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0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

Titel: 0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen
Autoren: Die Bestie mit dem Todeszeichen
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dann wieder ich. Die Tür gab nach. Wir krachten zusammen mit dem berstenden Holz in die Wohnung. Wir sahen sie sofort. Sie lag quer über dem Teppich. Leblos.
    Ich bückte mich und nahm ihre Hand, um den Puls zu suchen. Ich fand ihn nicht. Aufgeregt klopfte ich ihr auf die schneeweißen Wangen.
    Ich sah den Nylonstrumpf neben ihr, jetzt nahm ich auch den Geruch von Chloroform wahr, ich sah den Wattebausch auf dem Teppich, und ich sah die schmutzig zertretene Zigarrenasche neben ihren Füßen.
    Phil rief sofort den Doc an, während ich vorsichtig ihren Hals betastete und die Atmung künstlich anregte.
    Als der Doc kam, hatte ich es fast geschafft. Sie hatte einmal die Augen aufgeschlagen und versuchte zu sprechen, aber ihr Hals war geschwollen. Jetzt lag sie auf der Couch, in warme Decken gepackt.
    »Sie kommt durch, ein paar Tage, dann wird sie sogar wieder sprechen können. Die Würgemale werden allerdings noch ein paar Wochen zu sehen sein«, sagte der Doc.
    Wir waren froh, noch rechtzeitig gekommen zu sein.
    Wir fuhren zu Emelie Rosalie Tuscaloosa.
    Der Mann auf dem Foto, der ermordete Kassierer, war - Nobody.
    Oder er hatte wenigstens das gleiche Gesicht. Nobody war der Sohn des Kassierers, der damals den Banküberfall ausgeheckt hatte. Er hatte mit Ormand zusammengearbeitet. Und der dritte?
    Wir kamen auf dem Kiesplatz vor dem Haus.
    Alles war hell erleuchtet, aber niemand war zu sehen. Vor der Tür stand der graue Bentley. Ich legte die Hand auf die Kühlerhaube. Sie war warm. Ich sah mich um. Der Platz, auf dem Nobody bei meinem letzten Besuch gestanden hatte, war noch immer zerwühlt. Ich bückte mich. Diesmal fand ich sofort, was Nobody in den Kies getreten hatte. Was so trocken geknistert hatte wie ein welkes Blatt war in Wirklichkeit ein Zigarrenstummel gewesen. Ich stand auf. Langsam gingen wir auf die Tür zu.
    Ich klopfte.
    »Herein!«, rief die Stimme von Emelie Rosalie.
    Wir öffneten die Tür.
    »Ich habe auf Sie gewartet«, sagte Emelie Rosalie Tuscaloosa.
    »So?«, sagte ich. Wir machten die Tür hinter uns zu und warteten.
    »Wo ist Caro?«, fragte ich.
    »Ha, geflohen«, sagte sie verächtlich.
    »Ich muss Sie leider enttäuschen, aber Hannah Keewatin lebt«, sagte ich.
    »Ich hatte zu wenig Zeit«, sagte sie.
    Sie streckte die Hand nach hinten aus. Nobody, der neben ihr stand, griff in seine Brusttasche und holte eine dunkle Zigarre heraus. Er gab sie ihr, gab ihr Feuer, und sie sog gierig den Rauch ein.
    »Aber sonst habe ich gut gearbeitet«, sagte sie. Sie zeigte auf das Foto an der Wand.
    Das Foto zeigte sie und - den jungen Mann, mit dem sie ein paar Tage verheiratet gewesen war, Pat Hancock alias Chris Ormand. Die Farm in Jewett. Ich war zu spät darauf gekommen. Jewett liegt ganz dicht bei Robins und auch bei Buffalo/Texas.
    »Sie sind der Zigarrenmörder«, sagte Phil.
    Sie lachte.
    »Ich habe ja immer gesagt, dass die Polizei dumm ist«, sagte sie.
    »Auch wieder nicht ganz dumm«, gab ich zurück. »Wir haben noch einiges herausgefunden. Sie waren damals in den jungen Pat Hancock verliebt. Sie wollten ihn heiraten, aber Ihr Vater war dagegen. Also fehlte Ihnen auch das Geld. Sie beschlossen, eine Bank zu überfallen, Sie als Bursche verkleidet. Er«, ich wies auf Nobody, »er hatte den günstigsten Zeitpunkt für Sie herausgefunden. Aber es ging schief. Pat Hancock erschoss den Kassierer. Damals ging sein Bild durch die Presse. Wer schützte ihn?«
    »Mein Vater, er hat mir immer geholfen. Schließlich konnte er ja nicht eingestehen, dass seine Tochter beteiligt war. Er gab Pat Geld, er konnte fliehen, und er versteckte diese Null hier«, sie deutete auf Nobody, »bei uns auf der Farm. Der Junge hatte vor Schreck die Stimme verloren, als er sah, wie sein Vater umfiel.«
    »Ich kann wieder sprechen«, sagte plötzlich Nobody mit heiserer, unbeholfener Stimme, »schon lange, aber ich hatte Angst, sie würde mich auch töten, wenn ich wieder sprechen könnte.«
    Die Tuscaloosa fuhr herum, sie sah Nobody an, dann nickte sie.
    »Doch nicht so schlau, wie?« Sie zeigte auf einen Stoß Papiere.
    Es waren Unterlagen die bewiesen, dass E. R. Tuscaloosa der stille Teilhaber von Pedro Pendrace war. Bei ihr hatte also Hannah Keewatin die Unterlagen abgeholt, die Pendrace bei sich trug.
    »Diese Hannah Keewatin, die einzige Frau, die Ormand geheiratet hat, habe ich mehr gehasst als alle anderen, aber dass sie auch noch mit diesem Pedro…«
    Sie hatte Ormand damals geliebt. Aber er wollte nur ihr
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