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0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

Titel: 0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen
Autoren: Die Bestie mit dem Todeszeichen
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von dem Täter zeichnen lassen, und dieses Bild wies gewisse Ähnlichkeiten mit dem Bild von Chris Ormand auf. Man hatte das Bild des Burschen und das Foto des Ermordeten bereits an uns abgeschickt.
    »Da haben wir es ja schon«, sagte ich. »Wenn Ormand damals tatsächlich einen Mann erschossen hat, und Baker hat ihn hier wieder erkannt, dann könnte das der Grund sein, weshalb Ormand ihm Schweigegeld gezahlt hat.«
    »Aber das ist doch schon so lange her, Ormand würde…«
    »Er hat Angst, in einen Mord verwickelt zu werden. Er kann damals höchstens siebzehn oder achtzehn gewesen sein. Er ist das Schuldgefühl nie losgeworden. Er hatte einfach Angst. Es war nicht nur eine von diesen Gangstereien, die er so mit der linken Hand erledigt.«
    »Aber es waren doch zwei.«
    »Drei.«
    »Ich denke…«
    »Der Sohn des Kassierers hat die Sache vermutlich geplant, aber er konnte doch nicht mitmachen, denn jeder hätte ihn erkannt. Die beiden anderen waren fremd. Wenn der eine Ormand war, wer war der zweite?«
    »Pendrace?«
    »Vielleicht.«
    »Nichts weißt daraufhin, dass Pendrace je in Texas war.«
    »Wir wissen ja nicht alles.«
    »Leider.«
    Wir gingen zu Mr. High hinein und berichteten ihm, was sich inzwischen getan hatte.
    »Es sieht so aus, als würde sich jetzt endlich der Knoten lösen«, sagte Mr. High, als wir berichtet hatten.
    »Hoffentlich!«, sagte ich.
    »Sie wissen, was ich damit sagen will. Es wird jetzt gefährlich. Wenn der-Täter, wer immer es ist, sich in die Enge getrieben sieht, dann nimmt er keine Rücksicht mehr. Wie wird Ormand auf diese Sache reagieren?« Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern fuhr gleich fort: »In jedem Fall müssen wir warten, bis die Fotos aus Robins da sind, erst dann haben wir den Beweis.«
    »Wir sollten uns jetzt einmal Pendrace ansehen.«
    »Einverstanden, aber seien Sie vorsichtig.«
    »Anschließend setzen wir uns in den beiden Zeitungsverlagen auf die Lauer. Vermutlich wird der Täter heute Nacht noch einmal versuchen, seine tolle Anzeige loszuwerden«, sagte ich.
    Mr. High bezweifelte, dass der Mörder das Risiko eingehen würde, aber versuchen mussten wir es.
    Wir verabschiedeten uns und fuhren zur Nautic Bar.
    ***
    Wir gingen um das Haus herum und fanden wieder die Küchentür.
    Die Köchinnen erkannten uns nicht. Sie grüßten freundlich und wir gingen die Treppen hinauf in das Büro von Pedro Pendrace. Ich klopfte.
    »Herein«, sagte das leise Frauenstimmchen.
    Er war also da. Ich hatte es erwartet. Es bestärkte meine Vermutungen. Wir machten die Tür auf und gingen hinein. Er sah uns an - und lächelte.
    Tatsächlich, er lächelte uns freundlich entgegen.
    »Hallo«, sagte er, »welch seltener Besuch.« Er lehnte sich bequem in seinem Stuhl zurück und paffte eine Zigarre.
    »Guten Abend, Pendrace, Sie hatten es heute etwas eilig.«
    »Ach, ich kann Kaufhäuser nicht ausstehen, sie sind so stickig.«
    »Sie halten es wohl für normal, in einem überfüllten New Yorker Kaufhaus mit einem Revolver herumzufuchteln?«
    »Tut mir leid, wenn ich Ihnen Unannehmlichkeiten verursacht habe.« Er paffte weiter an seiner Zigarre.
    »Seit wann rauchen Sie Zigarre?«, fragte ich ihn.
    Er zögerte, starrte auf seinen Tabakstängel und warf ihn dann mit einer flinken Bewegung hinter sich aus dem offenen Fenster.
    Im selben Moment war Phil schon an der Tür.
    Pendrace sprang auf, sank aber wieder zurück auf den Stuhl.
    »Warum sollte ich nicht?«, fragte er mit gespielter Ruhe.
    Ich bemerkte seine Hand zu spät, als ich neben ihm stand, hatte er schon den kleinen Knopf gedrückt, der an seiner Schreibtischplatte angebracht war.
    Ich zeigte ihm den Durchsuchungsbefehl. An seinem Grinsen konnte ich sehen, dass das, was wir suchten, nicht in diesem Haus war. Trotzdem machte ich mich daran, das Zimmer umzukrempeln. Ich fand natürlich nichts. Das einzig Interessante war eine Liste über alle Bars, die zu seinem Konzern gehörten. Unter ihnen befanden sich auch Happys und die Gin-Bar-Espresso.
    Ich lege die Papiere wieder zurück.
    Vor der Tür gab es einen Trubel. Die Tür sprang auf und Whitey kam herein. Mit zwei anderen Kerlen schleppten sie Phil herein.
    »Er wollte rumschnüffeln«, sagte Whitey.
    »Loslassen!«, kommandierte Pendrace. Zögernd ließen die Kerle Phil los. Phil schüttelte sich.
    Ich überlegte, ob ich auf Whiteys Tätigkeit in der Knast-Druckerei anspielen sollte, aber ich unterließ es. Sollte er mir lieber in die Arme laufen, wenn er es
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