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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht
Autoren: Mara Laue
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Ahnung“, gestand Devlin. „Da fragst du den Falschen. Denn diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt. Eigentlich muss sie lauten, warum sie für Frauen so wichtig ist.“ Er blickte Bronwyn auffordernd an.
    „Mal abgesehen von der gesetzlichen Seite des Ganzen – ein unverheiratetes Paar hat nicht nur steuerlich Nachteile – dient eine Hochzeit dazu, aller Welt zu demonstrieren, dass man zusammengehört und füreinander einsteht in guten und in schlechten Zeiten. Außerdem gibt sie der Liebe einen festen Rahmen. Das verleiht einem ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit.“
    „Aha.“
    Bronwyn lächelte Gressyl zu. Sie streckte die Hand aus und berührte seinen Arm. „Wir finden einen Weg, Reyas Fluch zu brechen. Ich bin mir sicher, wenn du dich eines Tages gefahrlos verlieben kannst, wird sich dir die Antwort auf diese Frage von selbst erschließen.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich habe nicht vor, mich jemals zu verlieben. Und zwar unabhängig von dem Fluch. Ich bin Dämon und für Liebe nicht geschaffen.“
    „Aber du besitzt eine menschliche Seele und damit auch die Fähigkeit, zu lieben. Und Liebe erwischt einen manchmal aus heiterem Himmel, ohne dass man etwas dagegen tun kann.“
    Gressyl verzog das Gesicht. „Entsetzliche Vorstellung. Und ein Grund mehr, keine dauerhaften Bekanntschaften mit Frauen zu suchen, geschweige denn das, was Menschen Beziehung nennen. Ich will nicht, dass eine von ihnen von dem Fluch getroffen wird. Ganz besonders nicht, wenn ich sie tatsächlich lieben sollte.“
    Sie lächelte. „Du bist schon sehr mitfühlend geworden, Gressyl. Richtig menschlich.“
    Er ging nicht darauf ein. „Also, welche von den Sachen hier im Haus wollt ihr nach Las Vegas transportiert haben?“
    Devlin schüttelte den Kopf. „Zumindest den Inhalt der Schränke, aber“, schränkte er ein, als Gressyl Anstalten machte, das sofort mit Magie in die Wege zu leiten, „auf ganz profane menschliche Weise mit Muskelkraft. Schließlich sind wir hier mitten in der Stadt umgeben von Menschen. Und zumindest Familie Benson würde sich sehr wundern, wenn wir plötzlich abreisen, ohne dass auch nur ein einziger Umzugswagen vor der Tür gestanden hätte.“
    „Oder , ohne dass ich von deren Hilfsangebot Gebrauch gemacht hätte.“
    „Ich verstehe.“ Er seufzte. „Und ich stelle fest, dass es gar nicht so einfach ist, sich als Mensch zu tarnen.“
    Devlin klopfte ihm auf die Schulter. „Du gewöhnst dich daran, großer Bruder. Bist du so gut und lässt uns allein?“
    Gressyl verschwand kommentarlos. Devlin nahm Bronwyn in die Arme. „Der Bruch mit deinen Freunden tut mir leid. Aber, meine Liebste, wir haben uns.“ Er strich ihr mit der Rückseite der Finger über die Wange.
    Er hatte also auch gefühlt, dass Lissy und Ed ihr gegenüber reserviert reagiert hatten. Sie legte den Kopf auf seine Schulter. „Das ist das Wichtigste, da hast du recht. Aber es tut trotzdem weh. Obwohl ich es gerade Lissy nicht verdenken kann, nach allem, was sie meinetwegen erleiden musste.“
    „Das war nicht deine Schuld.“ Er streichelte ihr Haar. „Wir brauchen beide Zeit, uns an die veränderte Situation zu gewöhnen. Nachdem wir noch am Leben sind, müssen wir uns in dieser Welt neu einrichten. Nicht nur, was die Wohnsituation betrifft.“ Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah ihr in die Augen. „Wir können neue Freunde finden. Vielleicht sind das dann endlich mal echte Freunde, denen wir auch etwas geben, statt nur oder überwiegend von ihnen zu nehmen. Oder , die umgekehrt nur unsere Freundschaft suchen, weil sie sich davon Vorteile erhoffen. Wir können in jeder Beziehung völlig neu anfangen. Na ja, in fast jeder. Unser Reichtum bleibt wohl an uns kleben, falls wir den nicht verschenken. Was ich mit meinem nicht vorhabe. Jedenfalls nicht vollständig.“
    „Ich auch nicht.“ Sie legte ihre Hände über seine. „Und ja, wir fangen neu an. Auch was uns betrifft.“
    Er sah ihr ernst in die Augen. „Du bist dir also sicher, dass du mit mir leben willst?“
    Sie lächelte. „Ich kenne dich, Devlin. Nicht nur durch unsere geistige, seelische und telepathische Verbindung. Ich erinnere mich an alles, was wir erlebt und gefühlt haben, als wir durch den Spiegel unsere ersten Inkarnationen erlebt haben. Als wir damals zusammen waren, habe ich mich ganz unabhängig von unserer Bestimmung in dich verliebt. Weil du ein großartiger Mensch bist. Und dieser wunderbare Mensch ist immer noch in dir. Seit
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