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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht
Autoren: Mara Laue
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ich in ihren Augen der letzte Abschaum. Die würden mir nicht mal mehr helfen, wenn ich ihnen als Belohnung dafür meine Seele zum Fraß vorwerfe. Tut mir leid.“
    Die Agents waren nicht bereit, so leicht aufzugeben. „Trotzdem wären Sie ein großer Gewinn für uns. Wir bieten Ihnen einen Beratervertrag mit einem Festhonorar, über dessen Höhe Sie sich bestimmt nicht beklagen können. Außerdem Dienstwagen und andere Vergünstigungen“, versuchte Scott , sie zu ködern. Erwartungsvoll sah er sie an.
    Bronwyn schüttelte den Kopf. „Ich resümiere: Dadurch, dass ich als Halbdämonin geboren wurde – worum ich nicht gebeten habe –, wurde mein gesamtes Leben zerstört. Unzählige Leute haben mich aufgrund meiner Abstammung von einem Dämon zu ihren Gunsten zu manipulieren versucht, wobei sie keineswegs vor Gewaltanwendung zurückgeschreckt sind. Unzählige andere wollten mich deswegen umbringen, noch bevor ich eine Stunde alt war. Wegen dieser magischen Kräfte wurden meine Mutter und mein Vater ermordet sowie sämtliche meiner näheren und entfernteren Verwandten. Mich hat man mit Mordabsichten quer über den ganzen Kontinent und sogar bis nach Indien verfolgt und mich zweimal eingekerkert. Meine beste Freundin wurde deswegen überfallen und mein bester Freund ermordet. Glauben Sie mir, ich bin verdammt froh, dass ich diese magischen Kräfte los bin. Wenn ich bis an mein Lebensende nichts mehr mit Magie zu tun haben muss, bin ich der glücklichste Mensch der Welt. Ungeschminkt ausgedrückt: Das war ein klares nein danke!“
    Devlin unterdrückte ein Lachen. Agent Scott schmunzelte, während Halifax nur enttäuscht seufzte.
    „Das kann ich verstehen, Ms. Kelley“, sagte Scott. Er reichte ihr seine Visitenkarte. „Falls Sie es sich aber anders überlegen sollten, unser Angebot bleibt bestehen. Und zwar zeitlich unbegrenzt.“
    Bronwyn nahm die Karte, hielt sie wie zum Salut hoch, legte sie betont nachdrücklich so weit wie möglich zur Seite und stand auf. „Ich darf Sie hinausbegleiten, Gentlemen.“
    „Eine letzte Frage noch“, bat Agent Scott und stand ebenfalls auf. „Ein paar Mitglieder des Ordens der Heiligen Flamme sind uns entkommen. Wir gehen wohl nicht fehl in der Annahme, dass die versucht haben, das Ritual bei der Sonnenwende zu verhindern.“ Er sah von Bronwyn zu Devlin.
    Beide schwiegen.
    „Ich versichere Ihnen auf mein Ehrenwort, dass das, was Sie uns dazu sagen können, absolut unter uns bleibt. Wir haben nicht vor, Sie in irgendeiner Weise zu belangen. Wir müssen nur wissen, ob wir noch weiter nach ihnen fahnden müssen, oder ob wir die Akte schließen können.“
    Bronwyn zögerte. Die Zusicherung könnte eine Falle sein. Andererseits umgab Agent Scott eine Aura von Vertrauenswürdigkeit. Ebenso seinen Partner.
    „Sie sind tot. Sie hatten sich mit den Hütern der Waage verbündet. Gemeinsam ist es ihnen gelungen, bis zum Tor vorzudringen.“ Sie hielt den Agents den verletzten Arm hin. „Das verdanke ich einem von ihnen. Und glauben Sie mir, Agents, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so abgrundtiefen Hass gefühlt wie in ihm.“ Sie schüttelte sich bei der Erinnerung. „Jedenfalls haben die Dämonen die Mönche daraufhin alle getötet. Auf eine Weise, dass nichts mehr von ihnen übrig blieb, das man hätte bestatten können. Sie brauchen also nicht weiter nach ihnen zu suchen.“
    Devlin legte den Arm um ihre Schultern, drückte sie an sich und streichelte sie.
    Scott blickte sie mitfühlend an. „Sie haben eine Menge durchgemacht. Sie beide. Wir wünschen Ihnen von Herzen, dass Sie nach alldem zur Ruhe kommen können.“
    „Danke.“
    „Aber natürlich werden Sie uns im Auge behalten“, war Devlin überzeugt.
    Scott und Halifax grinsten.
    „Selbstverständlich“, bestätigte Halifax. „Das ist unser Job. Deshalb werden wir ab und zu mal bei Ihnen vorbeischauen. Schon allein in der Hoffnung, dass Sie unser Angebot doch noch irgendwann annehmen.“ Er nickte ihnen zu. „Einen schönen Tag noch.“
    Bronwyn brachte die Agents zur Tür und sah ihnen nach, bis sie in ihrem Wagen in die East 17th Avenue eingebogen waren, ehe sie ins Wohnzimmer zurückkehrte. Devlin blickte ihr grinsend entgegen, schnippte mit den Fingern und hielt im nächsten Augenblick eine Rose in der Hand, die er ihr zuwarf. Sie fing sie auf und schnupperte daran. Wie immer war der Duft berauschend. Er nahm Bronwyn in die Arme.
    „Ich glaube, das können wir jetzt verschwinden lassen. Du hast genug
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