Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams
Autoren: L Rosen
Vom Netzwerk:
Stift und Papier und ein paar Bücher gebracht. Sie war ganz in ›Die Frau in Weiß‹ vertieft, als ich gegangen bin. Und es sind Blumen für sie gekommen. Von einem der Schüler.«
    »Oh?«, meinte Cecily und runzelte die Stirn.
    »Ja«, sagte Ada mit einem wissenden Blick. »Anscheinend hat Volio sie zusammen erwischt und damit gedroht, dem Duke davon zu erzählen, wenn Miriam dir nicht diese Briefe bringt und dafür sorgt, dass du dich in ihn verliebst – als könnte sie das. Deshalb hat sie ihm falsche Briefe geschrieben, und als er das herausgefunden hat, ist er ausgerastet. Er fantasiert in seiner Gefängniszelle davon.«
    »Oh«, sagte Cecily. »Das war mein Fehler. Er hat versucht, mit mir zu reden, und ich habe ihn ausgelacht.«
    »Das war nicht dein Fehler, meine Liebe.«
    »Wahrscheinlich. Aber ich fühle mich trotzdem schrecklich. Ohne mich wäre sie nicht verletzt, wenn das, was du sagst, stimmt.«
    »Dann geh zu ihr. Ich bin mir sicher, dass sie dir verzeiht. Sie ist auf ihrem Zimmer.«
    Cecily nickte und ging zu Miriam. Miriam lag auf ihrem Bett und las, das Bein auf ein paar Kissen ausgestreckt.
    »Miriam … «, begann Cecily.
    »Hat Jack Ihnen sein Geschenk gegeben?«, fragte Miriam.
    »Ja«, sagte Cecily verblüfft.
    »Und?«
    »Er hat mir einen Heiratsantrag gemacht. Ich habe Ja gesagt, aber erst in zwei Jahren. Er muss sich auf seine Studien konzentrieren.«, gab Cecily zurück.
    »Nun, gut«, sagte Miriam. »Er ist ein rechtschaffener junger Mann. Und er liebt Sie sehr.«
    »Und wie es scheint, werden auch Sie sehr geliebt«, meinte Cecily, die an dem riesigen Blumenstrauß auf dem Nachttisch roch. »Von einem Schüler, wie Ada sagt.«
    »Ja«, sagte Miriam und blickte zu Boden. »Von Toby Belch.«
    »Hat er Ihnen einen Antrag gemacht?«
    »Nein«, sagte Miriam, »und das wird er auch nie. Und wenn er es täte, würde ich Nein sagen. Er ist ein Baron. Ich bin eine dunkelhäutige Jüdin.«
    »Oh«, murmelte Cecily und starrte auf die Blumen hinunter. Sie waren rot und standen in voller Blüte.
    »Es ist in Ordnung«, sagte Miriam. »Ich bin glücklich, so wie es ist. Er hat mir angeboten, mir ein Haus zu kaufen.«
    »Aber Sie wohnen hier.«
    »Nicht mehr lange. Ihr Cousin wird mich bald hinauswerfen … Er war so nett, mich erst einmal zurückkommen zu lassen. Und außerdem brauchen Sie mich nicht mehr.«
    »Ernest wird Sie nicht hinauswerfen«, sagte Cecily bestürzt. »Das lasse ich nicht zu.«
    Miriam lachte. »Dann werde ich kündigen«, sagte sie. »Ich kann nicht mehr Ihre Gouvernante sein, Cecily. Sie sind eine erwachsene Frau. Sie brauchen keine Gouvernante. Aber ich werde immer Ihre Freundin sein. Une amie pendant la vie .«
    Cecily beugte sich hinunter und umarmte Miriam, so fest sie konnte, und Miriam drückte zurück.
    »Und jetzt muss ich mich ausruhen«, sagte Miriam, »und mein Buch lesen. Es ist sehr spannend.«
    Cecily lächelte und ging. Unten hörte sie die Hautür des Wohnhauses schlagen und Ernest etwas murmeln, als er hereinkam. Er hatte schlechte Laune. Cecily rannte zurück zu Ada, die aufgestanden war und ihm entgegenging.
    »Tante Ada«, sagte Cecily, »sag Ernest, dass ich ihn in einer halben Stunde im Garten treffen möchte und dass ich sehr aufgebracht bin. Versprochen?« Ada sah sie von oben bis unten an und nickte, dann ging sie. Cecily rannte auf ihr Zimmer und schloss schnell die Tür hinter sich. Sie wusste, dass ihr Plan glücken würde – er musste es. Sie war so voller Liebe und Glück und konnte sich keine Welt vorstellen, in der die anderen das nicht auch waren.

    Violet las den Brief, den Jack ihr gab, und war einerseits erleichtert, aber auch traurig, dass er von Cecily und nicht vom Duke war. Ihr Vater und Ashton saßen neben ihr und nippten an ihrem Tee.

    Liebste Violet,
    Ich hoffe, Sie verzeihen mir mein Benehmen von vorgestern. Ich schulde Ihnen allen Dank dieser Welt, dass Sie mir das Leben gerettet haben, und werde alles in meiner Macht Stehende tun, es wiedergutzumachen. Ich gebe zu, dass ich verärgert war, aber ich verstehe jetzt, warum Sie mich anlügen mussten und dass Sie nur versucht haben, meine Freundin zu sein. Ich habe Sie einmal gebeten, mich Schwester zu nennen, und ich hoffe, dass Sie das noch wollen. Bitte, kommen Sie und treffen Sie mich im Garten vor Illyria, damit ich alles wiedergutmachen kann.
    Von Herzen
    Cecily Worthing

    »Ich sollte gehen«, sagte Violet. »Ich schulde ihr eine Entschuldigung.«
    »Da gebe ich dir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher