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0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen

Titel: 0253a - Die Bestie mit dem Todeszeichen
Autoren: Die Bestie mit dem Todeszeichen
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werden würde.
    Ich hörte das lang gezogene Klagen eines Wasservogels.
    Ich gab Phil einen Stoß. Das war das Zeichen, dass die anderen auf der gegenüberliegenden Seite der Hütte zusammengekommen waren.
    Wir hatten Ormand eingekreist. Langsam und unhörbar arbeiteten wir uns weiter vor. Ich erkannte einen Schatten hinter dem erleuchteten Fenster. Ich mache noch zwei Sätze, jetzt lag uns noch ein schmaler freier Streifen vor uns, dann war ich am Haus.
    Plötzhch zerriss der Knall eines Schusses die Stille. Ich warf mich in das nasse Gras. Das Licht in dem Fenster verlosch sofort.
    Ich kroch vorsichtig zurück. Die Tür klappte auf und wieder zu. Bud Brooks stand in der Dunkelheit vor der Hütte und hatte mich gesehen, als ich das schützende Schiff verlassen hatte.
    Ormand war gewarnt.
    Ich erhob mich, bildete mit den Händen einen Trichter und rief: »Ormand. Das Haus ist umstellt, kommen Sie mit erhobenen Händen heraus.«
    Eine Maschinengewehrsalve antwortete mir. Das Klirren der zerbrochenen Scheiben mischte sich mit den Schüssen. Die Feuerblitze erhellten die Landschaft für einen Moment.
    Unsere Scheinwerfer flammten auf, und die Hütte stand wie ein graues, unheimliches Geisterhaus im freien Feld.
    »Kommen Sie heraus!«, rief ich wieder.
    Wieder antwortete eine Salve. Aber diesmal war sie nicht gezielt, denn die Gangster wagten sich nicht mehr nah an die Fenster heran.
    »Ich gebe Ihnen eine Minute, dann eröffnen wir das Feuer!«, rief ich.
    Die G-men hatten Anweisung, beim ersten Zeichen in die Luft zu schießen, denn auf das Dach des Hauses und erst beim dritten Mal tief.
    Die Minute war um. Niemand ließ sich sehen.
    »Ormand, kommen Sie heraus, Sie können sich doch nicht mehr retten, Sie schaden sich nur noch!«
    Aber er öffnete wieder das Feuer. Ich gab das Zeichen und unsere Kollegen feuerten aus allen Ecken. Das Feuer verstummte, aber in dem Haus rührte sich nichts. Wieder schossen unsere Leute. Kleine gelbe und weiße Feuerblitze zeigten die Treffer auf dem Dach an.
    Plötzlich sprang die Tür des Hauses auf. Ich pfiff grell, und unser Feuer verstummte.
    »Helft mir! Helft mir! Ich ergebe mich!«, schrie ein Mann und taumelte heraus. Es war Baker.
    »Hierher!«, schrie ich. »Wir decken Sie!«
    Er taumelte auf mich zu. Ich schoss ein paar Mal auf die Hauswand hinter ihm, um Ormand daran zu hindern, herauszusehen.
    Baker hatte uns fast erreicht. Da kam Ormand vor die Tür, seine MP ballerte los. Baker sank um.
    Das Feuer richtete sich sofort auf Ormand, er wich zurück, aber ich sah, dass er getroffen war.
    »Ich ergebe mich!«, schrien Bud Brooks und Ormand gleichzeitig.
    Handschellen klickten. Ich lief hinaus. Die Kollegen hatten sich um Bud Brooks gekümmert. Ebenso um Baker. Sie hatten aus Gewehren und Jacken eine provisorische Trage gemacht und trugen ihn nun durch den Sumpf zu den Fahrzeugen. Als sie an mir vorbeikamen, streckte Baker matt seine Hand nach mir aus. Die Kollegen hielten, und ich beugte mich über Baker.
    »Dieser Ormand, er heißt nicht Chris Ormand«, stammelte er leise, »sein Name ist…« Seine Stimme versagte ihm, ich legte mein Ohr an seinen Mund. »Er heißt Pat Hancock.« Bakers Kopf sank zur Seite. Er war ohnmächtig geworden.
    ***
    Im FBI-Gebäude war ein Leben wie am hellen Tag. Phil und ich rannten in unser Office hinauf. Auf meinem Schreibtisch lagen die Fotos aus Robins/Texas.
    Der gezeichnete junge Mann von dem Raubüberfall konnte gut Ormand sein. Das Bild kam mir bekannt vor. Irgendwo hatte ich es schon gesehen. Aber am meisten verblüffte mich das Foto des ermordeten Kassierers. Ich zeigte es Phil. Das war eine Lösung, auf die wir nie gekommen wären.
    In diesem Moment klingelte das Telefon auf meinem Schreibtisch.
    Ich griff geistesanwesend nach dem Hörer.
    Es war Hännah Keewatin.
    Ihre Stimme klang gepresst: »Agent Cotton?«
    »Ja, was gibt es?«
    »Schnell, kommen Sie, ich bin… bitte, schnell!« Ihr letztes Wort war ein Aufschrei, dann war die Verbindung unterbrochen. Wir rannten los. Während ich vier Stufen auf einmal nahm, kam mir die Lösung des Falles plötzlich wie ein fertiges Puzzlespiel vor Augen.
    Der Mörder hatte alle Frauen getötet, die mit Ormand eine Verbindung hatten. Nur die Frau, die er sogar geheiratet hatte, war bisher verschont geblieben.
    Wir standen vor der Tür von Nr. 825.
    Ich läutete. - Nichts.
    Wir klopften mit den Fäusten gegen das Holz. - Nichts.
    Ich warf mich mit der Schulter gegen die Türfüllung.
    Dann Phil,
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