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Entfuehrung auf die Insel des Gluecks

Entfuehrung auf die Insel des Gluecks

Titel: Entfuehrung auf die Insel des Gluecks
Autoren: Sandra Marton
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sie in der Buchhandlung oder im Lebensmittelladen ansprechen. Allein schon, weil sie in der Öffentlichkeit keine Szene machen würde.
    Frauen neigten dazu, sich passiv zu verhalten. Schon als Kind trichterte man ihnen ein, freundlich und höflich zu sein. Ihnen dieses Verhaltensmuster wieder auszutreiben und ihnen beizubringen, sich lautstark zu wehren, wenn sie sich angegriffen fühlten, bedeutete richtig harte Arbeit.
    Auch Cara Prescott würde ruhig bleiben, wenn er sich ihr auf die richtige Art und Weise näherte.
    Also blieb er bei seinem ursprünglichen Plan. Zum Glück hatte sie ihn nicht im Schrank entdeckt. Dabei hatte sie so nah vor ihm gestanden, dass er ihren Duft riechen konnte –Fliederduft, unaufdringlich und weiblich.
    Und wie unglaublich sexy sie in der elfenbeinfarbenen Spitzenwäsche ausgesehen hatte – genau, wie er es sich ausgemalt hatte. Die Farbe hob sich von ihrem goldbronzefarbenen Teint ab. Gut, Cara trug keine hochhackigen Sandaletten, aber sie war auch so unglaublich aufregend anzusehen.
    Jetzt musste er nur noch aus dem Kleiderschrank schlüpfen.
    Cara hatte die Badezimmertür offen gelassen. Vorsichtigwarf Alex einen Blick auf die Duschkabine, erkannte jedoch nur Caras Konturen.
    Die Arme nach oben gestreckt, die Brüste emporgereckt, der ganze Körper wirkte sehr graziös.
    Schweren Herzens wandte Alex den Blick ab und schlich zur Wohnungstür. Auf halbem Weg blieb er stehen. Warum nicht die Zeit nutzen und die Telefone auf Wanzen prüfen?
    Leise machte er sich an die Arbeit, schraubte das erste Telefon auseinander und fand tatsächlich eine Wanze.
    Verflixt!
    Er setzte das Telefon wieder zusammen und widmete sich dem nächsten, das ebenfalls verwanzt war. Als er es wieder zusammenschraubte, donnerte es ohrenbetäubend über ihm.
    Gewitter im November, dachte er verwundert und richtete den Blick auf das Oberlicht. In diesem Moment zuckte ein Blitz über den Himmel und beleuchtete einen kleinen Gegenstand in der Ecke der Dachluke.
    Der hat da bestimmt nichts zu suchen, dachte Alex, holte einen Stuhl und kletterte zu dem Oberlicht. Trotz seiner Länge von über einem Meter neunzig konnte er es nicht erreichen.
    Also kletterte er wieder herunter und sah sich suchend um, bis er in einer Ecke einen Besen entdeckte. Damit müsste es gehen.
    Mit dem Besen bewaffnet, kletterte er erneut auf den Stuhl und stieß gegen den Gegenstand. Beim zweiten Versuch fiel das Ding mit lautem Knall zu Boden.
    Erschrocken hielt Alex den Atem an und lauschte. Jetzt kam Cara Prescott sicher gleich ins Zimmer gestürzt.
    Doch offenbar hatte sie nichts gehört, denn die Dusche lief weiter.
    Alex hob den Gegenstand auf.
    Eine Kamera, kaum größer als ein Knopf. Sie nahm alles auf, was sich in der Wohnung abspielte.
    Vermutlich auch seinen Einbruch.
    Und ebenso vermutlich war dies nicht die einzige Kamera.
    Die Frau, zu deren Schutz er abgestellt worden war, wurdeobserviert. Von wem? Gennaro? Aber wenn er wüsste, wo sie steckte, hätte er sie doch längst geholt. Vielleicht steckte das FBI dahinter. Doch Shaw hatte ihm versichert, dass die Agenten abgezogen waren.
    Wer auch immer hinter der Überwachung steckte, er hatte auch gesehen, was Alex in der vergangenen halben Stunde getrieben hatte.
    Wahrscheinlich waren die Typen schon auf dem Weg hierher. Wieder donnerte es heftig. Lief die Dusche noch?
    Geräuschlos schlich Alex sich zum Badezimmer.
    Langsam betrat er das Badezimmer – sprungbereit, falls Cara Prescott ausgerechnet in diesem Moment das Wasser abstellte und die Glastür öffnete. Sein Anblick würde sie zu Tode erschrecken. Doch das konnte er ihr nicht ersparen.
    Die Tatsache, dass sie nackt war, würde ihre Panik noch vergrößern. Dabei brauchte sie vor ihm keine Angst zu haben. An Sex verschwendete er keinen Gedanken, wenn er zum Schutz einer Frau abgestellt war.
    Alex atmete einige Male tief durch. Jetzt, dachte er schließlich und öffnete im nächsten Moment die Tür zur Duschkabine.
    Cara fuhr herum. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich panische Angst, und sie stieß einen markerschütternden Schrei aus.
    Doch ihre Hoffnung, dass irgendein Nachbar ihr zu Hilfe eilen würde, war vergebens. In diesem Viertel kümmerte sich jeder nur um seine eigenen Angelegenheiten. Außerdem übertönten das Geräusch des Wassers und das Gewitter den Schrei.
    Trotzdem beschloss Alex, lieber auf Nummer
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