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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams
Autoren: L Rosen
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recht«, sagte Ashton. »Schließlich sollten weibliche Genies wie du und Cecily Freundinnen sein, damit der Rest von uns vor Furcht erzittert vor eurem gemeinsamen Potenzial.«
    »Du solltest dich für alles, was du getan hast, entschuldigen«, meinte Mr Adams. »Aber komm anschließend hierher zurück. Wir fahren heute Abend nach Hause. Du brauchst frische Landluft, um den Kopf klar zu bekommen.«
    »Natürlich«, sagte Violet. Sie hatte einen großen Teil der Nacht geweint, und ihre Augen waren müde, doch inzwischen hatte sie sich in ihr neues Leben ergeben. Kein Illyria mehr, keine Briefe vom Duke. Zurück in ihr Labor im Keller ihres Landhauses. Toby, Drew, Fiona und Miriam hatten versprochen, sie zu besuchen, sodass ihr zumindest das blieb. Doch es würde nicht das Gleiche sein. Sie stand auf, und alle im Zimmer sahen, wie eingefallen ihre Schultern waren und dass sie aussah, als hätte man ihr einen Stoß in den Magen versetzt.
    »Ich gehe jetzt«, sagte sie. Sie griff nach einem silbernen Hut, der zu ihrem grauen Kleid passte, und setzte ihn auf.
    Jack ging mit ihr hinaus. »Cecily hat gesagt, dass sie mich heiratet«, erzählte Jack, »in zwei Jahren.«
    Violet lächelte. Jack strahlte vor Freude. Aber es reichte nicht, um ihren eigenen Kummer zu bezwingen. »Das freut mich so für dich, Jack. Und für Cecily. Das werde ich ihr auch sagen.«
    Jack hatte die Droschke auf sie warten lassen. Sie stiegen ein und fuhren schweigend nach Illyria. Ashton hatte zu berichten gewusst, dass der Skandal, mit dem Violet gerechnet hatte, gar nicht so schlimm war, wie alle befürchtet hatten. Die Vergebung durch die Königin und Violets heroische Taten hatten die Geschichte umgeschrieben und Violet zu einer tragischen Heldin gemacht. Aber sie fühlte sich nicht wie eine Heldin. Zum ersten Mal in ihrem Leben kam sie sich verloren vor. Sie wusste, dass ihr die Getriebe und die Federn nie mehr reichen würden, um glücklich zu sein. Sie würde den Rest ihres Lebens unausgefüllt und allein verbringen.
    Illyria erhob sich drohend vor ihnen, als sie ausstiegen. Violet musste einen Moment stehen bleiben, da ihr das Atmen schwerfiel und sie beinahe in Tränen ausgebrochen wäre bei dem Gedanken, die Schule nie mehr betreten zu dürfen.
    »Geh und warte im Garten«, sagte Jack. »Ich muss zurück ins Haus.« Violet nickte, ließ ihren Blick jedoch noch eine Weile konzentriert auf Illyria ruhen, bevor sie den Garten anstrebte. Sie sah sich die Blumen an, die in voller Blüte standen und leuchteten. Besonders die Dahlien waren wunderschön, stellte sie fest. Sie bestaunte die mathematischen Muster und wie die Blütenblätter höher und höher zu klettern schienen.
    »Oh«, sagte eine Stimme hinter ihr. Sie drehte sich um. Es war der Duke.
    Sofort neigte sie den Kopf. »Sir, es tut mir leid. Ich weiß, dass Sie mich wahrscheinlich nicht sehen wollen, doch Cecily hat mir geschrieben und mich gebeten, sie hier zu treffen, und ich bin gekommen, um mich bei ihr zu entschuldigen.« Violet merkte, dass sie sehr schnell sprach.
    Einen Moment lang waren nur der Fluss und das Wasserrad zu hören. Violet starrte zu Boden.
    »Volio wird den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen«, sagte der Duke.
    »Das ist gut«, erwiderte Violet und starrte auf ihre Füße. Das Schweigen hielt an.
    »Ich denke, dass Cecily das hier arrangiert hat. Sie hat auch mich gebeten, sich hier mit ihr zu treffen.«
    Violet blickte zu ihm hoch. Er sah müde aus, und seine Augen waren feucht. »Ich sollte mich auch bei Ihnen entschuldigen, Sir. Ich … ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir uns näherkommen würden. Ich wollte Ihnen nur beweisen, dass Sie Frauen in Illyria zulassen sollten.«
    Der Duke lachte rau. »Und Sie haben es mir bewiesen«, sagte er. »Ich habe bereits beschlossen, Frauen zuzulassen. Obwohl ich bezweifle, dass irgendeine so brillant sein wird wie Sie.«
    Violet wusste nicht, was sie darauf antworten sollte, deshalb sah sie ihn einfach an. Tränen traten ihr in die Augen.
    »Warum weinen Sie?«, fragte der Duke und trat auf sie zu. Als er sie auf der Ausstellung stehen gelassen hatte, war er fassungslos gewesen, doch als er in Illyria angekommen war, hatte sich die Fassungslosigkeit in Wut verwandelt. Sie hatte ihn in der Öffentlichkeit gedemütigt. Er, der angeblich die Intelligenz brillanter junger Geister förderte, hatte nicht einmal bemerkt, dass einer seiner Schüler und die Frau, die er liebte, ein und dieselbe Person waren. Hatte
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