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Erben der Macht

Erben der Macht

Titel: Erben der Macht
Autoren: Mara Laue
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und Devlin bedeutsam an. „Wir wissen, wer Sie beide sind. Was Sie sind.“
    „Und auch um die Bedeutung der letzten Sonnenwende für die Menschheit“, ergänzte Halifax. „Welche Rolle Sie beide dabei gespielt haben.“
    Bronwyn bemühte sich, ein ausdrucksloses Gesicht zu wahren. Was wussten die Agents wirklich? Devlin drückte beruhigend ihre Hand.
    „Wir waren in Ihrem Haus in Dunraven, Ms. Kelley, und haben die Aufzeichnungen Ihres Ziehvaters gelesen“, fügte Scott hinzu. „Außerdem haben wir sämtliche Hüter der Waage in unserem Land verhaftet und ihre führenden Köpfe zu dieser Sache eingehend verhört.“
    Das bedeutete dann wohl, dass sie auch Clive McBride und Zaphira Moses erwischt hatten. Nach allem, was die beiden ihr angetan hatten und mit ihr geplant hatten – dass sie sie hatten töten wollen –, hatte Bronwyn erwartet, dass eine solche Nachricht sie mit Befriedigung erfüllen würde. Stattdessen empfand sie neben einer natürlichen Erleichterung darüber, dass sie von denen nie mehr belästigt werden würde, ein ihr unerklärliches Bedauern.
    „Wenn unsere Informationen richtig sind, und daran zweifeln wir nicht“, fuhr Scott fort, „dann dürfen wir uns im Namen der Menschheit für das bedanken, was Sie beide für uns alle getan haben.“
    Und das meinte er vollkommen ernst. Er und sein Partner wussten also tatsächlich Bescheid. Trotzdem traute Bronwyn den beiden Agents nicht. Das tat auch Devlin nicht, wie sie spürte.
    „Mit anderen Worten, wir wissen von Ihren magischen Fähigkeiten“, ergänzte Halifax.
    Bronwyn lachte, und Devlin schüttelte grinsend den Kopf.
    „Da sind Sie falsch informiert, Gentlemen. Vielmehr nicht auf dem neuesten Stand. Wir besitzen diese Kräfte nicht mehr. Nachdem wir uns entschieden haben, die Menschheit zu retten – tut mir leid, wenn das jetzt etwas großspurig klingt, aber das ist nun mal Fakt –, haben wir sie eben dadurch verloren.“
    Bronwyn wickelte den Verband um ihren Arm ab und zeigte ihnen die Wunde, die Bruder Samuels Messer verursacht hatte. Der Schnitt hatte zwar begonnen, sich zu schließen, aber deutlich sichtbar auf ganz natürliche Weise. Die Fäden, mit denen Thomas McPherson sie genäht hatte, waren noch nicht gezogen.
    „Glauben Sie mir, wenn ich meine magischen Kräfte noch besäße, hätte ich das längst geheilt. Das tut nämlich ziemlich weh und wird eine hässliche Narbe hinterlassen. Wir sind also die Letzten, die auf magische Weise Verbrechen begehen könnten.“
    „Darum geht es uns auch nicht.“ Scott schüttelte den Kopf. Man merkte ihm und Halifax an, dass sie enttäuscht waren. „Wir hatten gehofft, Sie beide als Mitarbeiter für die Special Cases Unit gewinnen zu können.“
    Bronwyn konnte gerade noch verhindern, dass ihr vor Überraschung die Kinnlade nach unten klappte. Ihr nächster Impuls war Wut. Wieder jemand, der sie zu seinem eigenen egoistischen Vorteil benutzen wollte. Sie rief sich zur Ordnung. Da Scott noch nicht gesagt hatte, wie das FBI sich ihre Mitarbeit gedacht hatte, sollte sie nicht vorschnell urteilen.
    „Und was hätten wir da für Sie tun sollen?“, stellte Devlin die Frage, die ihr auf der Zunge lag. „Mit unseren magischen Kräften Verbrecher fangen?“
    „So was in der Art“, bestätigte Halifax. „Sehen Sie, Ma’am, Sir, wir sind uns sehr wohl bewusst, dass Sie nicht die einzigen, hm, Leute sind – waren, die echte Magie beherrschen. Ihnen müssen wir ja nicht erklären, was man mit Magie alles tun kann. Sie hätten uns wichtige Hinweise geben können, erspüren können, ob ein scheinbar okkultes Verbrechen tatsächlich mit Magie begangen wurde oder nicht. Sie wären ungeheuer wertvoll für uns gewesen.“
    „Das können Sie immer noch sein“, ergänzte Scott. „Aufgrund Ihrer eigenen Erfahrungen und Kenntnisse auf dem Gebiet der Magie können Sie bestimmt immer noch erkennen, ob es sich bei einem Verbrechen um ein normales okkultes Ritual handelt wie zum Beispiel eine Voodoo-Zeremonie oder ob tatsächlich Magie am Werk war. Außerdem kennen Sie beide bestimmt immer noch Leute, die Sie mit Informationen versorgen können.“ Er beugte sich vor und blickte sie beide eindringlich an. „Ihre Dämonenuntertanen existieren immer noch in dieser Welt.“
    „Ex-Untertanen. Und eben deshalb habe ich keine Macht mehr über sie“, antwortete Devlin. „Dadurch, dass Bronwyn und ich uns für unsere menschliche Hälfte entschieden und die dämonische aus uns getilgt haben, bin
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