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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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beobachtete ihn stattdessen.
    Für einen Moment weiteten sich seine Augen, bevor seine Miene völlig verschlossen wurde. Er wollte sie immer noch beschützen.
    »Ich weiß«, flüsterte sie. Der Pflock hatte ihr Herz verfehlt; der Cop indes war ein treffsicherer Schütze.
    Keenan schüttelte den Kopf.
    »Hol sie einfach raus«, bat Nicole ihn. »Hol sie raus, bevor sie mich umbringt.«
    Ihr war bewusst, wie gefährlich ein solches Unterfangen war, und Keenans Blick nach zu urteilen, wusste er es auch. Solange heller Tag war, würde die Heilung nicht einsetzen, und falls Keenan sehr tief in ihr Herz fassen musste und sich die Blutung nicht stoppen ließ, könnte sie sterben.
    Durch Keenans Hand zu sterben, wäre exakt, was Az gewollt hatte.
    Keenan schüttelte den Kopf.
    »Ich vertraue dir«, sagte Nicole und ergriff seine Hand. »Und ich liebe dich.«
    Seine Finger zitterten.
    »Wenn du mich liebst, rette mich.« Sie verlangte eine Menge, doch ihr blieb keine andere Wahl. »Bitte.«
    Er berührte ihr Herz.
    Andererseits hatte er das von Anfang an getan: an ihr Herz gerührt, an ihre Seele, und sie sich zu Eigen gemacht.
    Der Schmerz durchschoss sie mit einer Wucht, dass ihr Atem stockte, und der letzte Laut, den sie von sich gab, war sein Name.
    Dann sah sie das Paradies.
    Die Sonne ging unter, und Nicole öffnete die Augen nicht. Keenan saß neben ihrem Bett und starrte sie an. Das tat er schon den ganzen Tag.
    Mach die Augen auf. Sieh mich an.
    Sie atmete noch. Ihr Brustkorb hob und senkte sich. Ihr Herz schlug.
    Er blickte auf seine Hände. Das Blut war längst weg, abgewaschen. Er hatte Nicoles Herz in den Händen gehalten.
    Nun krümmte er die Finger.
    »Sie kommt wieder zu sich«, sagte Sam voller Zuversicht.
    Keenan sah ihn nicht an, sondern zu Nicole. »Ich habe ihr mein Blut gegeben. Sie müsste wach werden.«
    »Wird sie.« Sam klopfte ihm auf die Schulter. »Gib ihr Zeit.«
    Er wollte nicht warten. Er wollte sie!
    Die Bodendielen knarrten, als Sam sich abwandte.
    Keenan nahm Nicoles Hand und streichelte sie. »Sam, warum bist du gefallen?«
    Ihm waren nun viele Dinge klar geworden, und er wünschte, er hätte es früher begriffen.
    Was Sam zu Az gesagt hatte, wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen.
    Er hatte überhaupt nicht verstanden, welches Glück er hatte. Nicole war nicht seine Versuchung gewesen; sie war seine Belohnung. Er musste nur stark genug sein, für sie zu kämpfen.
    »Vielleicht wurde ich zu einem machtgeilen Kotzbrocken wie Az«, sagte Sam.
    Konnte sein. Aber »vielleicht« war keine Antwort. »Den Geschichten zufolge hast du annähernd hundert Männer getötet, die nicht hätten sterben sollen.« Vor sehr langer Zeit.
    »Diese Kerle verdienten den Tod mehr als irgendjemand sonst.« Aus dem Augenwinkel nahm Keenan sein Schulterzucken wahr. »Fallen war ein geringer Preis dafür, sie aus der Welt zu schaffen. War es nicht auch ein geringer Preis für sie?«
    Ja. Für sie würde Keenan wieder brennen.
    »Dachte ich mir«, sagte Sam und seufzte. »Ich schätze, du kapierst das Spiel endlich.« Dann ging Sam.
    Stille trat ein, und die Minuten flossen zäh dahin, während die Dunkelheit zunahm.
    Schließlich flatterten Nicoles Lider. Keenan vergaß Sam, beugte sich vor und umklammerte Nicoles Hand fester. »Nicole?«
    Ihre Lippen formten ein Lächeln, noch ehe sie die Augen ganz geöffnet hatte. »Ich habe von dir geträumt«, flüsterte sie und blinzelte träge.
    Sein Herz raste, und er küsste sie. »Du hast mir Angst eingejagt.«
    Sie schüttelte den Kopf, dass ihr Haar auf dem Kissen raschelte. »Ich wollte dich nicht verlassen.« So einfach war es.
    Er sah sie an. »Hättest du es, wäre ich dir gefolgt.« Kein Engel hätte ihn von ihr fernhalten können.
    »Ich weiß.« Sie schmunzelte.
    Keenan strich ihr das Haar aus der Stirn. Für ihn stand fest, dass er ihr alles sagen musste. »Ich habe nicht begriffen, was geschah, warum ich dich so lange beobachtet habe.«
    Sie betrachtete ihn ruhig – ohne zu urteilen.
    »Ich hätte den Vampir früher stoppen müssen.« Dieser Teil würde ihn ewig verfolgen. »Ich hätte …«
    »Wir können nicht mehr zurück, und ich will es auch nicht.«
    Sie stützte sich auf die Ellbogen auf, sodass ihr Gesicht nur Zentimeter von seinem entfernt war. »Ich meinte es ernst, was ich sagte, Keenan. Ich liebe dich.«
    Sie war alles für ihn.
    »Az hatte recht, ich habe getötet. Und wahrscheinlich werde ich wieder töten und immer Blut brauchen.«
    Dafür hatte sie
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