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Emma im Glück

Emma im Glück

Titel: Emma im Glück
Autoren: Maja von Vogel
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interessiert sich nicht für solche Äußerlichkeiten.«
    »In deinen Kitschromanen vielleicht. Aber im wirklichen Leben ist das anders. Der hat bestimmt schon längst eine Freundin. Und die sieht vermutlich aus wie ein Model und hat einen superinteressanten Job als Fernsehmoderatorin oder so was.«
    »Glaub ich nicht«, sagte Mona. »Karl ist Single, das spüre ich. Ich hab sofort gemerkt, dass wir füreinander bestimmt sind. Und er auch, sonst hätte er mich doch nicht so süß angelächelt, oder?«
    » ER IST ZU ALT FÜR DICH «, sagte ich laut und deutlich. »Außerdem findest du ihn doch nur toll, weil du einen Vaterkomplex hast.«
    Mona verknallt sich immer in ältere Männer. Vor einer Weile fand sie ihren Sportlehrer toll, dann den Hausmeister unserer Schule und einmal sogar den Briefträger! Gesa meint, das kommt daher, dass sie ohne Vater aufgewachsen ist. Angeblich fehlt ihr die männliche Bezugsperson, oder so ähnlich.
    Leider gingen meine Worte völlig an Mona vorbei. Sie hörte mir überhaupt nicht zu. »Sein Lächeln ist wirklich sensationell«, schwärmte sie. »Und hast du seine tollen braunen Augen gesehen? Über dem weißen Mundschutz kamen sie richtig gut zur Geltung …«
    »Dir ist echt nicht zu helfen«, stellte ich fest. »Wenn du meinen Rat hören willst: Schlag dir den Zahnarzt aus dem Kopf. Das wird nichts mit euch beiden!«
    »Du bist ja nur neidisch«, behauptete Mona. »Weil dein Freund kein Zahnarzt ist.« Dann ging sie erhobenen Hauptes an mir vorbei zur Bushaltestelle.
    Ich folgte ihr kopfschüttelnd. Manchmal ist Mona wirklich total verdreht.

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    3 . Kapitel
    Post von einem alten Freund
    I ch stand neben Bastian auf dem Schulhof. Es war große Pause.
    »Was machst du an deinem Geburtstag?«, fragte ich.
    Bastians Geburtstag war in zwei Wochen, genauer gesagt, am 3 . Mai.
    Er zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Hab ich mir noch nicht überlegt.«
    »Wir könnten ja irgendwas zusammen unternehmen«, schlug ich vor.
    »Ja, mal sehen.« Er klang nicht besonders begeistert. Vielleicht mochte er keine Geburtstage, das soll’s ja geben.
    Ich liebe Geburtstage. Ich beschloss sofort, mir etwas ganz Besonderes für Bastian zu überlegen. Eine supertolle Überraschung. Er hatte mir zu meinem Geburtstag im Dezember ein gebrauchtes Fahrrad geschenkt, das er selbst repariert und angemalt hatte. Ich hatte mich so darüber gefreut, dass ich fast in Ohnmacht gefallen war. Ich liebe dieses Fahrrad! Aber nicht so sehr wie Bastian. Er ist der tollste Junge, den ich kenne, und ich will bis in alle Ewigkeiten mit ihm zusammenbleiben.
    Igitt, jetzt klinge ich schon fast so kitschig wie Mona!
    »Wie war dein Wochenende?«, fragte ich.
    »Super!« Bastians Miene hellte sich auf. »Wir hatten ein Spiel und ich hab zwei Tore geschossen!« Seit einiger Zeit spielt Bastian im Fußballverein. Zusammen mit seinem Freund Torben. Ich kann mit Fußball nicht so viel anfangen. Ehrlich gesagt finde ich Fußballspiele sogar ziemlich langweilig.
    »Toll«, sagte ich. »Kommst du morgen zum Schwimmtraining?« Bastian und ich sind im selben Schwimmverein. Schwimmen finde ich klasse. Wenn ich schwerelos durch das Wasser gleite, fühle ich mich wie ein Fisch im weiten Meer. Total frei und unbeschwert …
    Bastian schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht. Wir haben ein Zusatztraining für das Turnier in zwei Wochen.«
    »Ach so.« Ich war enttäuscht. Ohne Bastian macht das Schwimmtraining nur halb so viel Spaß. »Soll ich Bruno Bescheid sagen? Sonst wird er wieder sauer.« Unser Trainer ist ziemlich streng, wenn jemand unentschuldigt fehlt.
    »Ist mir egal«, sagte Bastian. »Ich trete sowieso bald aus dem Verein aus.«
    »Was?« Ich riss die Augen auf. »Aber warum denn?«
    Bastian versenkte die Hände in den Hosentaschen. »Schwimmen und Fußball ist zu viel, findet meine Mutter. Ich hab fast jeden Tag Training und nicht mehr genug Zeit für die Schule.«
    »Aha.« Ich merkte, wie ich ärgerlich wurde. »Das findet also deine Mutter. Hast du vielleicht auch eine eigene Meinung?« Bastian starrte auf seine Füße und schwieg. Ich seufzte. »Du bist ein super Schwimmer! Das kannst du doch nicht einfach aufgeben. Denk nur mal dran, wie viele Wettkämpfe du schon gewonnen hast!«
    »Fußball macht mir aber mehr Spaß.« Bastian hob den Kopf und sah mich trotzig an. »Darum höre ich mit dem Schwimmen auf.«
    Ich schüttelte langsam den Kopf. »Das ist echt schade. Willst du es dir nicht wenigstens noch mal
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