Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

Titel: 0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen
Autoren: Die Bestie mit dem Todeszeichen
Vom Netzwerk:
habe zuerst gesagt, dass Helen wieder da sei, aber der Beamte hat mir nicht geglaubt, ich bin ein schlechter Lügner.«
    »Und zweitens?«
    »Wie?«
    »Was war der andere Grund?«
    »Ach… ich habe das Geld nicht, es ist mir völlig unmöglich, so viel Geld zusammenzubekommen. Ich habe nur eine kleine Stelle bei der Post, und mit meinen Ersparnissen, auch wenn ich mir etwas leihen würde, würde ich nie mehr als höchstens 30 000 zusammenbekommen.«
    »Was für eine Stimme war das, ein Mann?«
    »Ja, ich denke, eine sehr tiefe Stimme, sicher ein Mann.«
    »Sagte die Stimme noch etwas?«
    »Ja, er sagte bevor er einhängte: ›Machen Sie alles, wie ich es Ihnen sage, sonst lernen Sie mich kennen. Ich bin Black Cigar‹.«
    »Black Cigar? Sind Sie sicher, nannte er sich Schwarze Zigarre?« Ich sah Phil an, er zuckte die Schultern.
    »Ja, ich weiß es ganz sicher«, sagte Mr. Baker.
    Sonderbar, dachte ich. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass Entführer sich Namen zulegen. Entweder hatten wir es mit einem Scherzbold zu tun, oder der Kidnapper hatte eine besondere Absicht.
    ***
    Mr. Baker fuhr nach Hause. Wir nahmen den Jaguar und fuhren hinter ihm her.
    »Was hältst du davon?«, fragte ich Phil.
    »Gefällt mir nicht«, sagt er, »ich kann nicht begreifen, wieso ein Kidnapper die Tochter eines kleinen Postbeamten entführt. Er kann doch gar kein. Geld erwarten. Außerdem ist das Mädchen schon halb erwachsen. Das ist doch sehr riskant.«
    Wir waren vor dem Wohnblock angekommen, und Baker parkte seinen Wagen vor der Haustür. Wir bogen in die nächste Querstraße ein und ließen den Jaguar dort stehen. Dann gingen wir zu Fuß zurück. Phil ging auf der anderen Straßenseite weiter.
    Ich kam zu der Haustür. Es war niemand zu sehen. Baker hatte die Tür nur angelehnt. Ich tat trotzdem so, als hätte ich einen Schlüssel. Das Treppenhaus lag düster und muffig da. Es war still. Ich stieg langsam die Treppen hinauf. Hinter den einzelnen Wohnungstüren hörte ich Lachen und Kindergeschrei. Im dritten Stock wohnte Baker. Auch hier war die Tür nur angelehnt. Ich stieß sie auf. Es war so still in der Wohnung, dass ich das Ticken einer Uhi- hören konnte. Mir gefiel das nicht. Es war mehr als unwahrscheinlich, dass Baker sich so ruhig verhielt, er musste doch gehört haben, dass ich hereingekommen war.
    »Hallo? Mister Baker?«, rief ich leise, ich bekam keine Antwort.
    Ich versuchte leise weiterzugehen und nahm meine Smith & Wesson in die Rechte. Ich kam bei der halb offenen Tür an und stieß sie auf.
    »Baker!«, rief ich laut, aber ich bekam keine Antwort.
    Ich schob mich langsam in das Zimmer, die 38er schussbereit in Hüfthöhe.
    Ich kam nicht weit.
    Direkt vor meinen Füßen lag Mr. Baker. Etwas weiter in dem Zimmer, zwischen einem Polstersessel und der Fernsehtruhe lag ein Mädchen, ein hübsches, dunkelhaariges Mädchen, um dessen Hals ein Schal gebunden war.
    Ich beugte mich über den Mann. Er atmete noch.
    Schritte kamen den Gang entlang, zögerten, dann rief eine Stimme leise: »Hey!«
    Es war Phil. Ich rief ihn herein.
    Dann bemühten wir uns um Mr. Baker. Das Mädchen war tot.
    Phil telefonierte mit der Mordkommission, während ich Baker kalte Umschläge machte.
    Baker begann zu stöhnen und sich zu bewegen und öffnete die Augen. Er lächelte.
    »Sie ist wieder da. Ich bin vor Freude ohnmächtig geworden«, sagte er. Dann schloss er die Augen wieder. Ich wollte ihm aufhelfen, aber er war schon wieder hinüber.
    »Er hat einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen«, sagte ich zu Phil. Der sah hinüber zu dem Mädchen. »Er hat gar nicht gemerkt, dass sie tot ist, er dachte, sie ist wieder da, und hat nicht den Schlag gefühlt.«
    Ich nickte und machte Baker neue Umschläge. Draußen heulte eine Sirene auf.
    Baker kam wieder zu sich.
    Im ersten Moment sagte er nichts, dann machte er einen Schritt auf das Mädchen zu, stöhnte auf und drehte sich wieder zu uns. Ich sah den Ausdruck in seinen Augen. Er sah aus wie ein Wahnsinniger. Plötzlich trommelte er mit seinen Fäusten wie ein Irrer auf mich ein.
    »Ihr Mörder! Ihr Mörder, ihr habt meine kleine…« Endlich gelang es Phil, ihn zurückzuziehen. Ich packte ihn bei den Füßen und wir schleppten ihn in das Nebenzimmer. Wir setzten ihn in einen Sessel. Er sank in sich zusammen und begann zu weinen.
    In dem Augenblick wurde geläutet.
    Ich öffnete. »Hallo, Doc«, sagte ich und ließ die Kollegen herein. Sie machten sich sofort an die Arbeit. Ich lehnte mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher