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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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in seine Finger kriegt …«
    »Er ist tot«, fiel sie ihm ins Wort und entwand sich Sam. Dann rannte sie zu Keenan.
    Az schien nicht mehr zu kämpfen. Der Engel lag da, steckte die Schläge ein und starrte Keenan mit geschwollenen Augen an.
    Im nächsten Moment fiel sein Blick auf Nicole. »Du«, flüsterte er matt, »solltest tot sein.«
    Keenan riss ihn hoch. »Nein, du bist es, der stirbt!«
    »Ich habe sie berührt«, raunte Az, der den Kopf schüttelte und es schaffte, aus eigener Kraft zu stehen. »Sie sollte tot sein.«
    Ja, er hatte sie berührt, und das zweifellos mit der Absicht zu töten.
    Dennoch atmete sie. Wie fand man das denn?
    »Vielleicht ist es nicht ihre Zeit zu sterben«, sagte Sam, der gelassen näher kam.
    Az schwankte. Die Brandblasen und Wunden an seinem Leib heilten nicht, wohingegen es Keenan schon wieder gut zu gehen schien. Er wirkte stark, hatte keinerlei sichtbare Verletzungen mehr.
    »Sie war auf der Liste.« Az versuchte, sich aufzurichten. Links und rechts von ihm standen gefallene Engel, und Nicole glaubte, Angst in seinem Blick wahrzunehmen. »Ich sah ihren Tod, hier, heute Nacht.«
    »Ach ja?«, fragte Sam ungläubig. »Wenn du so sicher warst, dass sie sterben würde, wieso hast du dich dann mit dem Kojoten zusammengetan?«
    Az antwortete nicht. Er spuckte Blut aus.
    »Vielleicht warst du dir doch nicht sicher, dass sie sterben würde«, fuhr Sam fort. »Kann es sein, dass du versucht hast, selbst Schicksal zu spielen?«
    »Ich habe versucht, Keenan eine Chance auf Erlösung zu geben!«
    Nicoles Krallen bohrten sich in ihre Handflächen. »Du hast meinen Tod nicht gesehen, genauso wenig wie Keenans.« Im Verdrehen der Wahrheit waren die Engel ungeschlagen.
    »Ich sah den Tod!« Er runzelte die Stirn. »Du hättest sterben müssen, ohne Frage, nur wirkt die Berührung nicht bei jenen mit Engelsblut.« Er sah zu Keenan. »Du hast ihr von deinem Blut gegeben. Verdammnis über dich! Du hast sie stärker gemacht, damit sie der Berührung trotzen kann!«
    Nichts war stärker als Engelsblut.
    Az machte einen Schritt vor. »Ich werde sie nochmals berühren, und diesmal kann sie den Tod nicht abwehren. Ich berühre sie einfach noch einmal!«
    »Du fasst sie nicht an.« Keenans Hände waren zu Fäusten geballt und blutig. »Der Tod, den du gesehen hast, könnte dein eigener gewesen sein, Mistkerl.«
    Az blinzelte. »Ich wollte dir helfen. Wir arbeiten seit zweitausend Jahren zusammen, und ich konnte nicht tatenlos zusehen, wie du alles wegen einer verdammten Seele verlierst.«
    Verdammt? Nicole bekam eine Gänsehaut. Sie wollte nicht verdammt sein, sondern eine zweite Chance. Als sie aufblickte, sah sie die Kreuze über der Kathedrale, schwarz vor dem rosigen Himmel. Bevor die Sonne aufgeht, holt sich der Tod eine Seele.
    Keenan bebte vor Zorn. »Ich will deine Hilfe nicht, Az, und ich will keine Erlösung.«
    »Was willst du dann?«, schrie Az.
    Anscheinend regten sich doch Gefühle in dem Engel.
    »Jetzt klingst du richtig menschlich«, sprach Sam aus, was Nicole dachte.
    Keenan nahm Nicoles Hand. »Ich habe, was ich will.«
    Die Sirenen hatten sie fast erreicht. Jeden Moment könnten Cops in die Gasse gelaufen kommen. Sie würden Az nicht sehen, dessen war Nicole sich sicher. Aber sie sähen Sam, Keenan, sie und zwei Leichen.
    »Du hast nichts«, erwiderte Az. »Denkst du, sie steht dir bei? Die Blutgier wird sie wieder überkommen, und dann nimmt sie sich den Erstbesten, der ihr über den Weg läuft. Sie wird töten.«
    »Wer bist du, über mich zu urteilen?«, fragte Nicole eisig und wies zu den Toten. »Du hast getötet. Du hast diese zwei heute Nacht in den Tod geschickt. Dir war klar, dass sie nicht lebend aus dieser Gasse kämen. Du hast ihr Sterben in Kauf genommen. Hättest du sie in Ruhe gelassen …«
    »Statt sie als Köder für eine verfluchte Falle zu benutzen!« Sam stürzte nach vorn. Er sah aus, als wäre er bereit, Az eigenhändig umzubringen.
    »Sie würden noch leben«, beendete Nicole ihren Satz.
    Nun lachte Az. Er warf den Kopf in den Nacken und lachte.
    Sein Lachen vermengte sich mit dem Sirenengeheul, und Nicole sah bereits das Flackern der Blaulichter.
    »Ich bin einer der ranghöchsten Engel, einer der ersten, die geschaffen wurden. Ich stehe weit oben in der Gunst.«
    Eine Windböe peitschte durch die Gasse, sodass Nicole das Haar ins Gesicht wehte.
    Unter der Wucht des Windstoßes stolperte Az einen Schritt zurück.
    »Bist du sicher?«, fragte
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