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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht
Autoren: Mara Laue
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gelitten.“ Er deutete auf ihre Wunde, die augenblicklich verschwand.
    „Lass das!“ Bronwyn blickte auf ihren Arm, und die Wunde erschien wieder. „Das muss ganz natürlich verheilen und eine sichtbare Narbe geben zum Beweis, dass unsere magischen Kräfte wirklich weg sind. Außerdem habe ich dank meiner Magie keine Schmerzen. Die Behauptung gegenüber den Agents war eine Lüge.“ Sie schnitt ihm eine Grimasse. „Hättest du dir eigentlich denken können.“
    „Frauen und ihre Raffiniertheit.“ Er streifte ihre Schläfe mit den Lippen. „Ich bin jedenfalls heilfroh, dass unsere magischen Kräfte noch da sind.“
    Sie nickte. „Ich, ehrlich gesagt, auch. Ich kann zwar gut ohne sie leben, aber mit ihnen kann ich mich effektiver schützen.“ Sie lehnte sich an ihn. „Wir haben Glück, dass bei uns die Magie an die Seele gebunden ist und nicht wie bei reinblütigen Dämonen an den Körper. Andernfalls hätten wir sie tatsächlich verloren, als wir uns von unserem dämonischen Blut verabschiedet haben.“
    Sie waren sich vor dem Ritual zwar nicht sicher gewesen, dass sie ihre magischen Kräfte behalten würden. Aber für den Fall, dass dem so sein sollte, hatten sie verabredet, so zu tun, als hätten sie sie verloren, damit die Dämonen keine Ansprüche mehr an sie als ihr Königspaar stellten. Außerdem hatten sie geplant, anschließend die Hüter der Waage aufzusuchen und ihnen zu beweisen, dass erstens das Tor versiegelt war und sie beide nur noch ganz normale Menschen waren, damit sie und die Mönche aufhörten, sie zu verfolgen. Das hatte sich durch die unvorhergesehenen Ereignisse erübrigt. Mit einer Ausnahme: Die Py’ashk’hu betrachteten Devlin und Bronwyn immer noch als ihre Herrscher und Gressyl nur als ihren Stellvertreter. Was sich vielleicht eines Tages noch als nützlich erweisen könnte.
    Devlin streichelte Bronwyns Haar und hielt sie in einer Weise, die ihr mehr als alle Worte sagte, dass er für sie da war. Sie fühlte seine Wärme und die Liebe, die durch das seelische Band resonierte. Er streichelte ihren Rücken. Sie spürte, dass die vergangenen Ereignisse ihn noch ebenso beschäftigten wie sie.
    „Jetzt verstehe ich auch, warum Reya so erpicht darauf war, mich zu einem Dämon zu erziehen“, sagte er nach einer Weile. „Sie ahnte wohl, dass wir schon in unserer ersten Inkarnation geplant hatten, das Tor zu versiegeln und hat alles getan, um zu verhindern, dass ich mich charakterlich zu einem Menschen entwickele.“ Er lächelte. „Ihr Fehler war, dass sie nicht begriffen hat, dass ich mit dem Blut meines Vaters, das sie mir unmittelbar nach meiner Geburt zu trinken gab, nicht nur seine Lebenskraft übernommen habe, weil er als Opfer zu eben diesem Zweck ermordet wurde. Dadurch wurden auch seine Wertvorstellungen auf mich übertragen. Ich glaube, sogar ein Teil seiner Seele.“ Er schnitt eine Grimasse. „Immerhin musste sie ihn mit Magie dazu zwingen, mit ihr ein Kind zu zeugen. Das hätte sie eigentlich warnen sollen. Aber sie hat die Menschen nie verstanden; sie nie verstehen wollen. Das hat am Ende alle ihre Pläne zunichtegemacht .“ Er drückte Bronwyn an sich.
    „Wo mag sie wohl sein?“
    Er schnaubte. „Das ist mir scheißegal. Sie soll sich bloß nicht erdreisten, mir oder dir noch mal unter die Augen zu treten.“ Er streichelte ihre Wange. „Das Angebot vom FBI ist eigentlich nicht übel.“
    Sie fuhr zurück und sah ihn ungläubig an. „Ist das dein Ernst? Ich halte das für viel zu gefährlich. Was glaubst du, wie lange es dauern wird, bis einer von uns im Eifer des Gefechts vor den Augen von FBI-Agents Magie anwendet oder auf andere Weise versehentlich verrät, dass unsere magischen Kräfte noch in vollem Umfang aktiv sind? Oder , dass unsere dämonischen Untertanen mitnichten Ex sind, sondern uns immer noch gehorchen, wenn es darauf ankommt. Sobald das in irgendeinem Bericht erscheint oder ein Kollege irgendwem außerhalb des FBI davon erzählt, haben wir sehr schnell wieder Probleme am Hals.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich möchte endlich zur Ruhe kommen, Devlin. Ich möchte mein Leben ordnen und mit dir einen neuen Anfang machen.“
    Er lächelte liebevoll. „Das will ich auch, Bron. Aber wir können der Gefahr vorbeugen, indem wir alle unsere Kollegen mit einem Restriktionszauber belegen, der verhindert, dass sie unser Geheimnis ausplaudern. Weder mündlich noch schriftlich noch anderweitig. Außerdem könnten wir unsere dämonischen Clanmitglieder
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