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams
Autoren: L Rosen
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Hand in ihre. »Wir müssen es Ernest sagen. Er ist mein Vormund.«
    »Ich weiß nicht, ob er mich sehen will«, sagte Jack. »Schließlich bin ich oder war ich Violets Mitbewohner. Ich habe von Anfang an von ihrem Plan gewusst.«
    »Ich weiß«, sagte Cecily, »und du hast versucht, mich davon abzuhalten, mich in sie zu verlieben, was so lieb von dir war, mein Liebling. Wenn ich dir vergeben kann, wird Ernest das auch. Du solltest Violet holen. Ich möchte mich bei ihr für meine Unhöflichkeit gestern entschuldigen. Sie hat mir das Leben gerettet, und ich war so furchtbar zu ihr.«
    »Ich bin mir sicher, dass sie das versteht«, sagte Jack. »Sie hat sich furchtbar gefühlt, weil sie dich angelogen hat. Sie hätte dich so gerne als Freundin gehabt.«
    »Wir werden auch Freundinnen werden«, beteuerte Cecily nach einer Weile. Sie verstand, warum Violet das, was sie getan hatte, getan hatte, und jetzt, da ihr Herz nicht länger gebrochen war – sondern sich stattdessen stärker fühlte und kräftiger schlug, als es das je getan hatte – , konnte sie ihr vergeben. »Ist sie im Mechaniklabor?«
    »Nein«, sagte Jack, »sie ist nach Hause gefahren. Nach dem gestrigen Tag hat sie sich in Illyria nicht länger willkommen gefühlt. Besonders nach dem Ärger mit dem Duke.«
    »Nicht länger willkommen?«, meinte Cecily und stemmte eine Hand in die Hüfte. »Gut, ich kümmere mich darum. Ernest liebt sie, und er wäre ein Narr, wenn er sie gehen ließe, nur weil … sie uns einen kleinen Streich gespielt hat. Jedes Mal, wenn er einen ihrer Briefe bekommen hat, hat er gestrahlt, wie ich es noch nie an ihm erlebt habe. Er hat gedacht, dass ich es nicht bemerkt habe, aber das habe ich.« Cecily lächelte listig. Sie hatte Jack an der Hand zurück zum Wohnhaus geführt, doch jetzt blieb sie stehen. »Ist sie noch in ihrem Stadthaus?«
    »Ja. Sie fährt heute Abend zurück aufs Land.«
    »Dann haben wir nicht viel Zeit. Warte hier. Ich schreibe ihr einen Brief. Du musst ihn ihr sofort bringen und sehen, dass sie sich mit mir trifft, worum ich sie bitten werde.«
    »Oh?«
    »Warte hier«, sagte sie und schubste ihn leicht gegen die Brust. Sein Brustkasten war breit und fest, und ihre Hand verweilte kurz darauf. »Ich bin sofort zurück.« Sie drehte sich um, um zu gehen, dann drehte sie sich noch einmal zu ihm herum und küsste ihn kurz auf den Mund, bevor sie ins Haus stürmte. Jack wartete mit lachendem Gesicht. All seine Pläne waren aufgegangen, und er wusste ohne den geringsten Zweifel, dass er in diesem Moment der glücklichste Mann auf der Welt war. Er konnte nicht still stehen, sein Glück wollte aus ihm heraus, deshalb tanzte er auf der Brücke über die Große Halle hin und her, bis Cecily mit dem Brief für Violet wieder auftauchte.
    »Bring ihn ihr schnell«, sagte sie und drückte den Brief gegen seine Brust. Er nahm ihn, küsste sie und lief über die Brücke zurück, um den Brief auszuliefern. Cecily starrte ihm verwundert hinterher, dann drehte sie sich wieder um und ging ins Haus.
    Ada stand in der Tür und beobachtete sie. »Fühlst du dich jetzt besser?«, fragte sie.
    »Liebe ist kompliziert«, seufzte Cecily.
    »Ja«, sagte Ada und legte Cecily den Arm um die Schulter, »das ist sie.« Zusammen mit Cecily ging sie zurück ins Haus.
    »Ich brauche deine Hilfe, um ein paar dieser Komplikationen auszubügeln«, sagte Cecily. »Für Ernest.«
    »Gerne.«
    »Du hast es die ganze Zeit gewusst, nicht?«, fragte Cecily.
    »Das habe ich.«
    »Und du hast nichts gesagt?«
    »Violet wollte etwas beweisen, und das hat sie. Du hast wirklich Glück, Cecily, du bist ein Genie, und du bist eine Frau, und trotzdem hier erwünscht. Violet musste sich als Mann verkleiden, um das zu bekommen, was du seit deiner Geburt hast. Das habe ich unterstützt.«
    Cecily nickte. »Nächstes Jahr bin ich alt genug, um hier Schülerin zu sein«, sagte Cecily. »Vielleicht sollte ich mich bewerben.«
    »Ich denke, dass du das solltest«, meinte Ada. »Ich schreibe dir gerne eine Empfehlung.« Ada ging ins Wohnzimmer und zündete sich eine Zigarre an.
    »Wo ist Ernest?«, fragte Cecily.
    »Bei der Polizei, glaube ich. Volio sitzt im Gefängnis, aber es muss noch vieles geklärt werden.«
    »Aber er kommt bald zurück?«
    »Ich denke ja.«
    »Gut. Und wo ist Miriam?«
    »Im Bett, das Bein hochgelegt, auf meine Anordnung. Obwohl ihr das ganz und gar nicht passt. Sie ist nicht der Typ, der Ruhe halten kann, wie es scheint. Ich habe ihr einen
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