Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

Titel: 0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen
Autoren: Die Bestie mit dem Todeszeichen
Vom Netzwerk:
Es ist alles wie an jeden Abend seit drei Jahren, seit Ted Brown in der Yokohama Bar arbeitete. Es war die schönste Zeit des Abends: Keine Gäste, kein meckernder Chef, die Bar geschlossen und der Dienst beendet. Er vertauschte das weiße Jackett mit den breiten roten Schulterstücken gegen eine graue Jacke, löschte das Licht und verließ die Bar durch den Seitenausgang. Ein schwacher Lichtstrahl aus dem Nebenraum zeigte ihm den Weg. Er hatte fast die Tür erreicht, als er über einen Fuß stolperte. Und dieser Fuß gehörte einer Frau. Sie war tot. Erwürgt mit einem Nylonstrumpf. Neben der Leiche lag Asche und ein Wattebausch.
    ***
    Jeff Parker, der Hotelportier, hob zum zweiten Mal die Hand und klopfte an die Zimmertür. Niemand meldete sich. Vorsichtig drückte er die Klinke herunter. Jeff Parker machte einen Schritt in das Zimmer Nummer 11. Das letzte, was er hörte, war ein leichtes Sausen in der Luft, dann fühlte er den Schlag auf den Hinterkopf, bevor er umsank. Als er wieder zu sich kam, erhob er sich stöhnend und schleppte sich zum Telefon, das auf dem Nachttisch neben dem Bett stand. Er hatte den Hörer schon in der Hand, als er auf dem Bett Zigarrenasche sah. Daneben lag ein Wattebausch. Und jetzt sah er, dass auf der anderen Seite des Bettes eine junge Frau lag. Sie hatte einen Nylonstrumpf um den Hals.
    ***
    Wenige Tage später schloss der Leiter der Mordkommission seinen dritten Bericht: »… in der Mordsache Judith Fotherhill wird vermutet, dass es sich um den gleichen Mörder handelt wie in den beiden anderen Fällen. Sie wurden mit einem Nylonstrumpf erwürgt. Zigarrenasche und ein Wattebausch wurden neben der Leiche gefunden.«
    ***
    Er saß auf meinem Besucherstuhl, klein und zusammengesunken, und in seinen Augen stand die Angst.
    Er wollte etwas sagen, machte den Mund auf, schloss ihn wieder und schüttelte nur langsam den Kopf.
    »Das ist Mister Baker«, sagte Phil. Ich nickte und setzte mich an meinen Schreibtisch.
    »Mr. Baker hat sich wegen seiner Tochter an uns gewandt. Sie ist…«
    Mr. Baker unterbrach ihn.
    »Geraubt, geraubt, sie ist mir geraubt worden, sie müssen mir helfen, ich habe so wahnsinnige Angst, dass ihr etwas…«
    Er brach ab und ein trockenes Schluchzen schüttelte ihn.
    Ich wartete, bis er sich beruhigt hatte. Dann bot ich ihm eine Zigarette an, und Phil holte für uns Kaffee. Baker wollte zuerst nicht trinken, aber ich redete ihm zu. Langsam beruhigte er sich und berichtete: Helen Baker war genau sechzehn Jahre alt. Sie war gestern nicht von der Schule nach Hause gekommen, der Vater - die Mutter war schon vor ein paar Jahren verstorben - wartete, dann telefonierte er alle Freundinnen seiner Tochter an, aber niemand hatte sie gesehen. Der Vater fuhr in die Schule, er erfuhr, dass Helen die Schule am Nachmittag zusammen mit den anderen verlassen hatte. Niemand hatte sie danach gesehen. Baker fuhr zur Polizei. Die Suchmeldung wurde sofort durchgegeben, ein Bild von Helen angefertigt. Baker wartete die ganze Nacht. Am Morgen läutete das Telefon. Eine Stimme teilte ihm mit, dass seine Tochter entführt worden sei und dass das Lösegeld 100 000 Dollar betrage. Er sollte auf weitere Nachrichten warten.
    Er hatte seinen Bericht beendet und sah uns an. Er schüttelte immer wieder den Kopf, so als könne er das alles noch nicht glauben.
    »Sagen Sie, Mr. Baker hatte Ihre Tochter einen Freund?«
    »Na ja, Lee Davis, sie machen manchmal zusammen Hausaufgaben, aber das ist doch nichts.«
    »Haben Sie seine Adresse?«
    »Ja, 94. East, aber ich verstehe noch…«
    »Telefon auch?«
    »Moment, ich…« aber Phil hatte schon das Telefonbuch aufgeschlagen und suchte die Nummer her.aus. Er wählte und wir warteten ab.
    »Er war selbst am Apparat«, sagte Phil nach einer Weile.
    »Gut, dass du dich nicht gemeldet hast, er muss nicht wissen, dass daö FBI nach Helen sucht, wir müssen jeden Aufruhr vermeiden. Mr. Baker, wie steht es mit den Suchmeldungen bei der City Police?«
    »Ich bin doch sofort nach dem Anruf hingegangen, man hat mich hierher geschickt.«
    »Hat der Anrufer nichts gesagt, wie ›Polizei nicht verständigen‹ oder so etwas?«
    Ich sah wieder die Angst in Baker Augen aufflackern.
    »Doch, er hat mir gedroht, ich - oh, ich kann nicht mehr.«
    »Bitte. Mr. Baker, versuchen Sie doch, uns zu helfen. Haben Sie nicht zuerst die Absicht gehabt, die Sache allein zu machen?«
    »Erstens hatte ich doch schon die Suchmeldung durchgegeben, ich musste die Sache stoppen, ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher