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Entfuehrung auf die Insel des Gluecks

Entfuehrung auf die Insel des Gluecks

Titel: Entfuehrung auf die Insel des Gluecks
Autoren: Sandra Marton
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PROLOG
    Er war durchtrainiert, über einen Meter neunzig groß und sehr, sehr wütend.
    Blauschwarzes Haar und Augen wie das schimmernde Grün der Tiefsee. Die hohen Wangenknochen hatte er von seiner Mutter, einem Halbblut, und das energische Kinn von seinem texanischen Vater.
    In dieser Nacht sprudelte das indianische Temperament über.
    Fahles Mondlicht schien ins Zimmer. Unheil verkündende Schatten lauerten in den Ecken. Draußen heulte der Wind und rüttelte beunruhigend an den Fenstern.
    Diese Stimmung spiegelte sich in dem unruhigen Schlaf der Frau im Himmelbett wider.
    Die Frau, von der er angenommen hatte, sie zu lieben. Er kannte sie so gut – ihren dezenten Duft, der an Flieder erinnerte, das seidige, von der Sonne mit goldenen Highlights versehene kastanienfarbene Haar, die Süße ihrer Brustspitzen auf seiner Zunge.
    Oh ja, er kannte sie! Wenigstens hatte er das geglaubt.
    Endlose Augenblicke verstrichen. Die Frau wisperte im Schlaf und warf unruhig den Kopf hin und her. Ob sie von ihm träumte? Davon, wie sie ihn zum Narren gehalten hatte?
    Ein Grund mehr, heute Nacht herzukommen.
    Er war hier, um einen Schlussstrich zu ziehen. Mit diesem Begriff gingen die überbezahlten Psychiater des einundzwanzigstenJahrhunderts so leichtfertig um. Dabei wussten sie überhaupt nicht, was er bedeutete.
    Aber Alex wusste es. In dem Moment, in dem er die Frau ein letztes Mal nahm – und zwar wohl wissend, was sie war –, würde der Schlussstrich gezogen. Sie hatte ihn nur benutzt. Und ihr Zusammensein so zu einer einzigen Lüge gemacht.
    Er würde sie aus ihren Träumen reißen, sie entkleiden, ihre Hände festhalten und dafür sorgen, dass sie ihm in die Augen sah, wenn er zu ihr kam. Ihr sollte bewusst sein, dass sie ihm nichts bedeutete, dass er nur mit ihr schlief, um die sexuelle Spannung abzubauen.
    Vor ihr hatte er etliche Frauen gehabt, nach ihr würden mindestens genauso viele sein Bett teilen. Sie war nur eine von vielen.
    Das sagte ihm sein Verstand.
    Nun musste er dafür sorgen, dass auch sie das so sah.
    Alex beugte sich über das Bett und schlug die Bettdecke zurück.
    Die Frau trug ein Seidennachthemd. Genau wie er liebte sie Seide. Er ließ gern die Hände über den glatten Stoff gleiten, und er mochte das leise Knistern, wenn er der Frau das Nachthemd abstreifte, bevor er ihren Körper mit Mund und Händen zärtlich liebkoste.
    Ergriffen betrachtete er sie und musste zugeben, dass sie eine wahre Schönheit war. Mit einem wunderbaren Körper –schlank und doch kurvenreich –, wie gemacht für die Liebe.
    Unter dem dünnen Seidenstoff zeichneten sich die Brüste ab, die sofort auf seine Berührungen reagierten, wenn er die Zunge über sie gleiten ließ oder ganz leicht über sie hauchte. Das mochte die Frau besonders gern.
    Als sein Blick weiter nach unten wanderte, entdeckte er den Schatten des Venushügels und erinnerte sich daran, wie er sie dort gestreichelt und mit der Zunge die Liebesknospe liebkost hatte. Wie sie sich ihm sehnsüchtig entgegengereckt, vor Verlangen geschrien und mit seinem Namen auf den Lippenunaufhaltsam dem Höhepunkt entgegengestrebt war.
    Alles Lügen! Es überraschte ihn nicht, denn sie liebte Bücher und die Fantasiewelten, in die sie beim Lesen eintauchen konnte.
    Während er sich als Krieger stets der Wirklichkeit stellen musste, um zu überleben. Wie hatte er das nur vergessen können?
    Wieso erregte ihn der bloße Anblick dieser Frau? Es machte ihn wütend, dass er sie noch immer begehrte.
    Daher redete er sich ein, das wäre nur eine körperliche Reaktion.
    Um sich zu vergewissern, wollte er sich ein letztes Mal mit ihr vereinen, sie ein letztes Mal spüren, ein letztes Mal schmecken und tief in sie hineingleiten. Dann müsste seine Wut doch verrauchen, oder?
    Jetzt, dachte er und berührte sanft ihre Brustspitzen.
    â€žCara.“
    Seine Stimme klang angespannt. Cara seufzte im Schlaf, wachte jedoch nicht auf. Wieder sagte er ihren Namen, berührte sie, und sie schlug die Augen auf, in denen er Todesangst las.
    Bevor sie schreien konnte, zog er sich die schwarze Sturmmaske ab, damit Cara sein Gesicht sah.
    Und die Panik wich einem anderen Ausdruck, den er nicht deuten konnte.
    â€žAlex?“, flüsterte sie.
    â€žJa, leibhaftig, Baby.“
    â€žWie bist du denn hier hereingekommen?“
    Er lächelte kalt. „Glaubst du
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