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Gruft der Piraten

Gruft der Piraten

Titel: Gruft der Piraten
Autoren: Ulf Blanck
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Wasserschlacht
    In Rocky Beach herrschte hektisches Treiben. Die Straßen waren voller Menschen, die noch schnell ihre Wochenendeinkäufe tätigen wollten. Laut hupend verschaffte sich ein Reisebus Platz durch eine enge Gasse. Mitten in der Menge bummelte gelangweilt Justus Jonas an den Geschäften vorbei.  Bob Andrews schlenderte neben ihm her und  wischte seine Brille am T-Shirt sauber. »Just, wollen wir nicht auf Peter warten?«  »Der wird schon gleich nachkommen. Er hat ja sowieso kein Geld, um was zu kaufen.«  Und so war es auch. Sehnsüchtig drückte Peter Shaw seine Nase am Schaufenster eines Computer-shops breit. Doch dann beeilte er sich, um seine beiden Freunde einzuholen. »Man müsste im Lotto gewinnen, um sich das alles kaufen zu können«, seufzte er und kickte eine leere Coladose über den Bürgersteig.  »Entweder im Lotto gewinnen oder einen Gold schatz finden«, grinste Bob. »Mehr Möglichkeiten gibt es nicht, um reich zu werden.« Alle lachten vergnügt. Zu diesem Zeitpunkt konnten sie nicht wissen, was alles in der nächsten Zeit passieren würde.  Die Sonne stand inzwischen senkrecht über der Stadt. Die einzige Abkühlung, die nichts kostete, war der Springbrunnen im Zentrum von Rocky Beach. Peter war der Erste, der sich über die Umrandung beugte und seinen Kopf ins Wasser tauchte. Justus und Bob taten es ihm nach. Alle drei waren für eine Weile verschwunden. Eine ältere Dame mit Dackel schüttelte verständnislos den Kopf. Nach wenigen Sekunden kam Justus wieder zum Vorschein. Prustend schnappte er nach Luft.  Dann zog auch Bob atemlos seinen Kopf wieder aus dem Wasser. Nur Peter blieb weiterhin untergetaucht.  »Eigentlich hätte er ein Fisch werden müssen, so lange wie der die Luft anhalten kann«, bemerkte Justus. Bob setzte sich wieder seine Brille auf 

    »Vielleicht hat er ja Kiemen hinter den Ohren.«  Es verging noch eine weitere Minute, bis auch Peter auftauchte.  »Nichts zu sehen«, grinste Justus, als er hinter Peters Ohren blickte.  »Wenn er keine Kiemen hat, dann atmet er vielleicht die Luft aus seinem Kopf!«, brüllte jetzt Bob vor Lachen. Peter fand das gar nicht lustig und spritzte seine beiden Freunde nass. Kurz darauf begann zwischen den dreien eine heftige Wasserschlacht und die ältere Dame nahm schnell ihren Dackel auf den Arm.  Dann setzten sie sich völlig erschöpft und durch-nässt auf den Brunnenrand und blinzelten fröhlich in die kalifornische Sonne.  Mittlerweile hatte der hupende Reisebus geparkt und aus den geöffneten Türen strömten unaufhörlich Menschen auf den Platz. Die meisten hatten einen Fotoapparat und knipsten wie wild um sich.  Justus betrachtete verwundert die Touristen. »Was die hier wohl wollen? Aber in letzter Zeit werden es immer mehr.«  »Rocky Beach wird noch mal berühmter als  Hollywood«, lachte Peter und tat, als würde er eine Filmkamera vor sein Gesicht halten.  Plötzlich hörte man aus der Ferne eine krächzende Stimme. Langsam wurde sie deutlicher und die drei sahen einen mit bunten Plakaten behängten Lastwagen näher kommen.  »Achtung, Achtung! Verpassen Sie nicht die neue Touristenattraktion in Rocky Beach: Kapitän Nemos Nautilus. Kommen Sie in den Fischereihafen, nur ein paar Kilometer vor der Stadt, und 

    genießen Sie die fantastische Unterwasserwelt des Pazifiks.« Auf der Ladefläche des Wagens stand ein dicker Mann mit Bart und Uniform und brüllte heiser in ein Megafon.  »Scheint Kapitän Nemo persönlich zu sein«, vermutete Bob. Der Lastwagen fuhr direkt auf die Touristenmenge zu und hielt neben dem Reisebus.  »Achtung, Achtung! Holen Sie sich jetzt die Tickets für die unglaubliche Reise auf den Grund  des Meeres. Die ersten fünf bekommen Freikarten.«  Justus, Peter und Bob sahen sich für den Bruchteil einer Sekunde an und rannten wie auf Kommando los. Einige der Touristen hatten die gleiche Idee und jagten in dieselbe Richtung. Peter war natürlich der Erste am Wagen. Kurz danach traf auch Bob ein. Justus wurde noch von einem jungen Pärchen überholt, ergatterte aber schnaufend den fünften Platz.  »So ist es richtig, meine Herrschaften. Kommen Sie schnell, sonst sind die Karten weg. Eine Handvoll Freikarten hab ich versprochen. Der Rest bekommt die Tickets für schlappe zehn Dollar das Stück. Kinder und Rentner kosten das Gleiche.«  Glücklich hielten Justus, Peter und Bob ihre Freikarten in der Hand.  »Klasse. Und was genau haben wir jetzt eigentlich gewonnen?«,
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