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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir
Autoren: Dave Wolverton
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Luke nur auf Asche gestoßen.
    Luke setzte sich auf den Boden, schlug die Hände vor die Augen und dachte über seine nächsten Schritte nach. Es mußte noch andere Aufzeichnungen, andere Kopien gegeben haben. Er mußte nach Coruscant zurückkehren und dort seine Suche fortsetzen.
    Aus einem Seitengang am Ende des Stollens drang R2s aufgeregtes Pfeifen. »Was gefunden?« rief Luke und stand auf, klopfte die Asche von seiner Kleidung und zwang sich, langsam zu gehen. R2 hatte eine Kammer entdeckt, in der die Bänder nicht geschmolzen waren. Auf dem Stapel lag noch immer ein Thermodetonator, offenbar ein Blindgänger. Die EMP-Granate hatte gezündet, doch Luke fragte sich, welche Wirkung sie gehabt hatte. Er nahm einen Computerzylinder von der Spitze des Stapels und schob ihn in R2s Abspielgerät. Der Droide pfiff und beugte sich nach vorn, um das Hologramm zu projizieren, aber nach einem Moment stieß er den Zylinder mit einem knirschenden Laut wieder aus.
    »Der nächste«, sagte Luke hoffnungsvoll. Er zog aus dem unteren Teil des Stapels einen zweiten Zylinder, steckte ihn in den Droiden, und R2 projizierte das Bild eines Mannes in einer wallenden, hellgrünen Robe. Aber es war so stark gestört, daß das Hologramm bald zusammenbrach. R2 spuckte den Zylinder aus und bedeutete Luke mit einem Aufblitzen seines Scheinwerfers, es erneut zu versuchen.
    »Okay«, seufzte Luke und suchte nach einem Zylinder, der weiter von der EMP-Granate entfernt war. Er wühlte in dem Haufen und wollte schon nach einem greifen, der ganz unten am Rand lag, als ihn die Macht plötzlich in eine andere Richtung lenkte. Er stöberte in den Zylindern, bis er deutlich eine Aura des Friedens spürte. Dieser, dieser, schien eine Stimme zu flüstern. Dieser ist es, nach dem du suchst.
    Luke ergriff ihn, zog ihn heraus und trat zurück. Irgendwie wußte er, daß es keinen Zweck hatte, die Höhlen weiter zu durchsuchen. Wenn er hier eine Antwort fand, dann hielt er sie bereits in der Hand.
    Er schob den Zylinder in R2, und fast sofort blitzten in der Luft vor dem Droiden Bilder auf: ein uralter Thronsaal, wo ein Jedi nach dem anderen vortrat, um ihrem hohen Meister Bericht zu erstatten. Aber das Holo war zum größten Teil gelöscht; Luke konnte nur bruchstückhafte Szenen erkennen: ein blauhäutiger Mann beschrieb die Einzelheiten einer erbitterten Raumschlacht gegen Piraten; ein gelbäugiger Twi’lek mit zuckenden Kopffühlern berichtete von der Aufdeckung eines Mordplans gegen einen Botschafter. Vor jedem Bericht wurden Datum und Zeit eingeblendet. Die Aufzeichnung war fast vierhundert Standardjahre alt.
    Dann erschien Yoda im Videogramm und blickte zum Thron auf. Seine Haut war von einem gesünderen Grün, als Luke sie in Erinnerung hatte, und er bewegte sich ohne Gehstock. In mittleren Jahren hatte Yoda fast munter, sorglos ausgesehen – ganz anders als der gebeugte, bekümmerte alte Jedi, den Luke gekannt hatte. Der Ton war größtenteils gelöscht, aber durch das Prasseln hörte er Yoda deutlich sagen: »Wir haben versucht, die Chuunthor von Dathomir zu befreien, wurden jedoch von den Hexen zurückgeschlagen… Scharmützel mit den Meistern Gra’aton und Vulatan… Vierzehn Akoluthen getötet… zurückkehren, um sie zu bergen…« Der Ton ging in Geprassel unter, und kurz darauf löste sich das Holobild in blaues statisches Rauschen auf.
    Weitere Leute erstatteten Bericht, aber keins ihrer Worte schien Hoffnung zu bieten. Immer wieder dachte Luke über die Bedeutung der Worte Chuunthor von Dathomir nach. War Chuunthor eine Einzelperson, vielleicht eine politische Führerin, oder handelte es sich um eine ganze Rasse von Wesen? Und Dathomir – wo lag es?
    »R2«, sagte Luke, »überprüfe die Astrogationsdateien und sage mir, ob irgendwo ein Ort namens Dathomir erwähnt wird. Es könnte sich um ein Sonnensystem, einen einzelnen Planeten handeln…« Vielleicht sogar um eine Person, dachte er mißmutig.
    R2 brauchte nur einen Moment, dann pfiff er eine Verneinung. »Dachte ich mir schon«, meinte Luke. »Ich habe auch noch nie davon gehört.« Während der Klon-Kriege waren viele Planeten vernichtet oder unbewohnbar gemacht worden. Vielleicht gehörte Dathomir dazu, eine Welt, die man so verwüstet hatte, daß sie vergessen worden war. Oder vielleicht war es nur ein unbedeutender Ort, der Mond irgendeines Planeten im Äußeren Rand, so weit entfernt von jeder Zivilisation, daß er nicht einmal in den Sternkarten vermerkt war. Vielleicht war
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