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Entfuehrung auf die Insel des Gluecks

Entfuehrung auf die Insel des Gluecks

Titel: Entfuehrung auf die Insel des Gluecks
Autoren: Sandra Marton
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Gebäude bis morgens um fünf. Als sich bis dahin nichts gerührt hatte, beschloss er, sich eine halbe Stunde Schlaf zu gönnen, und stellte seine innere Uhr dementsprechend. Ein Onkel seiner Mutter, den die Weißen irrtümlich als Medizinmann bezeichneten, hatte ihm beigebracht, wie man sich völlig entspannte.
    Punkt halb sechs wachte Alex wieder auf. Er fühlte sich ausgeruht und trank einen Kaffee aus der Thermoskanne.
    Um acht verließ Cara Prescott das Haus.
    Sie trug einen knöchellangen schwarzen Regenmantel, eine Schirmmütze und eine Sonnenbrille – trotz des grauen Himmels über Manhattan. Unter dem Mantel blitzten Jeans hervor. Ihre Füße steckten in Sportschuhen.
    Es hatte Alex eine knappe Stunde gekostet, um herauszufinden, dass auf ihrem Briefkasten im Eingangsbereich der falsche Name C. Smith stand und sie eine Geheimnummer besaß, die er ebenfalls schnell herausbekam. Cara Prescotts Versuch, sich zu tarnen, war auf ganzer Linie gescheitert!
    Alex beobachtete, wie sie die Straße entlangging. Nach zwanzig Metern Vorsprung nahm er die Verfolgung auf.
    Zunächst betrat sie ein koreanisches Lebensmittelgeschäft und kam mit einem Becher Kaffee in der einen Hand und einer braunen Papiertüte in der anderen wieder heraus. Als sie in die Richtung ging, aus der sie gekommen war, wich Alex schnell in einen Hauseingang zurück. Weil sie ins Haus zurückkehrte, setzte er sich wieder in den Wagen.
    Stunden verstrichen. Was tat sie nur so lange in der Wohnung?
    Erst um halb fünf verließ sie erneut das Haus – in der gleichen Aufmachung, abgesehen von den Jeans. Außerdem trug sie statt der Sportschuhe jetzt schwarze Pumps mit flachen Absätzen.
    Zwanzig Minuten lang folgte Alex ihr unauffällig. Dann betrat sie eine Buchhandlung. Ein alter Mann mit runden Schultern und weißem Haar begrüßte sie. Sie lächelte, zog den Mantel aus und nahm die Sonnenbrille ab.
    Und Alex stockte der Atem.
    Dabei war sie ganz sittsam gekleidet. Schwarzer Pulli, dunkler züchtiger Rock und diese „vernünftigen“ Schuhe.
    Vom Foto her wusste er bereits, dass sie ein Madonnengesicht hatte, aber auch ihre Figur war göttlich. Die Kleidung konnte die wohlgeformten Brüste, die schlanke Taille und die sanft gerundeten Hüften nicht verbergen. Wie es sich wohl anfühlte, wenn sie die langen Beine um seine Hüften schlang? Das lange kastanienfarbene Haar hielt ein Clip im Nacken zusammen. Alex kribbelte es in den Fingerspitzen, zu gern hätte er den Clip gelöst und die Hände in das wunderschöne Haar geschoben.
    Mochte Tony Gennaro auch ein eiskalter Killer sein, aber an seinem Geschmack für unwiderstehliche Frauen gab es nichts auszusetzen.
    Der alte Mann sagte etwas zu Cara Prescott. Sie nickte und öffnete die Kasse.
    Damit hatte Alex nicht gerechnet. Gennaros Exgeliebte arbeitete in einer Buchhandlung?
    Entweder brauchte sie das Geld, oder sie war klüger, als erangenommen hatte. In einem Buchladen würde ihr ehemaliger Geliebter sie ganz bestimmt nicht vermuten.
    Bei einem Blick auf die Uhr stellte Alex fest, dass es kurz nach fünf war. Einem Schild an der Tür entnahm er, dass der Laden um neun Uhr abends schloss. Prima, das gab ihm vier Stunden Zeit, um sich in Caras Wohnung umzusehen.
    Danach wüsste er mehr über sie. Bisher konnte er nur sagen, dass sie sehr sexy war und klug genug, um zu versuchen, ein unauffälliges Leben zu führen. Allerdings auch dumm und habgierig genug, sich mit einem Mann einzulassen, der seine Leute mit Auftragsmorden beschäftigte.
    Er musste mehr über sie herausfinden. Um zu überlegen, wie er sie zur Zusammenarbeit bewegen konnte.
    In ihre Wohnung zu kommen war ein Kinderspiel. Die Tür öffnete sich, als er eine Kreditkarte zwischen Pfosten und Schloss auf- und abschob.
    Gerade wollte Alex seine hohe Meinung über das Sicherheitsverhalten von Cara Prescott revidieren, als über seinem Kopf plötzlich Glocken läuteten.
    Sofort brachte er sie zum Verstummen und wartete gespannt. Nichts rührte sich. Offensichtlich hatten die anderen Hausbewohner die Überlebensregel Nummer eins in New York verinnerlicht: Gar nicht darum kümmern, wenn es nachts in der Nähe knallt.
    Vorsichtig schloss er die Tür. Vielleicht gab es noch andere Fallen. Als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, knipste er die Taschenlampe an und ließ den Lichtstrahl
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