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Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir
Autoren: Dave Wolverton
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tropischen Vulkane von Hapan erinnerten.
    Isolder lächelte entschuldigend, aber sein Gesichtsausdruck verriet Entschlossenheit. »Ich weiß, daß sich Ihre Bräuche von unseren unterscheiden. In den alten Zeiten haben wir königliche Hochzeiten auf diese Weise arrangiert. Aber ich möchte, daß Sie Ihre Entscheidung mit gutem Gewissen treffen, wie immer sie auch ausfallen mag. Bitte, nehmen Sie sich Zeit, Hapan kennenzulernen, unsere Welten, unsere Bräuche – nehmen Sie sich Zeit, mich kennenzulernen.«
    Irgend etwas in seinem Tonfall verriet Leia, daß dies ein ungewöhnliches Angebot war. »In dreißig Tagen?« fragte sie. »Ich wünschte, ich könnte schneller entscheiden, aber ich muß in einigen Tagen zum Roche-System aufbrechen. Eine diplomatische Mission.«
    Prinz Isolder schlug zustimmend die Augen nieder. »Natürlich. Eine Königin muß immer für ihr Volk da sein.« Dann fügte er bittend hinzu: »Werde ich Sie vor Ihrer diplomatischen Mission noch einmal unter weniger formellen Umständen sehen können?«
    Leia überlegte fieberhaft. Sie hatte vor dem Abflug noch eine Menge Vorbereitungen zu treffen – Handelsverträge begutachten, Beschwerden überprüfen, Studien in Exobiologie betreiben. Die Verpinen, eine Insektenrasse, hatten offenbar Dutzende von Verträgen über den Bau von Kriegsschiffen gebrochen, die sie mit den fleischfressenden Barabels geschlossen hatten, und es war sehr ungesund, Verträge mit den Barabels zu brechen. Inzwischen behaupteten die Verpinen, daß die Schiffe von einer ihrer verrückten Nestmütter gestohlen worden waren und fühlten sich nicht verpflichtet, die Nestmutter zu zwingen, die Ware zurückzugeben. Die ganze Angelegenheit wurde durch glaubwürdige Gerüchte kompliziert, daß die Barabels seit einiger Zeit mit Köchen der insektenliebenden Kubazs über die Lieferung von verpinischen Körperteilen verhandelten. Leia hatte einfach das Gefühl, nicht zulassen zu dürfen, daß ihr Privatleben ihre Arbeit beeinträchtigte, zumindest nicht jetzt.
    Leia blickte wieder zum Balkon hinauf. Han und Chewbacca waren gegangen, und Mon Mothma stand allein am Fenster und hielt ihr Komm ans Ohr. Mon Mothma bewegte sich nicht, aber an ihrer Seite saß Threkin Horm, Präsident des alderaanischen Rates. Threkin nickte Leia auffordernd zu.
    »Ja, natürlich«, sagte Leia. »Sie können mich jederzeit vor Beginn meiner Mission besuchen.«
    »Meine Tage und Nächte gehören Ihnen«, sagte der Prinz mit einem liebenswürdigen Lächeln.
    »Dann leisten Sie mir doch heute beim Abendessen Gesellschaft«, schlug Leia vor, »in meiner Kabine an Bord der Rebellentraum.«
    Isolder schlug erneut die Augen nieder und zog mit Daumen und Zeigefinger beider Hände den schwarzen Schleier wieder vor sein Gesicht. Leia hatte die Schönheit der Hapaner schon früher bewundert, aber jetzt empfand sie Bedauern, daß Isolder sein Gesicht verbarg, und gleichzeitig Schuld, weil sie sich danach sehnte, ihn noch länger zu betrachten.
    Von Tausenden Blicken verfolgt, verließ Leia die Große Empfangshalle. Sie wollte so schnell wie möglich mit Han sprechen. Zuerst suchte sie ihn in ihren Quartieren in der Botschaft, aber die Apartments waren leer. Verwirrt holte sie über die Komm-Militärfrequenz Erkundigungen ein und erfuhr, daß er Coruscant bereits verlassen hatte und auf dem Weg zur Rebellentraum war. Das war ein schlechtes Zeichen. Der Millennium Falke hatte an der Rebellentraum angedockt und wartete auf Hans Rückkehr. Wenn Han besorgt oder frustriert war, bastelte er meistens am Falken herum. Das Arbeiten mit den Händen, das Lösen vertrauter Probleme, schien ihn zu entspannen. Er war also davongelaufen, um an seinem Schiff zu arbeiten. Dieser Heiratsantrag mußte ihn tief verstört haben, wahrscheinlich sogar tiefer, als Han selbst klar war. Leia war todmüde, doch sie verstand, warum Han so aufgebracht war. Sie forderte ihre persönliche Fähre an.
    Sie fand den Falken im Hangar Neunzig. Han und Chewie waren in der Kommandozentrale, hatten sich über die Kontrollpulte gebeugt und studierten das Gewirr der Kabel, die zu den verschiedenen Geschützen und Energieschilden führten. Chewie blickte auf und grollte einen Gruß, aber Han, der einen Plasmabrenner in der Hand hielt, sah sie nicht an. Er schaltete den Brenner ab, drehte sich aber nicht mit seinem Pilotensitz zu ihr um.
    »Hallo«, sagte Leia leise. »Ich habe dich in meinem Quartier auf Coruscant gesucht.«
    »Nun ja, ich mußte ein paar Dinge
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