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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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ihnen gefolgt. Keenan stürzte nach hinten, während zugleich die Frau mit der rechten Hand ausholte und einen dicken Holzpflock in Nicoles Brust rammte.
    Keenan packte sie, berührte sie, und binnen einer Sekunde war sie tot. Dann riss er den Pflock aus Nicoles Brust. Nicht ihr Herz!
    »Es ist zu spät«, sagte Az. »Für den Vampir ist die Stunde gekommen.«
    Die Zeit schien stillzustehen, und alles war so ruhig, dass Keenan Nicoles angestrengte Atemzüge hören konnte. Er fühlte ihr warmes Gewicht an seinem Körper.
    Als er aufsah, war Az direkt vor ihm und streckte eine Hand nach unten. Er war also nicht hier, um den Gestaltwandler zu holen, denn der lebte noch. Carlos lebte, obwohl er tot sein sollte.
    Und nun erhob er sich wieder. Er hatte alle Kugeln aus seiner Brust entfernt. Ein wandelnder Toter . Der Tod hatte seine Beute nicht geholt, weil Az die Regeln brach.
    Dieser Schuft!
    »Nein«, sagte Az kopfschüttelnd, und erst jetzt wurde Keenan klar, dass er seine Gedanken laut herausgebrüllt hatte. »Du bist derjenige, der die Regeln gebrochen hat. Ich räume nur das Chaos auf, das du verursacht hast.«
    Carlos verwandelte sich unter lautem Knacken und Knirschen von Knochen in einen riesigen, pelzigen Kojoten.
    »Mach es nicht schwerer als nötig«, sagte Az, der den Kojoten überhaupt nicht beachtete, sondern nur Keenan ansah. »Ich weiß, dass du sie begehrst, doch sie ist nicht wert, was du …«
    »Rühr sie nicht an!« Er zog Nicole näher an sich, weg von Az. Zugleich drückte er ihre Lippen an seinen Hals. »Trink, Süße, trink.«
    Az seufzte. »Ich habe das für dich getan, Keenan. Ich riskierte, mich dem Zorn auszusetzen, weil ich weiß, dass du besser bist als diese sterbliche Welt.«
    »Besser, ja?« Nicole biss ihn nicht. Er konnte ihre spitzen Zähne fühlen, aber sie biss nicht. Sie schien kaum noch zu atmen. »Leck mich, Az«, brüllte Keenan. »Sie ist das Einzige, was ich will!«
    »Einen Vampir, ja? Eine Mörderin.«
    »Denkst du, wir sind so anders als sie?« Warum trank sie nicht? »Wie viele Seelen haben wir geholt, Az? Wie viele?« Er hielt sie fest, spürte jedoch, wie sie in seinen Armen erschlaffte.
    »Wir tragen sie nur fort. Menschen und Andere töten sie.«
    Carlos heulte hinter ihm. Der Gestaltwandler hatte sich jetzt vollständig zum Tier gewandelt, und das half ihm, von seinen Wunden zu genesen. Er hätte an der letzten Kugel sterben sollen, doch Az änderte die Spielregeln.
    »Die überschreitest eine Grenze.« Keenan ergriff Nicoles Hand. Ihre Krallen waren noch ein wenig verlängert, und die benutzte er nun, um sich einen Riss am Hals zuzufügen, an den er ihren Mund drückte. Trink! Selbst wenn die Blonde Nicoles Herz verfehlt hatte, konnte Nicole verbluten. Und hier war schon so viel Blut.
    Ihre Lippen begannen, sich zu bewegen, schwach nur, doch sie trank. »Bleib bei mir, Süße«, flüsterte er. »Bleib bitte bei mir.«
    Az beäugte ihn verständnislos. »Warum ist sie von Belang? Du warst ein Engel und kannst wieder einer sein. Diese Welt, diese Hölle hier brauchst du nicht.«
    Der Kojote verwandelte sich abermals, zurück in seine menschliche Gestalt. Mit jeder Wandlung schöpfte er mehr Kraft.
    Keenan sagte: »Vielleicht brauche ich die Welt nicht.« Den Schmerz, den Hass und die Kriege. »Aber ich brauche sie.«
    Az streckte seine Flügel. »Warum?«
    Der Engel schien es wirklich nicht zu verstehen. »Weil ich sie liebe.« Ganz einfach.
    »Engel lieben nicht!«
    »Ich schon.« Nicoles Atem wehte sacht über seine Haut. Sehr gut. Sie hatte genug Blut getrunken, um zu überleben, bis er sie aus dieser Gasse weggeschafft hatte. Keenan schob sie hinter sich, sodass sie zwischen ihm und einer Mauer stand.
    »Du kannst nicht hier unten bleiben«, sagte Az, dessen einer Wangenmuskel zuckte. »Dies ist kein Ort für dich.«
    »Wo sie ist, bin ich auch.«
    Carlos stand grinsend da, die Krallen ausgefahren und die blitzenden Reißzähne gebleckt.
    »Willst du deinen Hund auf mich hetzen?«, fragte Keenan. Nicoles Finger drückten gegen seinen Rücken. »Du warst es schließlich, der ihn hergeschickt hat.« Ja, das hatte er sich inzwischen zusammengereimt. Die dunkle Gasse. Die Kathedrale. »Du hast als Einziger gewusst, was diese Stelle für Nicole bedeutet.«
    Az’ Lächeln hatte eine böse Note. Verdammt, der Kerl sollte doch zu den Guten gehören!
    »Ich dachte, Engel helfen Menschen«, sagte Nicole. Ihre Stimme war schwach, aber klar. »Ich dachte, ihr sollt die
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