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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)
Autoren: Cynthia Eden
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gewesen, das mit Klauen und Zähnen über ihn herfiel. Und sie hatten es geschafft, ihn einige Male zu kratzen und zu beißen, sodass sein Blut in der ganzen Eingangsdiele war. Aber für diese Wunden hatten sie bezahlt.
    Nicoles linke Hand umfing seinen Arm. »Du bist es«, flüsterte sie, und er konnte deutlich die Angst in ihren Augen sehen. »Sie geben nicht auf, ehe sie dein Blut haben.«
    Mehr als das, was sie ihm schon entlockt hatte, gab er ihnen ganz sicher nicht.
    »Az hat mir gesagt, dass du heute Nacht sterben könntest.«
    Er nickte. »Bleib hier, ich hole sie mir.«
    Sie riss ihn zurück, als er sich abwenden wollte. »Hallo? Hast du mich nicht gehört?« War das eine Waffe, die sie in der rechten Hand hielt?
    Carlos hörte sie wahrscheinlich, denn Nicole gab sich keinerlei Mühe, leise zu sprechen.
    »Wir dachten, dass ich das Ziel bin, aber das stimmt nicht, Keenan. Du bist es!«
    Diese Möglichkeit war ihm von Anfang an bewusst gewesen. Er wusste ja, wie gern Az die Gefallenen auslöschte, die auf Erden wandelten. Manchmal fragte er sich, ob Az auf Befehl tötete oder weil er es wollte.
    Nur wenn er das täte, würde auch er fallen. Und Az war bisher nicht gefallen. Er hielt sich nach wie vor dort oben.
    Ihre Krallen bohrten sich in seine Hand. »Du stirbst nicht für mich.«
    Welche Entschlossenheit sein Vampir bewies. Er strich ihr das Haar zurück und ließ seine Finger ein wenig auf ihrer Wange verharren. »Deine Sorge ist unbegründet. Az will dir bloß Angst einjagen.« Er fühlte, dass Az ihn beobachtete, in diesem Moment, auch wenn er sich nicht zeigte. Ein weiterer Schlag würde bald folgen, deshalb musste Nicole wieder ins Haus. Solange sie drinnen war, konnte er jeden Angreifer abwehren.
    »Tja, na ja, das ist ihm gelungen. Ich habe Angst. Ich will dich nicht verlieren.«
    Rechts von ihnen waren Schritte zu hören. Sie mussten von einem Menschen auf der Straße kommen; ein Gestaltwandler würde sich niemals so geräuschvoll bewegen. Die bewegten sich vollkommen lautlos.
    Dieses Katz- und Maus-Spiel wurde allmählich öde.
    »Der Kojote ist da draußen«, sagte er zu Nicole, »und ich lasse ihn nicht entkommen.« Denn wenn er das tat, würde es einen weiteren Angriff geben. Carlos gab nicht auf, ehe er hatte, was er wollte.
    Mein Blut.
    Zu schade für Carlos, denn Keenan hatte nicht die Absicht, sein Blut jemand anderem als seinem Vampir zu geben.
    Sie blickte über seine Schulter hinweg auf die dunkle Straße. »Du meinst, wir lassen ihn nicht entkommen.«
    »Nicole …«
    »Wir«, wiederholte sie streng, und sie war so unglaublich schön, nicht nur wenn sie streng wurde. Blasse Haut, dunkles Haar, Lippen, die Keenan an seinem Mund spüren wollte. Ihre Augen funkelten, als sie ihn ansah. »Ich lasse nicht zu, dass du dich in Gefahr bringst. Du bist das Ziel, und ich gebe dir Rückendeckung.«
    Wegen Az. Der Engel hatte sie hinaus in die Dunkelheit gescheucht. Darüber reden wir noch, Az. Sehr bald.
    »Dann lass uns jagen.« Ehe der Morgen anbrach und sie schwächte.
    Sie waren noch nicht weit, als Nicole ihn anhielt. Er hörte, wie sie kurz durch die Nase einatmete, bevor sie flüsterte: »Blut.«
    Er blickte hinab auf das dunkle Pflaster und sah winzige Tropfen. »Vielleicht ist er verletzt.«
    »Nein, das ist menschliches Blut.« Sie lief weiter. »Hier ist noch mehr. Das ist eine Spur!«
    Demnach spielte der Kojote unfair. Carlos war gewillt, einen Menschen zu opfern, um seine Beute anzulocken. Was im Grunde keine Überraschung war.
    Sie folgten der Spur, die zunächst aus wenigen Tropfen bestand, dann zu größeren Flecken auf den Steinen wurde. Die Leute, an denen sie vorbeikamen, hatten keine Ahnung, dass sie durch frisches Blut stolperten.
    Bald würde die Morgendämmerung einsetzen, was bedeutete, dass selbst in New Orleans die ewige Party verebbte. Keenan musste Carlos finden, ehe der wieder auf ihn losging.
    Jagen oder gejagt werden.
    Auf dieser Erde schien es immer nur die Wahl zwischen den beiden Möglichkeiten zu geben.
    Sie bogen um eine Ecke. Vor ihnen lag der Jackson Square, auf dem es von schattigen Nischen nur so wimmelte. Gleich hinter dem Platz ragten die drei Türme der St.-Louis-Kathedrale hoch in den mondbeschienenen Himmel auf.
    Als Nicole weiterlaufen wollte, hielt er sie zurück. »Süße, du musst dich dem nicht stellen, was dort auf dich wartet.«
    Das war nicht bloß Carlos, sondern auch ihre Vergangenheit.
    Sie drehte sich zu ihm und sah ihn ernst an. »Doch,
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